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Sulzbacher Umschau
Ausgabe 28/2025
Neues aus der Musikschule
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Sommerliches Orchesterkonzert der Musikschule

Das kleine Sommerkonzert des Musikschulorchesters machte seinem Namen alle Ehre. Doch trotz hochsommerlicher Temperaturen war der Festsaal der Aula am Sonntag, 29. Juni, gut besucht. Die ausgelegten Programme wurden gern zu Fächern umfunktioniert, mit denen man sich im Publikum im Takt fleißig Luft zuwedelte. Die knapp 50 Mitspielenden des Orchesters unter der Leitung von Katrin Müller-Zerfaß und Matthias Schirg setzen sich zusammen aus jungen und erwachsenen Schülerinnen und Schülern der Musikschule aber auch musizierenden Elternteilen und Lehrkräften. Gemeinsam erarbeiten Sie über einige Monate ein konzertfüllendes Programm, das sie dann regelmäßig präsentieren.

Nun war es vor Beginn der Sommerferien wieder soweit. Den Auftakt machte der „Furiant“ von Antonin Dvorak – ein Stück voller Energie und Bewegung, das von spannungsreichen Taktwechseln und rhythmischer Vitalität lebt – inspiriert von einem böhmischen Volkstanz. Dvorak verwandelte ihn seinerzeit in ein brillantes Orchesterstück, das vor Lebensfreude und Virtuosität nur so sprüht. „Man könnte sagen, der ‘Furiant’ ist das perfekte Stück für alle, die sich nicht entscheiden können. Es ist gleichzeitig ein wilder Tanz und ein elegantes Scherzo –ausgelassen und doch kontrolliert“, erklärte Orchestermitglied Simone Rosinus in ihrer Moderation. Das Orchester präsentierte diese mitreißende Musik voller Spielfreude und Energie.

Diesem schwungvollen Auftakt folgte ein langsamer Satz – das Adagietto aus der 5. Mahler-Sinfonie. Sie zählt zu den bekanntesten Werken des Komponisten. Mit langen Spannungsbögen und einer intensiven Ausdruckskraft ist das Stück musikalisch nicht leicht. Es zeigt eindrucksvoll, wie wirkungsvoll und berührend auch leise Töne sein können. Erstaunlich, wie so viele Musizierende zusammen mit ihren Instrumenten einen so zarten Klangteppich hervorbringen können.

Nun hatten die Blasinstrumente kurz Pause und nur die Streicher spielten eine Suite von Carpentier. Ursprünglich für Gamben komponiert, einem Streichinstrument, das besonders im 17. Jahrhundert geschätzt wurde, erstrahlten die einzelnen Sätze in dieser Version für moderne Streicherensembles in neuer Form, behielten aber dabei ihre charakteristische Klangästhetik. Ein Stück voller Anmut, barocker Schönheit und und einer Klangwelt, die sowohl kunstvoll als auch lebendig wirkt. Nach höfischer Eleganz folgte eine Prise Magie mit Melodien aus Disney-Filmen, die ganze Generationen geprägt haben. Das Bläser-Ensemble des Orchesters entführte das Konzertpublikum mit einem Medley von Jens Uhlenhoff in diese Welt. Hier waren viele vertraute Klänge vereint, die von der Sehnsucht einer neugierigen Meerjungfrau über den Mut eines kleinen Löwenkönigs bis hin zu Geschichten von antiken Helden erzählten. Und wenn man ganz genau hinhörte, konnte man auch die berühmten Glocken von Notre-Dame läuten hören. „Bitte gerne leise mitwippen oder dezent nicken, aber bitte nicht zu laut mitsingen“, forderte Simone Rosinus die Konzertbesucher augenzwinkernd auf.

Zum Abschluss des Konzertes wagte sich das Orchester schließlich klanglich in die Lüfte mit Filmmusik aus „Drachenzähmen leicht gemacht“. Der Film erzählt von Freundschaft, Mut und der Freude am Fliegen und der ungewöhnlichen Beziehung von einem Jungen und einem Drachen. Komponist John Powell hat hierfür eine Filmmusik erschaffen, die durch klare Themenführung und durch musikalische Ausdruckskraft überzeugt. Die Musik begann vorsichtig, fast tastend, und entwickelte dann aber eine beeindruckende Weite, die die Hörerinnen und Hörer Schritt für Schritt mitnahm. „Wenn Sie sich dabei selbst auf einem Drachen sitzend wiederfinden, keine Sorge, das ist völlig normal. Lassen Sie das Medley auf sich wirken. Und wenn Ihnen dabei der Wind durch die Haare weht, dann haben wir unser Ziel erreicht“, kündigte die Moderatorin an. Am Ende verriet der begeisterte Applaus der Konzertgäste, wie gut es ihnen gefallen hatte.