Neues aus der Musikschule

Man konnte die Begeisterung in der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums Sulzbach spüren, als das Publikum des bis in die letzten Reihen gefüllten Saals bei der Zugabe anfing mit zu klatschen. Auch den Mitgliedern des Orchesters der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal, dessen Darbietungen wie immer Hauptattraktion des Jahreskonzerts der Musikschule darstellten, stand sie ins Gesicht geschrieben. Über ein Jahr lang hatten die über 40 Schülerinnen und Schüler des großen Orchesters unter Leitung von Katrin Müller-Zerfaß und Matthias Schirg ihr umfassendes Programm erarbeitet, darunter "Die Moldau" von Bêdrich Smetana, "CanCan" von Jaques Offenbach und Musik aus "Aladdin" von Alan Menken. Das Orchester umfasst dabei nicht nur Jugendliche, sondern auch Eltern, Lehrer und Freunde der Musikschule. Neben den wöchentlichen Proben treffen sie sich auch immer wieder zu Intensivproben an einzelnen Wochenenden, so auch im Sommer dieses Jahres in der Jugendherberge Saarbrücken.

Den klangvollen Auftakt zum Konzert machte das Schlagzeugensemble der Musikschule unter der Leitung von Norbert Scherer. Es folgten solistische Beiträge mit Klavier, Gesang und Harfe. Der erste Höhepunkt des Nachmittags: der Kinderchor „Ohrwurm“ unter der Leitung von Miriam Gering sang und tanzte, unter Begleitung des großen Orchesters, die bekannten französischen Kinderlieder „Frère Jacques“ und „Sur le Pont d’Avignon“. Dem jungen Nachwuchs gelang es im Handumdrehen, die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer zu entzücken. Sie standen mit ihren Beiträgen auch ganz im Einklang mit dem Motto des Konzertes „Bon Voyager“ (frz. für „gute Reise“), das nicht nur die musikalische Ausrichtung des Programms beschrieb, sondern auch den Platz der Veranstaltung im Rahmen des Sulzbacher Elysée-Jahres verdeutlichte. Die so angekündigte Reise fand in der ersten Programmhälfte ihr Ende mit Musik aus dem Disney-Film "Aladdin". Der Komponist Alan Menken hatte für diese Komposition sogar einen Oscar erhalten, wie die Moderatorin des Abends, Simone Rosinus, zuvor erläutert hatte.

Den Auftakt zur zweiten Hälfte machte das Streicherensemble des Orchesters mit dem ersten Satz aus dem Orchesterquartett in C-Dur von Carl Stamitz. Hier konnten die Musiker insbesondere auch ihr exzellentes Zusammenspiel und Fähigkeit zur Feinarbeit präsentieren, die die filigrane Musik des eher unbekannten Wegweisers der Wiener Klassik verlangt.

Nicht größer hätte somit der Kontrast sein können zur bombastischen "Moldau", dem unbestrittenen Höhepunkt des Abends. Wie der zum Zeitpunkt der Komposition bereits ertaubte Bêdrich Smetana dieses Werk hatte schreiben können, blieb allen ein Rätsel.

Den Abschluss des Konzertes bildete eine der bekanntesten Tanzmusiken überhaupt, der "Cancan" von Jacques Offenbach. Die ausgelassene Stimmung, die sich beim mitklatschenden Publikum wiederfand, und der anschließende tosende Applaus bestätigten: Die Schülerinnen und Schüler und Mitwirkenden der Musikschule hatten wieder einmal mehr mit ihrem Jahreskonzert einen vollbesetzten Saal gefesselt, unterhalten und begeistert.