Grau in Grau zeigte sich das Wetter in Sulzbach, doch die Närrinnen und Narren setzten dem einen Reigen aus kunterbunter guter Laune entgegen – und setzten sich so beim Aula-Sturm durch. Dabei hatte Bürgermeister Michael Adam alles versucht, den erwartet heftigen Sturm seitens der gesammelten Narrenschar aus Ka-Ju-Ka Hühnerfeld und den Hofer Narren abzuwehren. Im gewohnt hitzig-witzigen Wortgefecht beharrte der Verwaltungschef noch auf das Hausrecht von ihm, seinen Beigeordneten sowie den Mitgliedern des Stadtrats: „Eier Gejammer duut mir heit gar nit passe / hann ihr dann do unne nix meeh se schaffe? / Ich unn mei Rat mir wolle jetzt chille / dofür misse ihr awwer jetzt mol vaschwinne. Freiwillich gehn kommt nit in Frage, / ihr werre so langsam zur richtischen Plage.“
Dirk Petzel von den Hofer Narren hielt als Wortführer mit seiner Meinung jedoch nicht hinter dem Berg: „Unser Geduld die is bald am Ende, / unn mir Narre wolle hier aach kenn Zeit meeh verschwende. / Also nutzen die Gelegenheit um noch se türme, / denn mir wärre das Haus jetzt gleich mol stürme.“ Immer wieder legte er seine Finger satirisch in die Wunden der Themen, die die Stadt bewegten. Der berühmteste Blitzer des Saarlandes kam ebenso zur Sprache wie diverse Tempo-30-Zonen, die neue Besucherregelung im Rathaus oder auch die Revitalisierung der Sulzbachtalstraße.
Der Bürgermeister versuchte sich noch zu retten: „Gehn doch eenfach jetzt hemm, /sonst hanna am End‘ nur die Flemm.“ Doch die Narrenmeute konterte erneut: „Mir stürme uff Komando eier Diere, / es ganze Haus soll do vibriere.“ Da blieb dem Verwaltungschef nichts anderes übrig, als die Sinnlosigkeit seiner Gegenwehr einzusehen und zur Kapitulation zu schreiten: „Jetzt hann ihrs geschafft, ich genns jo zu, / do hanna de Schlissel und ich mei Ruh.“
Trotz der freundlichen Übernahme versammelten sich Rennenden und Überrannte danach zum gemeinschaftlichen Umtrunk. Die Stimmung war famos und der Abend noch lang. Bereits vor den Verhandlungen zum Aula-Sturm war die Partylaune gelöst. Zahlreiche Närrinnen und Narren hatten sich auf dem Vorplatz der Aula eingefunden und sich zu närrischer Feiermusik warm geschunkelt. Die „Alleh Hopp“-Rufe waren bis weit in den Citybereich zu hören.