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Friedrichsthal Aktuell
Ausgabe 30/2022
Aus Vereinen und Verbänden
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IGBCE Ortsgruppe Friedrichsthal/Bildstock informiert

Teil 1

Neulich habe ich in einer großen Facebook-Bergbaugruppe die Frage gelesen, was es denn für 40 Jahre Mitgliedschaft Geschenke gibt.

Als ich die vielen negativen Kommentare gelesen hatte, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sehr viele Bergleute nur noch in der Gewerkschaft sind, weil es womöglich Jubilar- Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke gibt. Und wenn die irgendwo ausbleiben, dann treten einige aus. (Wörtlich: Aus dem Verein aus)

Ich habe auf die vielen negativen Kommentare folgendes geantwortet: „Ihr bekommt nur darum etwas, weil Leute von euch im Vorstand eurer Ortsgruppe das organisieren, worauf ihr einen Anspruch erhebt, aber selbst nichts tun wollt“.

Bezüglich einer Jubilarfeier, hörte ich einmal von einem ehemaligen Kollegen aus einer anderen Ortschaft, dass ihm das Essen nicht schmeckte und der Abend nicht gut gestaltet war. Meine Frage, warum er sich deshalb nicht in seinem Ortsgruppenvorstand nützlich macht, kam nur ein fragend vorwurfsvoller Blick. Er wusste nicht, dass es von einigen seiner ehemaligen Kollegen in seinem Ort organisiert wird. Das ist so, weil er sich niemals für die Arbeit der Ortsgruppe interessierte.

Die fehlenden Vorstandsmitglieder der jeweiligen Ortsgruppen können diese Ansprüche nicht immer erfüllen. Alters- und Gesundheitsbedingt werden die Vorstände immer kleiner, aber die Ansprüche der Ortsgruppenmitglieder sind nach wie vor groß. Daher stellt man sich in den noch vorhandenen und gut funktionierenden Ortsgruppen wie unsere die Frage, wie man, bei immer größer werdender Fläche, die Ansprüche der Mitglieder noch entsprechend erfüllen soll. Unser Vorsitzender Günter Hofmann meint hierzu, dass man in der eigenen Ortsgruppe fast jedes Mitglied persönlich kennt und kannte; aber das dann nicht mehr möglich ist. Eine immer größer werdende Fläche zu betreuen wird sehr schwer. Die Fragen in sozialen Netzwerken wie Facebook sind aber allgegenwärtig: „Was gibt es denn für Geschenke?“. Da aber kaum noch jemand in einem Ortsgruppenvorstand etwas machen will, verlässt man sich auf ein paar Leute aus Ortsgruppen, die andere Orte in einer Fusion aufnehmen. Die werden es schon richten. Wir werden sehen.

Das alles stimmt mich traurig; sehr traurig.

Es war im Jahre 2011, als der Ortsgruppenvorsitzende Friedrichsthal/Bildstock, Günter Hofmann, bei meiner 40-Jahr Ehrung der Mitgliedschaft in der IGBCE im Rechtsschutzsaal in Bildstock, auf mich zukam und mir von einem Kampf berichtete. Mir war damals nicht so richtig klar was er meinte; später aber war mir bewusst, dass er (und einige andere Leute in den Ortsgruppen) einen recht einsamen Kampf gegen das Vergessen führen. Ich möchte einmal versuchen diesen Kampf, den noch ein paar andere „eiserne alte Haudegen“ in den Ortsgruppen führen, zu beschreiben. Und ich möchte beschreiben wie es dazu kam.