Vom 30. Oktober bis zum 2. November drehte sich in der Aula wieder alles um die Kunst des Glases. Zum 19. Mal luden der Kunstverein Sulzbach und die Stadt Sulzbach gemeinsam ein, um die traditionsreiche Glasindustrie der Region ins kulturelle Licht zu rücken.
Insgesamt präsentierten sich 32 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland sowie den europäischen Glashochburgen – ein eindrucksvolles internationales Teilnehmerfeld, das die Einladung des Kunstvereins und der Stadt angenommen hatte. Ihre Werke, vielfältig in Technik und Stil, reichten von experimentellen Formen bis hin zu klassischen Glaskunstobjekten. Auf allen drei Etagen der Aula bot sich vier Tage lang den bis zu 3.000 Besucherinnen und Besuchern aus dem Saarland und der Großregion ein spannender Einblick in die vielschichtige Welt der gläsernen Kunst.
Vonseiten der Stadt hob Bürgermeister Michael Adam hervor, dass die Glaskunsttage überregional und international wahrgenommen werden und die Stadt damit als lebendigen Kulturstandort profilieren. Bei der Eröffnung der Glaskunsttage dankte der Verwaltungschef ausdrücklich dem Team des Kunstvereins um Dagmar Günther für das große Engagement, das Sulzbach als attraktiven Ort für Glaskunstliebhaberinnen und -liebhaber etabliert habe. Mit dieser 19. Auflage sei erneut unter Beweis gestellt worden, dass Glaskunst in der Saarregion nicht nur Tradition repräsentiere, sondern zukunftsweisend gedacht werde.
Für den Kunstverein war die Veranstaltung nicht nur eine Ausstellung, sondern ein Forum für Austausch: Die Vorsitzende Dagmar Günther zeigte sich begeistert über die internationale Vernetzung und die Strahlkraft Sulzbachs als Ort der Glaskunst.
Dank der thematischen Verbindung von handwerklicher Geschichte und zeitgenössischer Kunst wurde die Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger stand, zu einem Erlebnis für alle Sinne – und ist ein fester Termin im Kulturkalender von vielen Glaskunstschaffenden. So wie bei Jörg Hanowski beispielsweise. Der Glaskünstler aus Hattingen ist sozusagen ein Urgestein der Glaskunsttage, der seit der zweiten Ausgabe dabei ist. Auch immer wieder gern gesehener Gast ist Janhein van Stophout, der auf dem Eugen-Helmlé-Forum vor der Aula live vorführte, wie er Glas in seinem rund 1300 Grad heißen Ofen formte und Gefäß blies. Er fertigte unter anderem Kelche an, denen er mit blauem oder rotem Glas farbige Akzente setzte.
Noch nicht ganz so lange dabei, dennoch sehr erfolgreich, ist Wolfgang Mussgnug. Der Nördlinger ist seit 1984 freischaffender Künstler und besuchte die Sulzbacher Glaskunsttage nun zum siebten Mal. Er arbeitet bevorzugt mit Muranoglas, das aus der Gegend um Venedig stammt. Mit seinem vierköpfigen Team werden die Ideen für neue Stücke, die er regelmäßig auch in Sulzbach präsentiert, komplettiert. Wobei er sagt: „Das Malerisch-Künstlerische ist mein Job.“ An den Sulzbacher Glaskunsttagen schätzt er, dass sich die Austellerinnen und Aussteller untereinander sehr gut vernetzen können.
Besonders spektakulär zeigten sich die Ausstellungsstücke von Monika Karl. Die gebürtige Mannheimerin zeigte Kaleidoskope von atemberaubender Schönheit und mit strahlenden Farben. Die entstehenden Reflexionen zeigen sich so zahlreich, verschieden und vergänglich wie Schneeflocken. Bereits die kleinste Bewegung genügt, um für kurze Zeit zu einer neuen, einmaligen Komposition aus Licht, Form und Farbe zu werden.
Vier Tage lang herrschte in der Aula reges Treiben – Glaskunst zum Staunen, Erleben und Begeistern. Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region nutzten das Feiertagswochenende, um sich von der kreativen Vielfalt inspirieren zu lassen und mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen. Das positive Echo von Publikum und Teilnehmenden zeigt eindrucksvoll, welch hohen Stellenwert die Sulzbacher Glaskunsttage inzwischen in der internationalen Glaskunstszene genießen. Schon jetzt blicken Kunstverein und Stadt voller Vorfreude auf die Jubiläumsausgabe im kommenden Jahr, die das erfolgreiche Format gebührend feiern und die Erfolgsgeschichte der Glaskunsttage fortschreiben wird.