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Sulzbacher Umschau
Ausgabe 20/2025
Thema der Woche
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Deutsch-französische Töne auf höchstem Niveau – Gelungenes Finale der Sulzbacher Salzmühle

Mit einem rundum gelungenen Konzertabend fand am Samstag die siebte Ausgabe des deutsch-französischen Chanson- und Liedermacherpreises „Die Sulzbacher Salzmühle – Le Moulin à Sel de Sulzbach“ ihren festlichen Abschluss. In der voll besetzten Aula erlebten die Gäste ein Finale, das musikalisch wie atmosphärisch keine Wünsche offenließ. Die Veranstaltung wurde einmal mehr zu einem lebendigen Symbol für die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich – getragen von der verbindenden Kraft der Musik.

Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb 2010 vom Sulzbacher Liedermacher Wolfgang Winkler, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die deutsch-französische Freundschaft engagiert. Bereits 2011 fand mit Unterstützung der Vereinigten Volksbank die erste Ausgabe statt. Seither hat sich der Wettbewerb zu einem kulturellen Aushängeschild mit europaweiter Ausstrahlung entwickelt. Das Besondere: Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Frankreich treten mit selbst geschriebenen Liedern in ihrer jeweiligen Sprache gegeneinander an – mal poetisch, mal augenzwinkernd, aber stets authentisch.

Auch in diesem Jahr war das Interesse groß. Über 60 Bewerbungen gingen bei der Jury ein. Vier Musikerinnen und Musiker wurden schließlich für das Finale ausgewählt – zwei aus Frankreich, zwei aus Deutschland. Für Deutschland traten Rebekka Maier-Thumann, die unter dem Pseudonym „Die Nowak“ auftritt, und der Liedermacher Rainer Bielfeldt an. Die französische Seite wurde vertreten von Emmanuelle Mei sowie der gebürtigen Schwedin Eskelina Svanstein, die heute als Wahlfranzösin lebt und in der frankophonen Chansonszene erfolgreich ist.

Die Gewinnerin der deutschen Interpration war Rebekka Maier-Thumann. Mit einer Mischung aus pointierter Sprache, Witz und musikalischer Präzision überzeugte sie Publikum und Jury gleichermaßen und wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Den französischen Hauptpreis sicherte sich Eskelina Svanstein, deren emotionales, musikalisch fein arrangiertes Chanson auch durch sprachliche Tiefe bestach. Der Publikumspreis ging an Emmanuelle Mei, die mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz und gefühlvollen Stimme viele Herzen erreichte. Eine besondere Auszeichnung, das „beste Salzlied“, erhielt Rainer Bielfeldt – sein Beitrag traf das Motto der Veranstaltung auf originelle und tiefsinnige Weise.

Während sich die Jury zur Beratung zurückzog, nutzte Wolfgang Winkler die Gelegenheit zu einem musikalisch-literarischen Intermezzo und sorgte damit für einen sehr persönlichen Moment auf der Bühne.

Die Jury bestand in diesem Jahr aus Daniel Schmit, Beigeordneter für Kultur der französischen Partnerstadt Rémelfing, Evelyn Kerb vom Chansonarchiv der Universität, der Sängerin und Musikpädagogin Anne Schoenen, dem Liedermacher-Urgestein Rainer Rodin und der Konzertgeigerin Christina Tsiakiris, die zugleich als kulturpolitische Leiterin der Stiftung Rechtsschutzsaal in Bildstock fungiert.

Charmant und kenntnisreich führte SR-Moderatorin Susanne Wachs durch das Programm. Der SR war mit einem Kamerateam vor Ort, eine Ausstrahlung auf SR Kulturradio ist geplant.

Auch prominente Gäste waren anwesend, darunter Marc Zingraff, Bürgermeister von Saargemünd. Die Grußworte hielten sich in diesem Jahr bewusst kurz – im Mittelpunkt stand eindeutig die Musik.

Bürgermeister Michael Adam zeigte sich beeindruckt vom hohen Niveau und der internationalen Resonanz des Wettbewerbs. Er würdigte insbesondere das ehrenamtliche Engagement rund um die Veranstaltung. Ein besonderer Dank galt dem Kunstverein Sulzbach unter der Leitung von Dagmar Günther, der erstmals die organisatorische Trägerschaft übernommen hatte. Die Mitglieder des Vereins trugen mit großem Einsatz zum reibungslosen Ablauf des Abends bei.

Die siebte Ausgabe der „Sulzbacher Salzmühle“ bestätigte eindrucksvoll, was sie seit Jahren auszeichnet: die enge Verbindung von kultureller Qualität, gelebter Freundschaft und der Kraft des Liedes, Grenzen zu überwinden. Ein Abend, der nachwirkte – musikalisch und menschlich.