Nach dreijähriger Pause begrüßten zum traditionellen Neujahrsempfang der Stadt am 5. Januar 2024 Bürgermeister Michael Adam und seine Frau Stefanie Tesch-Adam die zahlreichen Gäste im Festsaal der Aula mit persönlichen Worten und guten Wünschen.
Bürgerinnen und Bürger, Ratsmitglieder, Vertreterinnen und Vertreter von Banken und Wirtschaftsbetrieben, Dienstleister, Handwerksbetrieben und Gewerbetreibende, Leiterinnen und Leiter von Schulen, Kindertageseinrichtungen und anderen pädagogischen Einrichtungen, Vertreter und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften, Beauftragte, Vereine und ehrenamtlich Aktive sowie Trägerinnen und Träger der Bürgermedaille, sowie Vertreter von Polizei, Hilfsorganisationen und Bundeswehr, sozialen und karitativen Einrichtungen, von Ärzteschaft und Gesundheitswesen waren gekommen, um gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen. Auch Personen des öffentlichen Lebens wie Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei, David Lindemann, und der
Generalkonsul der Republik Frankreich im Saarland, Sébastien Girard sowie Mitglieder des Bundestages - Markus Uhl und Esra Limbacher - und des Landtages - Anja Wagner-Scheid hatten sich Zeit genommen. Bürgermeister Adam freute sich außerdem über den Besuch seiner Amtskollegen und Vertreter aus den benachbarten Kommunen (Ralf-Peter Fritz aus Dudweiler, Lutz Maurer aus Quierschied sowie der erste Beigeordnete Friedrichsthals, Peter Bickelmann) und über den Besuch der französischen Freunde aus Rémelfing, Bürgermeister Hubert Bouring sowie der Beigeordneten Sandrine Francois und Daniel Schmit.
Die Schornsteinfegermeister Peter Kniescher und Heiko Walter überreichten allen Gästen einen kleinen Glücksbringer. Wer wollte konnte sich einen bebilderten Rückblick 2023, der am Eingang durch die Beigeordneten Mary-Rose Bramer, Marliese Stay und Andreas Latz überreicht wurde, in gedruckter Form mitnehmen oder sich das Ganze über einen QR-Code direkt auf dem Smartphone anschauen. Die Ansprache von Bürgermeister Adam begleitete ein digitaler Jahresrückblick bzw. -ausblick mit vielen Fotos und Grafiken auf einer großen Leinwand. Er zeigte in seiner Rede auf, welche Projekte die Stadtverwaltung im zurückliegenden Jahr beschäftigt hatten und was noch bevorstehe.
Das Machbare und Sinnvolle umsetzen
Der Bürgermeister begann seine Ansprache mit einem Blick auf einen kürzlich veröffentlichten Artikel in der Saarbrücker Zeitung mit Einblicken in die Planungen der Gebiets- und Verwaltungsreform vor 50 Jahren. So habe im Jahr 1974 zur Debatte gestanden, die Kommunen Sulzbach, Dudweiler, Quierschied und Friedrichsthal zu einer gemeinsamen Stadt „Sulzbachtal“ zusammenzuführen. Diese Idee wurde nicht umgesetzt. Der Gedanke, wie die Entwicklung verlaufen wäre, wenn sie umgesetzt worden wäre, sei aber spannend. Repräsentanten und Amtskollegen dieser Nachbarkommunen waren beim Empfang zu Gast. In freundschaftlicher Verbundenheit arbeiten sie heute eng gemeinsam im Rahmen guter interkommunaler Zusammenarbeit auf kultureller und wirtschaftlicher Ebene und vielen anderen Bereichen miteinander.
Zu Beginn seines Rückblicks zitierte Bürgermeister Adam Erich Kästner mit den Worten: „Jede Zeit hat ihre eigene Art von Unruhe und jede ist vorübergehend.“ Die sei sehr beruhigend im Hinblick auf die derzeit täglich gemeldeten globalen, europäischen und nationalen Entwicklungen und Veränderungen. Viele Menschen machten sich zu Recht Sorgen. Nicht nur über die wirtschaftlichen und finanziellen Nöte, sondern auch über Menschen in unserer Gesellschaft, die die Werte von Freiheit und Demokratie grundsätzlich in Frage stellen. Zusätzlich listete er zahlreiche weitere Beispiele und Herausforderungen auf, die besondere Kraftanstrengungen verlangten. Aber dennoch sei nicht alles trost- und hoffnungslos. Er sei dankbar, wie die örtliche Gemeinschaft bislang all diesen Herausforderungen in einem guten und fürsorglichen Miteinander begegne und sie bewältige. Er richtete seinen Dank an Alle, die sich hierfür eingebracht haben. „Wir sollten optimistisch bleiben, denn wir haben eine solide Basis in unserer Stadt und gut überdachte Konzepte und Pläne für die Zukunft. Das Machbare gehen wir an und setzen es um“ so Adam.
In den Mittepunkt seiner Rede stellte Michael Adam die Themen „Bildung“, „Sicherheit“, „Stadt- und Verkehrsentwicklung“, „Ehrenamt“ sowie „Kultur“ und „Nachhaltigkeit“. Er gab einen Überblick über Förderungen, geplante Baumaßnahmen und bevorstehende Projekte. Ein besonderes Augenmerk richtete er auf zahlreiche Projekte und Investitionen, die im vergangenen Jahr angestoßen oder umgesetzt worden waren. Im Bereich Bildung erwähnte er die Maßnahmen an den Grundschulen und frühkindlichen Einrichtungen, die VHS und die neue städtische Musikschule, die seit Januar gestartet hat.
Die gut funktionierende Sicherheitsarchitektur mit den Blaulicht-Organisationen sei in Sulzbach von großer Bedeutung. So soll die Investition in die Feuerwehr in diesem Jahr weiter fortgesetzt werden. In diesem Zusammenhang listete Adam die Anschaffung einer Drehleiter, die Ausstattung mit modernen Gerätschaften und Maschinen und die geplante Prämie für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr auf.
Dank an Ehrenamtliche und Hilfsorganisationen
Sulzbach wäre nicht die lebenswerte Stadt, die sie ist, ohne das aktive Ehrenamt seiner Bürgerinnen und Bürger, betonte Adam. Sie alle stärken das Gemeinwohl mit Ihrem uneigennützigen Engagement. Ein großes Lob für ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle andere zollte der Verwaltungschef daher allen Sulzbacher Vereinen und den Hilfsorganisationen in der Stadt. Er betonte: „Eine Gesellschaft kann gut funktionieren, wenn Menschen sich für andere einsetzen.“ Auch in 2024 könnten sie alle mit der Unterstützung der Stadt rechnen.
Im Hinblick auf den bevorstehenden Wahlkampf richtete er seinen Appell an die Fraktionen, keine Versprechungen zu machen, die nicht finanzierbar seien. Es mache ihm Mut, dass der Stadtrat trotz des aufziehenden Wahlkampfs den Haushaltsplan 2024 einstimmig beschlossen habe. „Eine gute Entscheidung - ein sehr gutes Signal“ so der Bürgermeister.
Als wichtige Zukunftsaufgaben bezeichnete Bürgermeister Adam die Stadtentwicklung, den Klimaschutz und den Ausbau der Infrastruktur. Er informierte über die Pläne zum Bau eines nachhaltigen Parkhauses im Umfeld der Klinik, das dem Mangel an Parkplätzen in der Stadt Abhilfe schaffen soll. Anhand von verschiedenen Beispielen wie die Renaturierung des Sulzbachs oder dem geplanten Umbau des alten Forsthauses zu einem urbanen Nachhaltigkeitszentrum zeigte er auf, wie Sulzbach das Thema Nachhaltigkeit zusätzlich angeht.
„Und was wäre Sulzbach ohne unsere Kultur, die eine Strahlkraft weit über ihre Grenzen der Stadt hinaus hat?“ Er nannte Beispiele wie den Sulzbacher Kultursommer, die Waldwerkstatt oder den Salz- und Kräutermarkt, die auch in diesem Jahr wieder auf dem Veranstaltungsplan stehen.
Er wies außerdem auf ein besonderes Jubiläum in diesem Jahr hin: Bereits seit zehn Jahren bestehe nun bereits die Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Arc-et-Senans. Dass die freundschaftlichen Verbindungen nach Frankreich ungebrochen aktiv seien, zeige das abgelaufene Jahr 2023, das komplett als Élysée-Jahr mit über 70 Veranstaltungen gefeiert worden war und das mit dem Tag des Neujahrsempfangs nun abgeschlossen werde. „Menschen leben und brennen für diese Idee. Hierfür danke ich herzlich. Das macht uns Mut für das Jahr 2024“ so Adam.
In diesem Zusammenhang dankte er insbesondere Generalkonsul Sébastien Girard für dessen Engagement und gratulierte ihm für die Auszeichnung mit dem Saarländischen Verdienstorden, den er kürzlich erhalten habe.
Das Élysée-Jahr im Rückblick
Abschließend erinnerte der Bürgermeister an die zahlreichen Veranstaltungen und Projekte mit deutsch-französischem Bezug im Rahmen des abgelaufenen Sulzbacher Elysée-Jahres, die zeigten, wie stark die Verbundenheit der Sulzbacher mit den französischen Nachbarn sei. In seinem Grußwort erklärte Generalkonsul Sébastian Girard, dass er anfangs kaum an das Vorhaben eines kompletten deutsch-französischen Jahres habe glauben können. Über 70 Veranstaltungen standen unter diesem Motto und es sei nicht leicht gewesen, mit dem Tempo Schritt zu halten. „Ehrlich gesagt: Ich weiß nicht, wie Sie das geschafft haben“ erklärte er mit einem Augenzwinkern. Das ganze Jahr über habe Sulzbach wieder einmal gezeigt, dass es eine gastfreundliche Stadt sei getreu dem Motto: Wir sind das Salz. „Danke, dass Sie die Türen in Sulzbach für die deutsch-französische Freundschaft geöffnet haben und sie so intensiv leben.“ Das französische Jahr sei nun zwar vorbei, aber er freue sich auf viele weitere Gelegenheiten sich zu treffen und gemeinsam zu feiern.
Den festlichen Rahmen des Neujahrsempfangs nutzte Janine Loock, Präsidentin der Union des Francais en Sarre, um Generalkonsul Sébastian Girard und Staatssekretär David Lindemann zu ehren und mit der „Médaille du traité de l´Élysée“ auszuzeichnen. Beide hätten sich in besonderer Weise um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich im Saarland verdient gemacht. Die Medaille ehrt seit 2023 Menschen, die sich besonders für die deutsch-französischen Beziehungen und europäische Angelegenheiten engagieren. Generalkonsul Girard sei das perfekte Sinnbild hierfür und auch das Engagement von Staatssekretär Lindemann für diese Sache sei tief und außergewöhnlich. Im vergangenen Jahr war diese Auszeichnung beim Neujahrsempfang in der Partnergemeinde Rémelfing erstmals an Bürgermeister Michael Adam überreicht worden.
Durch den Abend führte in gewohnt charmanter und kurzweiliger Weise Kulturamtsmitarbeiterin Stefanie Bungart-Wickert. Mitglieder der Ka-Ju-Ka Hühnerfeld kümmerten sich um die Bewirtung der Gäste. Die musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs übernahm der „ELSCH“-Chor des Theodor-Heuss-Gymnasiums unter der Leitung von Marie-Luise Keller-Sandner. Ein Dank ging an alle Mitarbeitenden, die die Veranstaltung vorbereitet und für einen guten Verlauf gesorgt haben.