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Sulzbacher Umschau
Ausgabe 47/2022
Informationen aus der Stadt
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Neues Beratungsangebot für Menschen mit Beeinträchtigungen im Rathaus Sulzbach

Seit Oktober gibt es im Rathaus ein kostenloses und unabhängiges Beratungsangebot der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB). In Raum 108 bietet ab sofort an jedem ersten und dritten Donnerstag im Monat von 10 bis 14 Uhr ein Berater oder eine Beraterin der EUTB eine offene Sprechstunde an. Diese ist offen für alle Ratsuchenden und richtet sich an Menschen mit Beeinträchtigung und chronischer Erkrankung, unabhängig davon, ob eine Behinderung anerkannt ist oder nicht. Im Büro im Sulzbacher Rathaus empfängt entweder Annette Pauli oder Claudia Warken aktuell die Ratsuchenden. „Jede Problemstellung ist individuell, so ist auch jede Beratung individuell", sagt Annette Pauli. "Wir freuen uns sehr, dass uns Bürgermeister Michael Adam das Angebot gemacht hat, hier in Sulzbach eine Außenstelle einzurichten. Dafür, dass er uns zentral im Rathaus ein Büro angeboten hat, sind wir ausgesprochen dankbar. Hier sind wir leicht und barrierefrei zentral zu erreichen." Das Beratungsangebot kann auch telefonisch oder als Online-Videokonferenz und in ganz besonderen Fällen bei starker Immobilitätseinschränkung auch zuhause bei den Betroffenen selbst in Anspruch genommen werden. "Wir sind bestens vernetzt. Mit den EUTB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern der anderen Beratungsstellen findet ein regelmäßiger Austausch statt, so dass hier auf ein großes Erfahrungsfeld zurückgegriffen werden kann. Zudem arbeiten wir eng mit den Pflegestützpunkten, der Sulzbacher Klinik und anderen relevanten Organisationen und Behörden zusammen. Das Beratungsangebot ist zeitlich nicht eingeschränkt. Das was die Menschen an Beratungsbedarf haben, wollen wir ihnen auch anbieten", so Pauli. Die angefragten Themen reichen dabei vom selbstbestimmten Wohnen, Assistenz, barrierefreien Umbau in der Wohnung über Teilhabe am Arbeitsleben, Freizeitgestaltung bis Pflege. Oftmals stellen sich Fragen nach dem Entlassmanagement von Kliniken zur weiteren häuslichen Versorgung oder zur Bewältigung der Folgen von chronischer Erkrankung und Behinderung. Hierbei ist vor allem die Vernetzung mit den Angeboten der Selbsthilfe hilfreich. Annette Pauli ist Sozialarbeiterin kommt aus Mandelbachtal. Sie hat einen erwachsenen Sohn, der ebenfalls Sozialarbeit studiert. Sie hat in ihrem Berufsleben schon vieles gemacht. Ursprünglich kommt sie aus der Kinder- und Jugendhilfe, hat lange Zeit an einem Lehrinstitut für Heil- und Erziehungspflege gearbeitet und ist seit sieben Jahren bei der Landesvereinigung Selbsthilfe e. V. - dem Spitzenverband der chronisch kranken und behinderten Menschen im Saarland, der Mitträger der EUTB ist, tätig. Das Projekt der Teilhabe-Beratung hat sie selbst mit aufgebaut. Ein besonderer Aspekt der EUTB ist die so genannte "Peer-Beratung" von Betroffenen für Betroffene. Der Begriff Peer kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Gleichwertige oder Ebenbürtige. Das bedeutet, dass die ratsuchende und die beratende Person (mindestens) eine Gemeinsamkeit haben, die auch Gegenstand der Beratung ist. Die Beraterinnen und Berater sind also selbst auch durch Einschränkung betroffen und bringen eigene Erfahrungen in den Bereichen der jeweiligen Fragestellungen mit.

Die Beraterinnen der Beratungsstelle in Sulzbach sind wie folgt erreichbar:

Annette Pauli - Tel. 0176 85649008 - a.pauli@teilhabeberatung-saarland.de

Claudia Warken - Tel. 0152 07523889 – c.warken@teilhabeberatung-saarland.de

Wenn Sie Gebärdensprache benötigen, geben Sie dies bei Ihrer Terminvereinbarung an. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite www.teilhabeberatung-saarland.de, auf der Website der Fachstelle www.teilhabeberatung.de und unter www.gemeinsam-einfach-machen.de

Die EUTB finden Sie im Regionalverband Saarbrücken in der Futterstr. 27, 66111 Saarbrücken, Tel. 0681 9104770 - außerdem erreichbar unter : info@teilhabeberatung-saarland.de www.teilhabeberatung-saarland.de , https://www.facebook.com/TeilhabeberatungSaarland

Hintergrund:

Seit Januar 2018 gibt es im Rahmen des neuen Bundesteilhabegesetzes (BTHG) ein kostenloses, niederschwelliges Beratungsangebot zum Thema Rehabilitation und Teilhabe – die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (kurz: EUTB). Das Beratungsangebot ist keiner Institution, Behörde oder Träger unterstellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten unabhängig und neutral von wirtschaftlichen und organisatorischen Interessen. Durch ihr fundiertes Wissen und hervorragende Vernetzung können sie als Schnittstelle und Lotsenfunktion fungieren, um den Menschen in den teilweisen unübersichtlichen Feldern die richtigen Ansprechpartner und Hilfestellungen geben zu können. Die EUTB ist bundesweit mit mehr als 500 Beratungsstellen umgesetzt worden. Im Saarland hat die Landesvereinigung SELBSTHILFE e. V. mittlerweile drei Standorte. In allen Landkreisen bestehen zusätzlich zu den Hauptstandorten Außenstellen, um den Ratsuchenden die Inanspruchnahme auf kurzen Wegen und einen niedrigschwelligen Zugang zu ermöglichen. Die Beratung ist offen für alle Betroffenen - unabhängig von ihrem Wohnort.