Das Schalmeienorchester aus Dudweiler, deren Mitglieder sich liebevoll auch "Die Schalodris" nennen, gab im Rahmen des Sulzbacher Kultursommers am Sonntag, 20. Juli ein Konzert im Innenhof der historischen Salzhäuser. Beim „Schalmeien- und Kulturverein Dudweiler e.V.“, wie die Gruppe richtig heißt, handelt es sich um das einzige Schalmeien-Orchester des Saarlandes. Und: Hand auf´s Herz – wer weiß, wie eine Schalmei klingt und welche flotte Musik man damit in einem Orchester machen kann? Ursprünglich ist die Schalmei eigentlich ein Holzblasinstrument aus dem 15. Jahrhundert mit Doppelrohrblatt und Grifflöchern, aus dem sich später Oboe und Klarinette entwickelten. Die heutige Schalmei hat mit diesem ursprünglichen Instrument aber nichts mehr zu tun. Optisch ähnelt sie vielmehr einer Trompete mit mehreren Schalltrichtern. Es gibt unterschiedlich große Schalmeien. Sopran, Alt, Tenor und Bass mischen sich zu einer Klanggewalt, die unverwechselbar ist. So kommen beim Zusammenspiel klangvolle Harmonien zustande, die kraftvoll und voluminös tönen. Die Dudweiler Schalmeiengruppe spielt diese verschiedenen Stimmlagen, unterstützt durch Schlagzeug und Perkussion. In Sulzbach gaben die „Schalodris“ beliebte Musikstücke aus ihrem reichhaltigen Programm zum Besten, überraschten das Publikum aber auch mit Rock’n’Roll („Rock around the clock“), Schlager („Griechischer Wein“) oder Punk von den Toten Hosen („Altes Fieber“). Musikalisch und thematisch ist das Orchester breit aufgestellt und spricht mit ihrem Repertoire alle Altersklassen an. Die Musik variiert von klassischen Orchesterstücken, über Marschmusik bis zu Schlager, Pop, Rock und Punk. Da war für jeden etwas dabei. Mit klassischen und modernen Melodien, schmissigen Rhythmen und flotten Tempi sorgten sie bei den etwa 40 Zuhörern auf den Festbänken für gute Stimmung. Man hätte der Kapelle gerne ein größeres Publikum gewünscht, denn zu den fröhlichen und beschwingten Klängen der Schalmeien konnte man gut mit einem kühlen Getränk anstoßen und mitsingen.
Die erste Beigeordnete der Stadt, Daniela Morsch, begrüßte zu Beginn der Veranstaltung die Musikfreunde am historischen Salzbrunnen-Ensemble und überbrachte Grüße von Bürgermeister Michael Adam. Auch der Beigeordnete Jörg Scheller und weitere Stadtratsmitglieder waren gekommen und genossen die Musik. Besonders freuten sich die Veranstalter über den Besuch des ersten Regionalverbandsbeigeordneten Norbert Moy und von Ralf-Peter Fritz, dem Bezirksbeigeordneten von Dudweiler, der die hervorragende interkommunale und interkulturelle Zusammenarbeit zwischen Sulzbach und Dudweiler hervorhob.
Mit den letzten Klängen der Zugabe endete am Sonntag nicht nur ein schönes Konzert sondern leider auch für diesen Tag das heitere Wetter. Denn kaum waren die letzten Töne verklungen, begann es zu tröpfeln und ein kräftiger Regenguss schickte die Gäste wenig später nachhause.
Wissenswertes zum Schalmeienorchester:
Gegründet wurde der Verein 1971. Aktuell gibt es etwa 100 Mitglieder, davon 20 aktiv Mitspielende im Alter zwischen elf und 74 Jahren. Die „Schalodris“ sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die den familiären Umgang miteinander schätzen. Das spürte man auch bei ihrem Auftritt in Sulzbach. Neue Musizierende sind immer herzlich willkommen, Notenlesen und Schalmeispielen lernt man bei der Gruppe kostenlos – Instrument, Noten und Uniform werden zur Verfügung gestellt. Das Instrument selbst ist vergleichsweise leicht zu lernen und der Mitgliedsbeitrag liegt gerade einmal bei familienfreundlichen 2 Euro pro Monat. Wer Interesse hat, darf das Ensemble auch jederzeit in der Probe besuchen, die jeden Dienstag ab 18:30 Uhr in den Kellerräumen der Turmschule in Dudweiler stattfindet.