Die scheinheiligen drei Könige

Jerusalem vor mehr als 2000 Jahren: hier ist das Revier von Moshe, Simeon und Gideon - den Königen der Diebe. Die drei finsteren Gestalten schleichen um die Häuser und bestehlen arglose Marktbesucher. Da erfahren sie von einer scheinbar leichten Beute: ein Kindchen in einem unverschlossenen Stall soll von Königen reich beschenkt worden sein. Von Gold, Myrrhe und Weihrauch ist die Rede. Bei dem Wort „Gold“ glänzen die Augen der drei Gauner und sie beschließen, das hilflose Kind auszurauben. Also - auf nach Bethlehem! Doch ganz so babyleicht, wie die drei Diebe sich das vorstellen, ist es nicht, denn das Kind in der Krippe ist nicht irgendein Kind… und etwas Weihnachts-Magie spielte auch noch eine Rolle. So geschehen im vollbesetzten Sulzbacher Salzbrunnenhaus am letzten Freitag. Die Musical AG der Waldschule unter Leitung von Gesangslehrkraft Mariola Jupé und der Grundschullehrkraft Michaela Petri präsentierte dieses Familienspektakel am Nikolaustag für die ganze Familie und verzauberte die zahlreichen Besucher. Bis auf den allerletzten Stuhl war das Salzbrunnenhaus gefüllt und auch auf der Empore gab es keinen einigen freien Stuhl mehr. Seit Anfang des Jahres hatten die Schülerinnen und Schüler der Grundschul-AG in Altenwald in wöchentlichen intensiven Proben das Schulmusical „Die scheinheiligen drei Könige“ einstudiert und erzählten darin, was vor 2000 Jahren wirklich geschah. Oder zumindest hätte geschehen können. „Man hört Herzen sprechen, erfährt, was die Buchstaben C+M+B bedeuten, und man lernt, dass nicht nur Gold einen hellen Schein verbreitet“, heißt es in der Beschreibung.

Der Komponist Andreas Schmittberger versteht es, mit seinem Schulmusical für Kinder und Jugendliche das Publikum zu begeistern: sein neuestes Werk quillt über vor raffinierten, witzigen Ideen sowie liebevollen Details. Dazu kommt eine mitreißende Musik: Klezmerklänge treffen auf orientalisches Flair, gemixt mit groovigem Rock, Blues, berührenden Balladen und weihnachtlichen Choralklängen. Das Spiel und die Lieder der Kinder gingen zu Herzen. Als Bettler, Diebe und Marktleute gekleidet sangen und spielten sie vor dem liebevoll gestalteten Bühnenbild und freuten sich am Ende riesig über den ehrlichen, langanhaltenden Applaus, den das Publikum spendete. Ermöglicht wird die Musical-AG durch die großzügige Förderung des Bernd-Rose-Stipendiums, das über die Musikschule Sulzbach verwaltet wird. Dieses wurde zum Gedenken ihres Vaters von den Töchtern des 2017 verstorbenen früheren Leiters der Sulzbacher Stadtwerke und ehemaligen Vorsitzenden des Förderkreises der Musikschule ins Leben gerufen (wir berichteten). So wird das Engagement des Altenwalders nachhaltig fortgeführt, wofür die Waldschule und die Musikschule sehr dankbar sind.

Am Mittwoch, 18. Dezember kommt das Stück um 9 Uhr noch einmal in der Kirche “Herz Jesu” in Altenwald zur Aufführung.