Titel Logo
Sulzbacher Umschau
Ausgabe 48/2023
Thema der Woche
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

Würdevolles Gedenken am Volkstrauertag

Alljährliche Gedenkfeiern zum Volkstrauertag sollen die Erinnerungen an die Millionen Opfer von Gewalt und Kriegen aller Nationen aufrechterhalten und auf die gegenwärtige Bedeutung der Vergangenheit bewusstmachen. Auch für die Stadt Sulzbach ist das Gedenken zum Volkstrauertag zu einem festen Bestandteil geworden. Am diesjährigen Volkstrauertag, Sonntag, dem 19. November, gestaltete die Stadt gemeinsam mit dem Sozialverband VdK am Mahnmal auf dem Friedhof in Altenwald eine würdevolle Gedenkstunde. Seit Jahren begehen beide Institutionen diesen „stillen“ Tag gemeinsam. Neben Bürgermeister Michael Adam waren Vertreterinnen und Vertreter der VdK Ortsgruppen Altenwald, Hühnerfeld, Neuweiler und Sulzbach anwesend sowie die Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes, Brunhilde Müller. Die Gedenkstunde wurde durch die geistlichen Vertreter Pastor Peter Sens für die katholische Pfarrgemeinde und Diakon Detlef Zell als evangelischer Seelsorger begleitet. Auch Bezirksbürgermeister Ralf-Peter Fritz aus Dudweiler war im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit zum Friedhof nach Altenwald gekommen, um an der Gedenkstunde teilzunehmen. Als Zeichen der Solidarität nahmen außerdem neben Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrats auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Stadt teil. Ebenso waren Vertreter und Würdeträger der Freiwilligen Feuerwehr und Soldaten des Fallschirmjägerregiments 26 als Partner-Regiment Sulzbachs gekommen und standen während der Ansprachen und der Kranzniederlegung mit Fackeln Spalier. Entgegen den üblichen Wetter-Gepflogenheiten des Novembers war es an diesem Sonntag angenehm trocken und zeitweise sogar sonnig. Am Mahnmal für die Opfer der beiden Weltkriege stellten die Kameraden der Bundeswehr und der Feuerwehr an der vorgesehenen Stelle die Kränze der Stadt, des VdK und der Freiwilligen Feuerwehr ab.

Die Ansprachen zeichneten sich durch große Gegenwartsgewandtheit aus. Neben dem traditionellen Totengedenken der Gefallenen beider Weltkriege, wurde der Blick durch die Akteure immer wieder auch auf die Opfer gegenwärtiger Krisen und Kriege insbesondere in Nahost und der Ukraine gelenkt.

„Wir gedenken heute all der Menschen, die in der Vergangenheit durch Krieg und Vertreibung, durch Gewalt und Gewaltherrschaft ihr Leben lassen mussten, aber richten unsere Aufmerksamkeit auch auf die Konsequenzen aktueller Geschehnisse“, betonte Bürgermeister Michael Adam in seiner Ansprache. Der Volkstrauertag sei ein Tag des Innehaltens, ein Tag der Erinnerung, des Mitgefühls und der Verbundenheit über Generationen hinweg.

Pfarrer Peter Sens erinnerte in seiner Ansprache daran, dass man sich in Deutschland an Frieden und Aussöhnung gewöhnt habe. Dennoch müsse die Erinnerung, an das, was war und wieder sein kann, lebendig gehalten werden. Er zeigte Parallelen auf zu den Geschehnissen des letzten Jahrhunderts, die sich heute erschreckend zu wiederholen scheinen. Die historische Entwicklung müsse eine eindringliche Warnung sein. Nichts rechtfertige Terror, Krieg und Tod. Wer dem heute Beifall klatsche müsse mit Widerstand rechnen, damit das, was in Deutschland geschehen ist, nie wieder passiert.

Diakon Detlef Zell erinnerte als Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde daran, dass auch in der heutigen Zeit deutsche Soldaten in den gegenwärtigen Konflikten in der Welt im Einsatz seien und somit das Bild vergangener Kriege und Terror ganz in die Gegenwart und die eigene Nähe rückten.

Auch die VdK Ortsverbands- und Kreisvorsitzende Brunhilde Müller erinnerte an die vielen Toten der Kriege und von Gewaltherrschaft. Diese Veranstaltung solle ein Zeichen setzen gegen Unrecht, Intoleranz, Gleichgültigkeit und Unmenschlichkeit. Auch sie betonte: „Es darf nie wieder Krieg geben.“

Zum Abschluss der würdigen Veranstaltungen sprachen alle Anwesenden ein gemeinsames Gebet, stellten Kerzen am Mahnmal ab und lauschten der Europahymne, die als Symbol des Friedens aus einem Lautsprecher klang. Anschließend lud die Stadt alle noch zu einem gemeinsamen Imbiss ein.

An der nachfolgenden Gedenkstunde in Dudweiler nahm Bürgermeister Michael Adam ebenfalls teil.