Dem geschulten Blick von Sitzungspräsident Volker Weininger entgeht kaum etwas.
LANTERSHOFEN. TW. Dass Kölns bester Büttenredner Volker Weininger auch ein absolut genialer Kabarettist ist, konnten 250 Menschen im ausverkauften Lantershofener Winzerverein wieder einmal erleben. Mit „Filmriss“ spielte Weininger dort sein aktuelles Bühnenprogramm. Es ist das zweite Programm, bei dem der Wahl-Bonner in die Person seines Alter-Ego „Der Sitzungspräsident“ schlüpft, um dem Publikum mit markanten Worten seinen vernebelten Kosmos zu erklären. Im alkoholischen Dunstkreis waren beim Dauernuschler Weininger alle Charaktere wieder dabei, allen voran Hermann, der sein Leben am Intelligenzminimum zu leben versteht.
Zwei Stunden lang berieselte Volker Weininger seine Gäste mit einer riesigen Gag-Dichte und immer wieder unerwarteten Pointen. Beispiel gefällig: Die Pandemie weckte den Koch im Sitzungspräsidenten. Was gab es? Eierlikör. Mit einfachem Rezept: Man nehme acht Bio-Eier, eine Flasche Doppelkorn – und lasse die Eier dann weg. „Dann kannst Du dir auch den Thermo-Mix sparen.“ Das Publikum johlte, zumal der Sitzungspräsident auf der eigentlichen Suche nach seinem alten IHK-Zeugnis immer wieder auf Erinnerungsstücke stieß, die eine skurrile Story nach der anderen hervorbrachten. Da blieb wahrlich kein Auge trocken.