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Sulzbacher Umschau
Ausgabe 18/2024
Thema der Woche
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Kulturlandschaft Brennender Berg soll noch attraktiver werden

Neben dem Ruhbachtal ist sicherlich der Brennende Berg, zwischen Neuweiler und Sulzbach gelegen, einer der geschichtsträchtigsten Orte in der Region. Benannt ist das Gebiet mit der rund 500 Meter langen Schlucht von bis zu 20 Metern Tiefe und den prägnanten Felsen nach einem Naturdenkmal: einem Kohlenflöz, das im 17. Jahrhundert in Brand geriet und bis vor einigen Jahren sichtbar schwelte. Aus einigen Spalten trat schwefelhaltiger Dampf aus, der sich am besten bei feuchtem Wetter erkennen ließ. Johann Wolfgang von Goethe adelte dieses Naturschauspiel in seinem Werk „Dichtung und Wahrheit“. Goethe war auf seinem Besuch von Straßburg zu einem Abstecher an die Saar und somit auch nach Sulzbach gekommen. Die Stadt Sulzbach hat zu diesem Anlass und zum 275. Geburtstag von Goethe das diesjährige vhs-Programm mit zahlreichen Veranstaltungen ausgebaut, um den Dichter und Forscher zu ehren.

Um die beliebte Erholungs- und Kulturlandschaft Brennender Berg weiterzuentwickeln, wurde 2003 der Zweckverband Brennender Berg mit Sitz in Sulzbach gegründet. Verbandsmitglieder sind das Land Saarland, die Landeshauptstadt Saarbrücken und die Stadt Sulzbach/Saar. Finanziert wird der Zweckverband durch die Umlage der Mitglieder, die für das Jahr 2022 rund 30.200 Euro betrug. Die Verbandsversammlung fand zuletzt am 14. Dezember 2023 im IPA-Heim in Neuweiler statt. Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam ist der Vorsteher des Zweckverbandes und begrüßte unter anderem den neuen Revierförster Manuel Mauermann als Nachfolger von Nils Lesch.

Auf dem Brennenden Berg verläuft auch ein Teil des Karl-May-Wegs, der mit seiner schönen Schluchtenlandschaft punktet und vor Kurzem als schönster Wanderweg Deutschlands vom Deutschen Volkssportverband (DVV) prämiert wurde. Insgesamt ist der Weg rund gut 13 Kilometer lang und verläuft interkommunal durch Dudweiler und Sulzbach bis nach Spiesen-Elversberg, wo er auch durch das Gebiet des Zweckverbandes Ruhbachtal führt. Der Wanderweg erinnert mit seinem naturnahen und wildromantischen Verlauf an die Landschaftsschilderungen in den Romanen Karl Mays und hätten ihm als Inspiration für seine abenteuerlichen Reisen dienen können. Daher ist der Weg als Hommage an ihn mit zahlreichen Stationen ausgestattet, die über das Leben und die Werke‍ des deutschen Schriftstellers Karl Mays informieren.

Teil des geplanten Arbeitsprogramms des Zweckverbandes (ZV) in diesem Jahr ist es, die vier Saar-Erlebnisland-Tafeln in Eigenregie aufzubereiten, die der ZV vom Regionalverband Saarbrücken übernimmt, der die Schilder aufgeben möchte. In den Haushalt 2025 soll die Planung von Fachfirmen mit aufgenommen werden, die die Schilder optisch und inhaltlich überarbeiten sollen. Leider gibt es immer wieder Vandalismus, weswegen der Aufwand an Reinigung mit einkalkuliert oder höherwertige Materialien verwendet werden sollen. Für Öffentlichkeitsarbeit sind im Haushaltsplan 2024 rund 7.500 Euro veranschlagt, mit denen neben einem neuen Werbeflyer auch die Wanderkarte mit aktuellen Informationen neu aufgelegt werden soll.

Bei der Verbandssitzung wurde auch auf die durchgeführten Arbeiten im Jahr 2023 und deren Kosten zurückgeblickt. Größter Posten waren hierbei Kosten für Verkehrssicherungsmaßnahmen von etwa 6.500 Euro. Für die Erneuerung der Hinweisschilder auf dem Karl-May-Wanderweg sind circa 1.500 Euro angefallen. Der Zweckverband unterstützte erneut die „Johannes-Schule – Waldorfschule für Lern- und Erziehungshilfe“, die einmal im Jahr verschiedene Projekte zum Thema Holz bearbeitet, 2023 wurden dafür rund 1.300 Euro für das Material veranschlagt.

An Aktionen für 2024 wurde erneut die Waldwerkstatt am 1. Mai geplant. Der Erlebnistag in der Natur für Kinder und Eltern wird mittlerweile so gut angenommen, dass eine Erweiterung der Fläche notwendig war. Die Gudd-Gess-Tour, die jährlich Hunderte nach Sulzbach zieht, findet im Zwei-Jahres Rhythmus das nächste Mal 2025 statt. Wanderfreunde können sich also schon jetzt darauf freuen, im kommenden Jahr auf Schusters Rappen über den Brennenden Berg zu wandern.

Sulzbachs Klimaschutzmanager Jan Henning rief das „Wind-an-Land-Gesetz“ (Gesetz zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land) in Erinnerung. Danach muss das Saarland bis Ende 2032 mindestens 1,8 Prozent seiner Fläche für Windkraftanlagen reservieren. Auch eine Fläche auf dem Gebiet des Zweckverbandes Brennender Berg könnte davon betroffen sein.