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Ingelheimer Kurier
Ausgabe 50/2024
Vereine und Verbände
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Landfrauen laden zur Tee - Zeremonie

Ostfriesland – das bedeutet weites Land, Nordsee, eine steile Brise und vor allem Tee. Die Ostfriesen sind Weltmeister im Teetrinken. Aber sie trinken nicht nur Tee – nein, sie zelebrieren ihn. Die ostfriesische Tee-Zeremonie ist deshalb auch immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO.

Wer sich auf einen ostfriesischen Nachmittag einlassen wollte, der war im Weingut Stritter in Ingelheim genau richtig. An zwei Nachmittagen (Februar und November) hatte die Landfrauen eingeladen. Referent des Nachmittags war Dr. Michael Lerch, der in einem unterhaltsamen und lehrreichen Powerpoint-Vortrag alles Wissenswerte zu Ostfriesland und dem Tee präsentierte. Seine Frau Helga hatte dann den sich anschließenden praktischen Teil übernommen. Wie wird der Tee zubereitet, welchen Tee nimmt man, was muss man über das Wasser wissen – Fragen, die alle einer Klärung zugeführt wurden. Besonders die Zubereitung des Tees ist eine Wissenschaft für sich. Schritt für Schritt erfuhren die zahlreich erschienen Landfrauen und auch viele Gäste, wie der Ostfriese seinen Tee zubereitet. Kluntje, Ostfriesen-Tee und Sahne – das sind die wesentlichen Bestandteile, aber alles muss in einer geordneten Reihenfolge geschehen. Und die Sahne darf nur langsam am Rand zugeführt werden – gegen den Uhrzeigersinn, damit man die Zeit anhalten kann, und das berühmte Wölkchen (Wulkje) entsteht.

Doch damit nicht genug. Zu einer Tee-Zeremonie gehört auch Rosinenbrot oder Krintstuut, wie die Ostfriesen das Gebäck nennen. Gebacken nach einem original ostfriesischen Rezept, wurde dann Krintstuut mit Butter gereicht. Alle Gäste durften die Rezepte auch mit nach Hause nehmen – zum Ausprobieren und um den schönen Nachmittag noch einmal in den vier Wänden zu erleben.