Es war eine würdige Feier in ehrenvollem Rahmen: Die Stadt Sulzbach überreichte vier verdienten Ehrenamtlern die Bürgermedaille. Coronabedingt fand die letzte Verleihung für das Jahr 2020 statt. Nun wurden in der Aula die Verleihungen für die Jahre 2021 bis 2023 nachgeholt und mit der Verleihung für 2024 gefeiert. Die vier herausragenden Persönlichkeiten seien „Vorbilder in der Stadt“ lobte Bürgermeister Michael Adam. Es sei gerade in diesen schnelllebigen Zeiten nicht selbstverständlich, dass sich Menschen noch mit einer solchen Leidenschaft über Jahrzehnte hinweg in den Dienst der Gemeinschaft stellten.
Für das Jahr 2021 wurde René Comont ausgezeichnet. Der fast 74-Jährige ist vor allem durch seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Sulzbach in den Fokus des Gremiums gerückt, das die Trägerinnen und Träger des höchsten Preises der Stadt Sulzbach auswählt. Bürgermeister Adam hob in seiner Laudatio hervor, dass Comont gerade im Nachwuchsbereich großes Engagement bewies und eine treibende Kraft in der Partnerschaft zwischen der Potsdamer Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach war. Der Geehrte zeigte sich in seiner Dankesrede bescheiden und wandelte ein berühmtes Zitat des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy um: „Man soll nie fragen, was seine Stadt für einen tun kann, sondern immer, was man selbst für seine Stadt tun kann.“
„Mister Eintracht“ erhielt die Bürgermedaille für das Jahr 2022. Edmund Haag, meist nur „Ede“ genannt, wie der Bürgermeister mit einem Schmunzeln erklärte, ist seit 60 Jahren bei „seinem“ Verein aktiv – der Eintracht Altenwald. Zunächst kickte er dort nur, später wurde er Geschäftsführer und geht mit dem Verein über Berge und durch Täler. „Ich wurde schon oft geehrt“, so „Ede“, „doch keine Ehrung ist mir so wichtig wie diese.“ Neben seiner Vorstandstätigkeit gehe er auch sonst immer vorne mit, so Bürgermeister Adam, etwa als die Aktiven den kompletten Kabinentrakt sowie die sanitären Anlagen und die Heizung in Eigenregie erneuerten.
Die Bürgermedaille für das Jahr 2023 erhielt Dagmar Günther. Sie sei meist „die zierliche Person im Hintergrund, die alles organisiert, beim Aufbau hilft, die Aula aufschließt, aber auch Flyer gestaltet, Öffentlichkeitsarbeit macht und auch schon mal hinter der Theke steht und Getränke ausschenkt“, lobte der Verwaltungschef. Bekannt ist Dagmar Günther als Vorsitzende des Kunstvereins, dem sie seit 2016 vorsteht. Auch sie legt enormen Wert auf Nachwuchsarbeit, da es ihr Freude mache, die Kreativität und Fantasie von Kindern und Jugendlichen zu wecken. Ihre Dankesworte wählte „die Hausherrin der Aula“ demütig und dankte allen Helferinnen und Helfern, die sie stets unterstützten.
Für 2024 erhielt Werner Thome die Bürgermedaille. Er, Jahrgang 1947 und auf der Goldenen Au wohnend, hatte die Grundidee zur Gründung der Künstler-Interessengemeinschaft Sulzbach, kurz KIS. 12 bis 15 Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Malerei, Glaskunst, Drechslerei sowie Fotokunst bereichern seit rund zehn Jahren mit ihren Werken rege das Stadtleben. Sein Haus sei voll mit Hunderten, vermutlich Tausenden Gemälden in allen möglichen Größen und Stilen. „Vor allem aber zeigt sich Werner Thome in seinen Werken als herausragender Chronist von Sulzbach“, hob der Bürgermeister hervor. Werner Thome bedankte sich ganz herzlich vor allem bei seiner Frau, ohne deren Unterstützung sein Wirken nicht möglich sei.
Durch das Programm führte charmant und mit Elan Stefanie Bungart-Wickert vom organisierenden Kulturamt. Allen vier Geehrten wurde ein Liedwunsch erfüllt, den Andreas Nagel live am Flügel intonierte. René Comont hatte sich „Die Rose“ gewünscht, das Stefanie Bungart-Wickert selbst sang. Für Edmund Haag durfte es „Über sieben Brücken mußt du gehen“ sein, Dagmar Günther wünschte sich „Illusionen“ von Udo Jürgens und Werner Thome hatte „Mein Bruder ist ein Maler“ gewählt. Bei guten Gesprächen am Büffet ging die kurzweilige Veranstaltung zu Ende.