Der diesjährige Weltwassertag steht ganz unter dem Motto „Leveraging Water for Peace“ – „Wasser für den Frieden“. Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte auslösen. Wenn Wasser knapp oder verschmutzt ist oder wenn Menschen ungleichen oder gar keinen Zugang zu Wasser haben, können Spannungen zwischen Gemeinschaften und Ländern zunehmen. Weltweit sind mehr als 3 Milliarden Menschen auf Wasser angewiesen, das Landesgrenzen überschreitet. Dennoch haben nur 24 Länder Kooperationsabkommen für ihre gemeinsamen Wasserressourcen.
Da die Auswirkungen des Klimawandels zunehmen und die Weltbevölkerung wächst, ist es innerhalb und zwischen den Ländern dringend erforderlich, sich für den Schutz und die Erhaltung unserer wertvollsten Ressource zusammenzuschließen. Gesundheit und Wohlstand, Nahrungs- und Energieversorgung, wirtschaftliche Produktivität und nicht zuletzt alle Arten von Ökosystemen sind allesamt abhängig von einem gut funktionierenden und gerecht verwalteten Wasserkreislauf.
Zur Begegnung der steigenden Herausforderungen in der Wasserversorgung erstellten die Regionalwerke Grafschaft GmbH im Jahre 2022 ein spezielles Wasserversorgungskonzept für das Gemeindegebiet Grafschaft. Dies zeigt mögliche Wege auf, um den prognostizierten Wasserbedarf und das Wasserdargebot in Einklang zu bringen. Zusätzlich wird noch stärker mit Nachbarkommunen im Verbund zusammengearbeitet und Netzkapazitäten im Hinblick auf Wasserförderung und -speicherung erhöht. In diesem Zusammenhang investieren auch die Regionalwerke Grafschaft GmbH, die 2020 im Rahmen einer Öffentlich-Private Partnerschaft zwischen der Gemeinde Grafschaft und REMONDIS EURAWASSER gegründet wurde, in eine noch höhere Versorgungssicherheit. Insgesamt drei Millionen Euro werden für den Neubau des Pumpwerks Fritzdorf sowie eines Trinkwasserhochbehälters ‘Kalenborner Höhe’ bereitgestellt.
Durch den Neubau des Hochbehälters und des Pumpwerks wird sichergestellt, dass das Grafschafter Wassernetz über ein weiteres Standbein versorgt wird und in Havariefällen eine Notversorgung besteht. Darüber hinaus wird das Druckniveau durch die Lage des neuen Wasserhochbehälters erhöht und auf einem stabilen Niveau gehalten. So können energie- und wartungsintensive Anlagen, wie beispielsweise Druckerhöhungsanlagen, größtenteils entfallen.
Im September 2023 schlossen der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr und das Wasserwerk der Gemeinde Grafschaft einen Kooperationsvertrag ab, der im Rahmen eines Ersatzwasserkonzeptes vorsieht, dass Trinkwasser aus den Wasserbezügen des Zweckverbandes an die Gemeinde Grafschaft abgegeben werden kann. Bei einem Notfall könnten ausgefallene Versorgungsmengen somit kompensiert und Einschränkungen der Bürgerinnen und Bürger deutlich minimiert werden. Das bisherige System wird entlastet und schafft zusätzliche Kapazitäten. Das Projekt steht für eine übergreifende Kooperation und Versorgungssicherheit im Kreis Ahrweiler.