Für die Stadtwerke und ihre Abrechnungssysteme ist das übereilte Tempo zur Einführung der Preisbremsen eine Herausforderung. Daher wird es auch in Sulzbach, wie vielerorts, zu kurzen Verzögerungen kommen.
Die systemische Umsetzung ist eine Mammutaufgabe, an der die IT-Dienstleister der Energieversorger mit Hochdruck arbeiten. Die Umsetzung ist komplex, weshalb es in einigen Fällen zunächst zu Verzögerungen oder Fehlern kommen kann, die dann aber schnellstmöglich korrigiert werden.
So müssen verschiedene Vertragsarten ebenso berücksichtigt werden sowie Sonderfälle, z. B. Umzüge oder Kündigungen, neben den unterschiedlichen Regelungen für Strom, Gas und Wärme. „Fest steht jedoch, dass jede Kundin und jeder Kunde die ihnen zustehenden Entlastungen in voller Höhe erhalten werden", sagen Oleg Klotchkov und Jürgen Haas, Geschäftsführer der Stadtwerke Sulzbach.
Die Stadtwerke Sulzbach werden zunächst im März die mit der Jahresverbrauchs-abrechnung übermittelten Abschläge an den Preisbremsen orientiert pauschal nach unten anpassen, damit die Abschläge bezahlbar bleiben. Die genaue Abschlagsberechnung erfolgt dann im April, wenn die IT-technische Anpassung der Abrechnungssysteme erfolgt sein wird. Sobald dies der Fall ist, erhalten die Kunden der Stadtwerke Sulzbach ihren genau berechneten Abschlagsplan.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. / BDEW fordert ein neues System für Entlastungszahlungen, damit solche Maßnahmen in Zukunft nicht auf dem Rücken der Versorger ausgetragen werden:
„Die zwei Monate zur Umsetzung der Entlastungen seien sehr knapp bemessen gewesen, so der BDEW. Die Kundenanfragen bei Energieversorgern seien drastisch angestiegen, oft reichten die Beratungskapazitäten in den Kundencentern nicht mehr. Es sei "ein absolutes Novum", dass die Bundesregierung einer Branche Aufgaben überträgt, die eigentlich zum klassischen Kernbereich des Staates gehörten. Der Staat muss jedoch schleunigst ein System schaffen, um selbst staatliche Unterstützung in Form von finanziellen Entlastungen an die Bürgerinnen und Bürger zielgerichtet und schnell auszahlen zu können."