Ein letzter Vorhang

Theatergruppe Ü50 verabschiedet sich mit Gala im Salzbrunnenhaus

„Meine Damen und Herren, es war mir eine Ehre!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Brigitte Thul am Samstagabend, 11. Oktober 2025, im Salzbrunnenhaus als Leiterin der Seniorentheatergruppe „Ü50“. Mit einer festlichen Abschiedsgala voller Witz, Wärme und Wehmut nahmen auch die Mitglieder der Theatergruppe von ihrem Publikum Abschied und beendeten nach zwölf erfolgreichen Jahren eine Ära, die das kulturelle Leben in Sulzbach lange geprägt hat. Doch zuvor durften die Gäste noch einmal herzlich lachen, schmunzeln und in Erinnerungen schwelgen.

Das Ensemble unter der Leitung von Brigitte Thul zeigte noch einmal, warum die Gruppe über Jahre hinweg so beliebt war. Mit Witz, Präzision und einem feinen Gespür für Alltagskomik präsentierten sie ihre liebsten Sketche. Bürgermeister Michael Adam, Schirmherr des Abends, erinnerte in seinem Grußwort an die Anfänge der Gruppe: „Theater Ü50 war eine Erfolgsgeschichte. 2013 hat Brigitte Thul mit Disziplin, Humor und Herz ein Ensemble geschaffen, das nicht nur die Theatertradition in Sulzbach bereichert, sondern mit Seniorentheater auch neue Wege eröffnet hat.“ Sie habe, so Adam, „das Theater auf der Bühne und hinter den Kulissen gleichermaßen beherrscht“.

Den Auftakt der Gala machte Iris Matzke mit ihrem selbstgeschriebenen Gedicht „Das ganze Leben ist Theater“. Es folgten die besten Sketche aus zwölf Jahren Bühnengeschichte. So brachte beispielsweise eine schräge Paartherapie mit einem kuriosen Kuss-Training die Zuschauerinnen und die Zuschauer zum Lachen. Ein Pflegegutachten, das aus dem Ruder lief, amüsierte ebenso sehr, wie die witzige Episode rund um eine Traumanalyse bei der Psychiaterin. Ein romantisches Candle-Light-Dinner mit überraschendem Ende sorgte ebenfalls für Lachsalven. Zum Abschluss erfüllte sich Brigitte Thul einen Herzenswunsch: Ihr persönlicher Lieblingssketch „Eva und Waldemar im Theater“, den sie selbst ins Saarländische übertragen hatte, bildete den lustigen Schlusspunkt.

Dann wurde es feierlich. Nach vielen Worten des Dankes von Brigitte Thul an die zahlreichen Wegbegleiter und Unterstützer der Gruppe würdigte die Vorsitzende des Verbands Saarländischer Amateur-Theater, Cora Trautmann, Thuls Engagement: „Du warst und bist eine Inspiration – mit deiner liebevollen Art, deinem unermüdlichen Einsatz und deiner Leidenschaft für das Theater.“ Bürgermeister Michael Adam überreichte zum Dank Blumen an das Ensemble und an Brigitte Thul zur bleibenden Erinnerung eine Wanduhr mit einem Foto ihrer Gruppe – Symbol für eine Zeit, die nun langsamer ticken darf.

Ihr Ensemble überreichte ihr ein liebevoll gestaltetes Fotobuch mit Erinnerungen aus zwölf Jahren. „Die vergangenen zwölf Jahre waren – was das Theater angeht – die besten meines Lebens“, sagte Brigitte Thul sichtlich gerührt. „Ihr wart ein Geschenk für mich.“ Auch bei den Gästen kullerte die eine oder andere Träne über das Gesicht. Mit stehenden Ovationen und langanhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum für einen großartigen Theaterabend und zwölf Jahre beste Unterhaltung. Doch ganz verabschieden will sich Brigitte Thul von der Bühne noch nicht: „Ich werde Sulzbach nicht verlorengehen. Es gibt sicher noch kulturelle Projekte, die ich künftig begleiten kann.“