Die Rede ist von der saarländischen Kabarettistin Alice Hoffmann, die am Sonntag, 25. Juni bei hochsommerlichen Temperaturen zwei Stunden lang Ihre Zuhörer in der gut besuchten Aula mit cleverem Wortwitz und selbstironischem Charme in ihrem neuen Bühnenprogramm "Torschlusspanik" bestens unterhalten hat. Mit ihren Weisheiten und Geschichten aus dem Alltag einer Hausfrau in den besten Jahren bot sie dem Publikum einen vergnüglichen und unterhaltsamen Kabarettnachmittag.
Die Rolle der naiven und einfältigen aber liebenswürdigen Hausfrau „Hilde Becker“ aus der Kultserie „Familie Heinz Becker“ hatte Alice Hoffman in den Neunzigerjahren bundesweit bekannt gemacht. Mit dieser Rolle haben die Saarländer Alice Hoffmann für immer ins Herz geschlossen. In ihrem neuesten Programm gelangt Alice Hoffmann an den Punkt in ihrem Leben als Hausfrau, an dem sie sich fragt ob sie wirklich alles schon alles gemacht hat, was sie sich vorgenommen hat. So erzählt sie, dass sie im Jahr drei vor Corona an einer schweren Männergrippe erkrankt gewesen sei. Das habe sie veranlasst, sich ihre Gedanken um´s Älterwerden und Sterben zu machen und sich zu überlegen, ob es Dinge gibt, die sie noch gerne machen würde, bevor sie das Leben vorbei ist. Um das herauszufinden, habe sie sich eine ToDo-Liste geschrieben, die Punkt für Punkt abarbeitete. Ganz oben habe hier der Führerschein gestanden. Auch Englischlernen im "Volksschulhochkurs" stand drauf. Das Sulzbacher Publikum amüsierte sich köstlich. Das emanzipierte Hausmütterchen plauderte redselig über die Dinge, von denen sie träumt, wie Kochkurse oder erotische Fotoshootings, Kindheitserinnerungen oder Ayurveda-Kuren, von Tattoos oder von der großen Liebe. Da gäbe es zwar den Herbert aber mit dem verbinde sie ja nur "eine rein botanische Freundschaft". Also gab sie kurzerhand sie eine Partnerschaftsanzeige auf und probierte - ganz zeitgemäß – die Partnersuche-App „Tinder“ aus. Viele Missverständnisse und überhaupt, diese ganzen unaussprechlichen Fremdwörter: Überall lauern sie darauf, dass die beschürzte Alice Hoffmann darüber stolpert. Für wenige Minuten besuchte sie auf der Bühne auch noch überraschend ihre Freundin Jolanda Jochnagel (Helene Rauber). Die beiden Weibsbilder zogen alle Register ihres Könnens und wortwitzelten um die Wette. Mit diesem Pointenfeuerwerk hatten die Besucher ihren Spaß. Zum Abschluss des vergnügten Nachmittags machte Alice Hoffmann auf der Bühne ihren berühmten Striptease und streifte eine Kittelschürze nach der anderen ab. Nicht weniger als acht Stück hatte sie übereinander getragen. Als letztes fiel die Perücke und aus "Hilde" wurde wieder Alice mit einer feuerroten langen Mähne. Sie erntete verdient minutenlangen Beifall.