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Sulzbacher Umschau
Ausgabe 50/2024
VHS-Nachrichten
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Farbgewaltig, voller Energie und Erfindungsgeist – vhs zeigt Ausstellung von Hans-Jochen Wünsche

„Fotorealistische Bilder sind meine Stärke“, sagt Hans-Jochen Wünsche. Der 79-Jährige stellte gerade einige seiner Werke im Salzbrunnenhaus aus. Übertitelt war die knapp einwöchige Werkschau mit „Lebenswerke“ - ein sehr passender Titel. Denn die Ausstellung umfasste Bilder aus seinem Schaffen als junger Mann bis hinein ins gesetzte Alter. Zur Vernissage am Freitag, 29. November, gab es dazu eine Vernissage. Bürgermeister Michael Adam bescheinigte ob der Qualität der Wünsche-Gemälde, dass es sich um eine ganz besondere Ausstellung handele, in der Hans-Jochen Wünsche der „Titelheld“ sei.

Geboren ist Wünsche im sächsischen Neudorf, kam aber 1946 mit seiner Mutter nach Westdeutschland, 1961 mit 16 ins Saarland - er blieb für immer. In ihrer ersten Wohnung in Saarbrücken wohnte auch ein älterer Herr, der Bilder malte. Er sei sich direkt sicher gewesen, dass er das besser könne. „Da hatte ihn die Liebe zur Malerei gepackt“, sagte Laudator Rainer Mundanjohl, „er fing mit Utensilien und Intensität an.“ Und tatsächlich - das Talent war und ist nicht zu leugnen. Hans-Jochen Wünsche war Verleger und Inhaber eine Druckerei und hing Pinsel und die Bilder 50 Jahre lang an den Nagel.

Erst verrentet legte er wieder mit der malerischen Kreativität nach. Mehr als 200 Bilder folgten in dieser Zeit, gemalt und gezeichnet mit Bleistift, Tusche und Acryl sowie Aquarell. „Seine Liebe gilt aber dem Öl“, wie Mundanjohl betonte. Der deutsche Maler Carl Spitzweg sei ein Vorbild für Wünsche, erklärte er. Wünsches Bilder sind farbgewaltig und sprühen vor Energie und Erfindungsgeist. Ob es um einen hellsonnigen Schlaglicht-Charakter geht, um Grautönen oder bestechende Schwarz-Weiß-Film-Atmosphäre - Wünsches Exponate haben alle kleine Geschichten zu erzählen.

Anne Allenbach, die Leitern der vhs Sulzbach zeigt sich ebenfalls begeistert: „Diese Ausstellung ist mehr als eine Sammlung von Bildern - sie ist neben einer beachtlichen Werkschau auch eine intime Entdeckungsreise durch die persönliche Lebensgeschichte von Hans-Jochen Wünsche. Es erfordere nicht nur künstlerische Kraft, sondern auch persönliche Stärke, die eigene Geschichte auf diese Weise und in diesem Medium sichtbar zu machen. Hans-Jochen Wünsche verbinde zu jedem dieser Bilder bestimmte Gegebenheiten, Momente und Erinnerungen. Sie schließt: „Ich freue mich, dass der Künstler im kommenden Semester 2025 als Dozent einen Grundkurs Ölmalerei bei uns in der vhs anbieten wird.“

Am Rande der Veranstaltung erzählte Hans-Jochen Wünsche auch, dass im kommenden Jahr voraussichtlich erneut einige seiner Werke öffentlich zu sehen sein werden. Der genaue Ort wird zeitnah bekanntgegeben.