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Sulzbacher Umschau
Ausgabe 41/2024
Thema der Woche
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Zehn Jahre gelebte Freundschaft: Sulzbach feiert Partnerschaft mit Arc-et-Senans und stärkt deutsch-französische Verbundenheit

Es war 2013, als es in Sulzbach einen wichtigen Impuls gab – nämlich den, Beziehungen zu einer französischen Stadt zu knüpfen. Der Wunsch habe schon länger bestanden, betonte Bürgermeister Michael Adam in einem Grußwort am Samstagabend, 28. September, in der Aula. Der damalige französische Generalkonsul im Saarland, Frédéric Joureau, habe dabei direkt an Arc-et-Senans gedacht, „weil uns beide die Salzgeschichte verbindet“, wie sich der Verwaltungschef erinnerte. 2013 war das Jahr, in dem wegweisende Élysée-Vertrag 50. Geburtstag feierte. Bereits ein Jahr später und nach Gründung von Freundschaftskomitees auf beiden Seiten folgte beim Neujahrsempfang 2014 die Jumelage – der offizielle Start für die Partnerschaft der beiden Salzstädte.

Das zehnjährige Jubiläum wurde nun groß und gebührend gefeiert. Zum einen am Samstag mit dem Empfang einer Delegation aus Arc-et-Senans, der südöstlich von Dijon gelegenen und etwa 1.600 Einwohner zählenden Partnerstadt. Zum anderen mit einem Deutsch-Französischen Freundschaftsfest am Sonntag, 29. September, das bei bestem Herbstwetter zahlreiche Besucher über den Tag verteilt ans Salzbrunnen-Ensemble lockte. Man habe eben einen guten Draht nach oben, sagte Bürgermeister Adam scherzend in seiner Begrüßungsrede.

Beim Deutsch-Französischen Freundschaftsfest hatte das organisierende Kulturamt der Stadt mehr als nur ordentlich aufgefahren. So lockte ein Brotwagen von „Les Gourmandises“ mit original Backwaren aus Frankreich, offerierte beispielsweise Mürbekuchen mit Rosinen, verschiedene Brötchensorten und Süßigkeiten wie Eclairs. Steffi’s Flammkuchen lockte mit … nun ja, schmackhaften Flammkuchen nach Elsässer Art. Am Stand der Künstlerinteressengemeinschaft Sulzbach (KIS) konnte man unter anderem mit Stadtratsmitglied Monique Broquard und dem Altenwalder Fotograf Peter Diersch Rot- und Weißwein probieren oder sich über Arc-et-Senans oder die zweite Partnerstadt aus Frankreich informieren: Remelfingen.

Die neue Edelpilzemanufaktur „Fünfter Geschmack“ hatte verschiedene Pilzsorten im Angebot, die im Matzenberg in Saarbrücken-Burbach in Bio-Qualität gezüchtet werden, wie Sandra Wagner erklärte. Ein paar Stände weitere konnte man sich am Quetscheschlaeggel vergnügen, einem Pflaumenmus nach spezieller, lothringischer Rezeptur. Über allem schwebten die harmonischen Akkordeon-Klänge von Jacques Bijou, dem nach Eigenauskunft „vielseitigstem Entertainer Deutschlands“, der gerne auch Kuhglocken-Konzerte gibt. „Heute sind aber eher deutsche und französische Lieder gefragt“, sagte er mit einem Schmunzeln.

Um die Freundschaft auch für Bürgerinnen und Bürger sichtbar zu machen, pflanzte Michael Adam mit seinem Amtskollegen Jacques Maurice aus Arc-et-Senans zwei Rosensträucher im nahegelegenen Salinenpark. Beziehungsweise wurden diese bereits gepflanzt, nämlich an der Freundschafts-Stele in der Nähe des Wassertretbeckens. Maurice scherzte, dass das Setzen an diesem Tag zu anstrengend gewesen sei. Also gossen sie die Sträucher symbolisch mit Wasser, zudem gab der deutsche Verwaltungschef seinem französischen Pendant einen Rosenstrauch mit, um ihn in dessen Heimat als sichtbares Zeichen der Verbundenheit einzupflanzen.

Dass die Chemie stimmt, das war auch am Samstagabend beim Empfang der Delegation zu spüren. Dementsprechend sagte der Bürgermeister Sulzbachs: „Unsere Partnerschaft ist mehr als nur ein formelles Abkommen zwischen unseren beiden Kommunen. Sie ist ein lebendiger Ausdruck von Gemeinschaft, Solidarität und gegenseitigem Verständnis, die weit über die Grenzen von Sulzbach und Arc-et-Senans hinausreicht. Wir feiern heute die Brücken, die in diesen zehn Jahren zwischen den Menschen in unseren Kommunen gebaut wurden – Brücken der Freundschaft, der Kultur, des Sports und der Bildung.“

Gerade sportliche Veranstaltungen seien auf den Terminkalendern der beiden Kommunen ein verbindendes Element. Etwa die Radtouren, die nach Arc-et-Senans führten, oder Fußball-Freundschaftsspiele und gemeinsame Boule-Turniere. Doch auch Schüleraustausche böten jungen Menschen aus Sulzbach und Arc-et-Senans die Möglichkeit, das Leben und die Kultur der jeweils anderen Stadt kennenzulernen. Besonders hervorheben wollte er auch die Begegnungen zwischen den Künstlerinnen und Künstlern der Galerie „Carré Claude-Nicolas“ von Claire Casenove und des Sulzbacher Kunstvereins, die maßgeblich dazu beigetragen hätten, ein tieferes Verständnis füreinander zu entwickeln.

„Heute“, so Adam, „können wir stolz auf das Erreichte zurückblicken. Unsere Städtepartnerschaft ist kein statisches Gebilde, sondern sie lebt und wächst durch die Begegnungen, die heute und in der Zukunft stattfinden werden. Unsere Städtepartnerschaft zeigt, wie wichtig der Dialog und der Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen sind. Gerade heute sind Freundschaften und persönliche Beziehungen, die durch Städtepartnerschaften entstanden sind und entstehen, Grundlagen für einen dauerhaften Frieden.“