Pünktlich um 16.30 Uhr versammelten sich die Sulzbacher „Faasebooze“ am Freitag vor der Aula und bereiteten sich schon einmal auf den anstehenden Aula-Sturm vor. Die grauen Wolken und der leichte Nieselregen hielten die Närrinnen und Narren nicht davon ab, ordentlich Stimmung auf dem Vorplatz zu machen. Die sturmerprobten Fastnachter der Ka-Ju-Ka aus Hühnerfeld und der Hofer Narren aus Neuweiler tanzten und schunkelten sich zur Musik warm. Mitglieder des Kunstvereins servierten die passenden Getränke dazu. Schließlich rief Dirk Petzel von den Hofer Narren zum Sturm auf die Aula und die Tanzgarden der Faasenachtsvereine positionierten sich. Bürgermeister Michael Adam verschanzte sich gemeinsam mit Beigeordneten und Stadtratsmitgliedern im Obergeschoss. Es war klar: lange würde sich Bürgermeister Michael Adam mit seinen Unterstützern nicht gegen die Übermacht der Sulzbacher Narren wehren können. Am Anfang war Dirk Petzel, der Anführer der sturmerprobten Narrenschar, noch höflich. „Wenn mir do stehn, dann isses klar, dann iss wieder Faasend an der Saar. Dann losst de Adam´s richdich krache, holt aus em Schrank sei Lieblingssache. Wenn sei Eskimo- odda Würfelkoschtüme dann nimmee im Schrank verharre, dann sin ma do - die Sulzbacher Narre. Wenn keena meh no seina Peif dann danzt und ach de Stadtrat sich verschanzt, dann komme mir um zu regiere, und das Gelumbs kann mo parriere!“, rief Petzel
„Mein liewer Dirk, mei Koschtüme, dass kann ich saan, die gehen eich emol grad gar nix an. Um eier Kraut-unn-Rüwe-Politik se überwache, unn den gehackte Mist in Form se packe, dodevor hann ich heit die Kochmütz´ an unn rühre mir mei eigenes Süppche an. Die Zutate, die sinn speziell und dun ach rieche, für jeden ein Löffel – und alle dun krieche“, entgegnete Adam noch ganz keck.
Zwei Sturmversuche der Garde-Mädels überstand Adam dann noch, bevor er schließlich doch kapitulieren musste. In Handschellen wurde er zur Siegesfeier in den schön geschmückten Festsaal der Aula abgeführt und der Schlüssel den „Faasebooze“ übergeben. Dort angekommen gab es noch ein kurzes Wortgeplänkel mit dem abgesetzten Verwaltungschef und danach wurde noch lange bis in den Abend gefeiert.