Das Kulturamt hatte in Kooperation mit dem Seniorenbeirat am 02. April zu einem Aktionstag rund um das Thema „Demenz“ eingeladen. Nach dem Besuch an der Stele im Salinenpark, wo bereits im Vorfeld Vergissmeinnicht gepflanzt worden waren, um auf das Thema aufmerksam zu machen, ging es mit einem bunten Nachmittag im Salzbrunnenhaus weiter. Der auch „Vergiss-mein-nicht“ betitelte Aktionstag war Teil der landesweiten Aktion, bei der in nahezu allen saarländischen Kommunen, Landkreisen sowie im Regionalverband mit blauen Vergissmeinnicht an öffentlichen Plätzen die Menschen sensibilisiert werden sollen.
Auch die Stadt Sulzbach beteiligt sich seit Jahren an diesem Projekt, das bereits zum sechsten Mal vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Landesfachstelle für Demenz und den „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“ umgesetzt wird. Die Aktion soll regelmäßig daran erinnern, dass allein im Saarland rund 23.600 Menschen dementiell erkrankt sind. Betroffen sind jedoch nicht nur die Erkrankten selbst, sondern auch das gesamte Umfeld und Angehörige, die sich um sie kümmern.
Der Einladung zum bunten Nachmittag waren zahlreiche Interessierte gefolgt. Das wechselhafte Aprilwetter sorgte im Salinenpark zunächst mit einem kurzen Schauer dafür, dass die frisch gepflanzten Vergissmeinnicht-Pflänzchen gleich schön gegossen wurden. Dadurch ließen sich die Besucherinnen und Besucher jedoch nicht die gute Stimmung verderben. Nach einem kleinen Spaziergang hieß die Kulturamtsmitarbeiterin Stephanie Bungart-Wickert die Gäste im Salzbrunnenhaus herzlich willkommen. Mary-Rose Bramer, die erste Beigeordnete der Stadt, überbrachte in Vertretung von Bürgermeister Michael Adam Grußworte der Verwaltung. „Das Vergissmeinnicht steht für Treue, Liebe, Verbundenheit und für den Wunsch, nicht vergessen zu werden. Die zarten Blüten sind Botschafter und sollen Bewusstsein für das sensible Thema schaffen. Auch in unserer - immer älter werdenden - Stadt ist dies eine sehr wichtige Botschaft. Ich danke jedem Einzelnen, der daran mitwirkt“, sagte sie.
Als Vertreterin des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit war Martina Stabel-Franz zu Gast. „Es gibt verschiedene Arten von Demenz. Fast jeder zehnte über 65 Jahre im Saarland ist betroffen. Vielen Menschen ist es immer noch peinlich und unangenehm, mit den Erkrankten umzugehen. Es ist auch nicht einfach“, gab sie zu. „Man braucht Geduld und Verständnis.“ In einem Vortrag vermittelte sie zahlreiche Informationen über das Krankheitsbild sowie die Folgen und gab Ratschläge zum Umgang mit Betroffenen. Sie zeigte auf, wo diese Unterstützung und Hilfsangebote erhalten und nannte Anlaufstellen.
Marco Weber vom Demenzverein Köllertal war stellvertretend für die Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz gekommen. „Ich bin dankbar für diese Aktion. Demenz darf und soll nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden. Es unsere Aufgabe, die Betroffenen als Teil unserer Gesellschaft zu verstehen, ihnen Teilhabe zu ermöglichen und Angebote zu machen, damit sie im Alltag weiterhin gut zurechtkommen“, sagte er.
Für den richtigen Schwung während der Veranstaltung sorgte Sulzbachs Seniorensicherheitsberaterin Ahsraf Veith-Jörg. Die ausgebildete Bewegungstrainerin leitet den wöchentlichen Bewegungstreff in der Sulzbacher „Salzstubb“ (alle 14 Tage mittwochs ab 10.30 Uhr) und animierte die Besucherinnen und Besucher zu Bewegungen und leichten Übungen. In der Gemeinschaft hatten alle Spaß daran. Für eine ausgesprochen schöne musikalische Umrahmung sorgte Rolf Herschler. Der Mitarbeiter der Senioreneinrichtung St. Anna Neuweiler ist leidenschaftlicher und zugleich ausgebildeter Sänger. Mit Liedern zum Mitsingen von Freddy Quinn und Elvis Presley über Udo Jürgens bis hin zu Reinhard Mey setzte er mit seiner schönen warmen Stimme besondere Akzente und erntete verdient viel Applaus. Für die freundliche Bewirtung mit Kaffee und Kuchen sorgte Carrée-Wirtin Julia Alt.