Die Stadt Sulzbach führt ein umfassendes neues Stadtreinigungskonzept ein, das Sauberkeit als gemeinschaftliches Ziel versteht und Maßnahmen auf mehreren Ebenen miteinander verknüpft. Hintergrund ist der in den vergangenen Jahren deutlich gestiegene Müllaufwand im Stadtgebiet: Allein 2024 musste der Baubetriebshof rund 1.500 Tonnen illegal abgelagerten Abfalls entsorgen, was Ressourcen bindet und die Lebensqualität beeinträchtigt. Das neue Konzept reagiert auf diese Herausforderung mit moderner Technik, mehr Personal, verbesserten Strukturen und aktiver Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.
Zentraler Baustein ist die Anschaffung der Kompaktkehrmaschine RAVO R5 High Speed, die ab 2026 systematisch das rund 170 bis 180 Kilometer lange Straßennetz reinigt. Sie erreicht durch leistungsstarke Bürstensysteme und Hochdruckreinigung auch schwer zugängliche Stellen, arbeitet leise, witterungsabhängig ab fünf Grad Celsius und ermöglicht eine effiziente Tiefenreinigung von Hauptverkehrsachsen, Spielplätzen, Parkanlagen, Bushaltestellen, Schulwegen und verkehrsberuhigten Bereichen. Ergänzt wird der maschinelle Einsatz durch Handreinigungstrupps, Spezialteams für Grünanlagen und Spielplätze sowie ein Team für Containerplätze und Bushaltestellen, um flexible, bedarfsorientierte Einsätze zu gewährleisten.
Das Reinigungskonzept sieht zudem eine Personalaufstockung vor: Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärken den Baubetriebshof und die City-Wache, unterstützt durch zusätzliches Personal der KDI GmbH. Diese Maßnahmen erhöhen die Präsenz im Stadtgebiet, ermöglichen häufigere Reinigungsintervalle und gewährleisten eine zuverlässige Pflege selbst in Nebenstraßen und kinderrelevanten Bereichen.
Ein weiterer zentraler Bestandteil ist die städtische „Müllstreife“. Sie kontrolliert systematisch bekannte Verschmutzungspunkte, dokumentiert Verstöße und sorgt für deren sofortige Beseitigung im rechtlich zulässigen Rahmen. Gleichzeitig sensibilisiert sie die Bevölkerung durch Informationskampagnen, Social-Media-Aktionen und Aktionen in Schulen, Kitas und Vereinen. Bürgerinnen und Bürger können Verschmutzungen über das Anregungs- und Ereignismanagement (AEM) melden und so aktiv zur Sauberkeit beitragen.
Die Abfallinfrastruktur wird parallel optimiert. Die Containerlandschaft wird reduziert, Leerungen erfolgen häufiger und die Aufstellung von Altkleidercontainern wird überarbeitet, um illegale Ablagerungen zu vermeiden. Das Wertstoffzentrum Sulzbach bietet kostenfreie Abgabemöglichkeiten für zahlreiche Materialien wie Elektroschrott, Glas, Papier, Kunststoffe, Styropor, Altkleider, Kabelreste, Brillen und Batterien. Gebührenpflichtig bleiben Sperrmüll, Altreifen, Bau- und Altholzabfälle sowie Bauschutt. Kurze Wege, regelmäßige Öffnungszeiten und fachgerechte Entsorgung sollen die Nutzung erleichtern und die Stadtsauberkeit direkt verbessern.
Die Umsetzung des Konzepts startet 2026 als „Probejahr“, in dem Reinigungsintervalle, Personalbedarf, Abläufe der Handreinigungstrupps und der Einsatz der Kehrmaschine getestet werden.
Das Leitbild des Stadtreinigungskonzeptes lautet: Sauberkeit gelingt nur gemeinsam. Durch den Einsatz moderner Technik, engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, klarer Regeln und aktiver Bürgerschaft wird die Lebensqualität in Sulzbach messbar gesteigert, illegale Müllablagerungen reduziert und das Stadtbild sichtbar verschönert.
„Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zuständigen Fachbereiche in der Verwaltung und bei der KDI. Mit ihrem umfangreichen Fachwissen und der intensiven Abstimmung untereinander haben sie maßgeblich zur Erstellung dieses Konzeptes beigetragen. Ebenso möchte ich den Stadträtinnen und Stadträten danken, die sich mit dem Stadtreinigungskonzept befasst und sich schließlich einstimmig hinter den Beschluss gestellt haben“, fügte Bürgermeister Michael Adam abschließend hinzu.