Die Sommertour mit Bürgermeister Michael Adam hat sich als bewährte Tradition etabliert und ist im Umkreis ein Alleinstellungsmerkmal. Dieses Format, das verschiedene Stationen in den Stadtteilen oder zu Projekten und Maßnahmen umfasst, besteht bereits seit 2011. In diesem Jahr umfasste das Programm der Tour insgesamt zwölf Stationen, die sich unterschiedlichen Projekten und Zukunftsthemen widmeten.
Mit dem Besuch des ikWK-Projektes am Heizkraftwerk in Camphausen startete die diesjährige Sommertour des Bürgermeisters. Die Delegation aus Vertretern des Stadtrates und Sulzbacherinnen und Sulzbachern machte sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche ein eigenes Bild von der nachhaltigen Wärmeerzeugung für die Stadt Sulzbach. Die für Camphausen zuständige Saarbrücker Firma Iqony Energies GmbH modernisiert die bestehende Fernwärmeerzeugnisanlage und ihr Fernwärmenetz, um in naher Zukunft für eine innovative und klimaneutrale Wärmeerzeugung zu sorgen.
Technisch besteht das Projekt aus drei aufeinander abgestimmten Komponenten: einer konventionellen KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Koppelung), der erneuerbaren Wärmequelle in Form des Grubenwassers und einer Wärmepumpe, die die im Grubenwasser enthaltene Restwärme von etwa 36 Grad für die Fernwärmeversorgung nutzbar macht. „Wir fahren mit kaltem Wasser rein und heizen das mit dem Grubenwasser auf und gewinnen drei bis vier Grad Temperatur. Dieses erhitzte Wasser geht in den Sekundärkreislauf nach Sulzbach“, so der zuständige Projektleiter. Für Bürgermeister Michael Adam ist die Modernisierungsmaßnahme eine wichtige Schiene. An das Fernwärmenetz sind nicht nur 200 Privathaushalte angeschlossen, sondern neben dem Einkaufszentrum am Quierschieder Weg auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen, das Amtsgericht und das Krankenhaus.
Neben der Absicherung der Fernwärme für die Bewohnerinnen und Bewohner von Sulzbach, muss auch die Stromzufuhr für die Stadt sichergestellt werden. Dafür sorgt die Stadtwerke Sulzbach/Saar GmbH. An der Transformatorenstation am Mellinweg wird die elektrische Energie aus dem Spannungsnetz für die allgemeine Versorgung umgewandelt. Die 35kV-Station war eine weitere Station der Sommertour. Diese Station ist einer der Übergabepunkte zum vorgelagerten Netzbetreiber VSE AG (ehemals Vereinigte Saarländische Elektrizitätswerke, an dem Unternehmen sind die E.ON, das Saarland, Landkreise sowie Städte und Gemeinden beteiligt) und daher ein wichtiger Ort für die Versorgungssicherheit mit Strom der Stadt. Klaus-Peter Thiel, Leiter Strom und Netze der Stadtwerke Sulzbach, erläuterte den Sommertour-Teilnehmern die einzelnen Bauphasen. Seit Sommer 2023 wurden die beiden 35/10KV-Übergabetransformatoren nacheinander erneuert. Im Anschluss erfolgte die Verlängerung der Fundamente nach Hinten und das Aufstellen der Wände. In ungefähr fünf Wochen erhält die Versorgungseinheit ein Dach, um vor Wettereinflüssen geschützt zu sein.
Eine weitere Station zum Themenbereich „Zukunft und Bauprojekte“ der 14. Sommertour war die städtische Grundschule am Mellinweg. Um den stetig und schnellwachsenden Anspruch und Bedarf an Plätzen für Grundschulkinder sicherzustellen, ist es erneut erforderlich die Mellinschule mit Klassenraum-Containern aufzurüsten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten einen Einblick in die Aufbauweise und Ausstattung eines solchen Container-Klassenraumes. Im kommenden Schuljahr werden sechs 1. Klassen an der Mellinschule eingeschult. Das stellt neben der Landeshauptstadt Saarbrücken den zweitgrößten Grundschulstandort da. Allein für den regulären Schulbedarf werden mindestens zwei Klassenräume benötigt.
Hinzukommt, dass die Bundesregierung die Einführung eines Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab 2025 beabsichtigt. Das heißt zusätzlich, dass mindestens zwei weitere Räume notwendig werden, um den dringendsten Bedarf abzudecken oder vier Räume, um die schrittweise Einführung des Rechtsanspruchs zu gewährleisten und um den derzeit bestehenden Gesamtbedarf abzudecken. Kurz vor Ende der Sommerferien erhält die Stadt Sulzbach den Fördermittelbescheid zur Anschaffung der Schulcontainer.
Als weitere Station stand das Schwesternwohnheim in der Lazarettstraße auf dem Tour-Plan des Bürgermeisters. Der bauliche Schandfleck in der Innenstadt wird voraussichtlich bald der Vergangenheit angehören: Das konnten Bürgermeister Michael Adam und Prof. Klaus Köhler vom zuständigen Architekturbüro den zahlreich anwesenden Interessierten mitteilen. Demnach soll das ehemalige Schwesternwohnheim umfangreich saniert und erweitert werden. Die Verwaltung der Stadt Sulzbach freut sich, dass der Umbau des denkmalgeschützen Gebäudes zu einem „Jugendzentrum Plus“ dank einer beträchtlichen Fördersumme von 1.704.490,00 Euro möglich ist. Wie bei vielen anderen Maßnahmen ebenfalls, hat Sulzbach auch bei diesem Projekt mitten im Herzen der Stadt alle Altersgruppen im Blick. Denn neben dem Jugendzentrum sollen weitere Einrichtungen, wie die Seniorenarbeit, ein neues Zuhause erhalten. Auf drei Ebenen zu je 90 Quadratmetern wird dann gekocht, gebastelt und gespielt. Im Keller besteht zusätzlich die Möglichkeit Feste zu feiern oder auch Yoga-Kurse abzuhalten. Jung und Alt sollen in einem Gebäude nebeneinander und bestenfalls in naher Zukunft miteinander Projekte erarbeiten und sich besser kennenlernen. Der Start der Arbeiten soll nach Auskunft der Bauverwaltung voraussichtlich nach umfangreichen Vorarbeiten im Herbst erfolgen. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 2,2 Millionen Euro.
In der nächsten Ausgabe der Sulzbacher Umschau erfahren Sie mehr zu den Themenblöcken „Wissenschaft und Nachhaltigkeit“ sowie „Bürgernähe und Stadtleben“.