Ausstellung Gemäldesammlung von Dr. Dieter Staerk

Wenn einer die Kunstgeschichte der Stadt Sulzbach sowie ihre Künstlerinnen und Künstler kannte, dann war es Dr. Dieter Staerk.

Fast 30 Jahre vom 1. April 1979 bis zum 31. Juli 2007 war er Leiter des Sulzbacher Kulturamtes und der Volkshochschule. Zeitweise hatte er auch die Leitung der Stadtbibliothek und des Stadtarchives inne. Ohne den großen Einsatz von Dr. Dieter Staerk gäbe es die Sulzbacher Salzhäuser, die zum kulturellen Zentrum der Stadt geworden sind, heute nicht mehr. Das kulturelle Leben in Sulzbach hatte er nicht nur mitbegleitet, er hat es wesentlich geprägt.

Dr. Staerk hat in der Sulzbacher und der saarländischen Kulturlandschaft große Spuren hinterlassen. Sein großes Interesse galt unter anderem der gesellschaftspolitischen, kulturellen und geschichtlichen Historie der Stadt. Er hat zahlreiche Bücher über Sulzbach herausgegeben oder mitgeschrieben. Außerdem hat er unzählige Veranstaltungen, die weit über unsere Stadt hinaus strahlten, ins Leben gerufen und an die 200 Bilder-Ausstellungen initiiert. Die besondere Liebe von Dr. Dieter Staerk gehörte wohl dem Theater. Er gründete 1963 das Amateurtheaterensemble „Gruppe 63“ und erfuhr als Vorsitzender und Spielleiter der Gruppe regional wie auch überregional große Anerkennung. Auch die Spielgemeinschaft „Amateurtheater 79“ der VHS Sulzbach wurde von ihm aufgebaut und wirkte bei allen „Internationalen Sulzbacher Theatertagen“ mit.

Dr. Dieter Staerk war aber auch ein großer Liebhaber der schönen Künste und verstand sich als Förderer der Kunst. In jedem Semester gab es in „seinem“ Salzbrunnenhaus, das er so sehr liebte, eine Ausstellung. Viele Bilder und Zeichnungen haben auch das Salzbrunnenensemble zum Thema. Er war ein profunder Kenner des Sulzbacher Malers Fritz Zolnhofer und hatte in beeindruckender Weise dessen Leben und Wirken mit seinem Bezug zu Sulzbach immer wieder öffentlich gemacht. Mit einem Bildband über das Wirken des Zolnhofers hat Dr. Dieter Staerk auf 88 Seiten mit 110 Bildern das Wirken des Künstlers dokumentiert. Seit seinem Dienstantritt hat er das kulturelle Erbe des Malers gepflegt und bewahrt. Bereits im Oktober 1980 fand im Sitzungssaal des Sulzbacher Rathauses eine Gedächtnisausstellung mit über 80 Exponaten Zolnhofers statt. Weitere Ausstellungen folgten im Salzbrunnenhaus und im Rathausfestsaal, wo bis heute eine kleine Auswahl von Werken dieses bedeutenden Sulzbacher Künstlers zu sehen ist. Im Jahr 2001 wurde auf Anregung von Dr. Dieter Staerk einer der im Saarland renommiertesten Kunstpreise geschaffen – der „Fritz-Zolnhofer-Preis“ der Stadt Sulzbach/Saar.

Am 15. März 2022 ist Dr. Dieter Staerk im Alter von 79 Jahren verstorben. Er hinterließ unter anderem eine stattliche Sammlung von Bildern und Gemälden. Die meisten Bilder datieren auf die 70 & 80ziger Jahre. Zahlreiche Malerinnen und Maler aus dem Saarland stellten in dieser Zeit im Salzbrunnenhaus ihre Werke aus. Hierunter einige regional bekannte aber auch weniger bekannte Namen.

Es war sein ausdrücklicher Wunsch, dass dieser Nachlass an die Stadt Sulzbach übergeht und die Werke damit angemessen bewahrt bleiben. Staerks Wegbegleiterin, Brigitte Thul und die Vorsitzende des Suzbacher Kunstvereins, Dagmar Günther, hatten eine repräsentative Auswahl getroffen und eine schöne Ausstellung zusammengestellt, die am Sonntag, dem 17. September 2023 in der Aula gezeigt wurde. Bürgermeister Michael Adam dankte den Initiatorinnen für die große Mühe, die sich damit gemacht haben. Dagmar Günther stellte den zahlreichen Anwesenden, unter ihnen viele Künstlerinnen und Künstler und Theater-Freundinnen und –Freunde, einige Werke und deren Künstler näher vor. Der ehemalige saarländische Ministerpräsident und Bundesminister a.D., Reinhard Klimmt, war Studienkamerad, enger Freund und langjähriger Wegbegleiter von Dr. Staerk. Zu ihm sagte er einmal, er sei mit Leib und Seele ein Kulturarbeiter im besten Sinne.

Auch er hatte wieder den Weg hierher nach Sulzbach gefunden haben und erzählte aus seiner gemeinsamen Zeit mit Dieter Staerk.

Die Vielfalt der Werke war beachtlich und beeindruckte die Kunstinteressierten. Eine nicht alltägliche und vielseitige Kunstaustellung, bei der für jeden Geschmack etwas dabei war.