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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 15/2023
Aktuelles
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Damit auch die letzte Lebensphase lebenswert bleibt

Hospiz-Verein verleiht Zertifikate an Absolventen des Qualifizierungskurses Palliative Praxis

BAD NEUENAHR. Jeder Mensch hat das Recht auf eine lebenswerte letzte Lebensphase und einen Anspruch auf eine palliative Versorgung. Um die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender im Kreis Ahrweiler weiter zu verbessern und dem Personal in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sowie von ambulanten Diensten, das täglich darin gefragt ist, den Alltag zu erleichtern, hat der Hospiz-Verein Rhein-Ahr in einem Qualifizierungskursus 14 Fachkräfte aus derartigen Einrichtungen im Kreis Ahrweiler in „Palliativer Praxis“ geschult.

Der 40 Stunden umfassende Kurs, den die Hospiz-Stiftung finanziert hat, umfasste die Vermittlung von Wissen zur palliativen Hilfe und Begleitung sowie die Verbesserung der Zusammenarbeit der am Versorgungsprozess beteiligten Personen. Auch Rollenspiele und die Begleitung der Angehörigen gehörte dazu. Bei der Übergabe der Zertifikate durch Kursleiterin Verena Krings-Ax dankte die Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein Ahr, Ulrike Dobrowolny, auch den Einrichtungsleitungen: „Es ist großartig, dass sie ihre Mitarbeiter für diesen Kurs freigestellt haben.“ Es liege dem Verein sehr am Herzen, die Einrichtungen auch weiter zu unterstützen.

„Die Begleitung sterbender Menschen und auch ihrer Angehörigen muss in diesen schweren Stunden professionell erfolgen“, so Heimleiterin Olga Goldschmidt vom Seniorenheim Marienburg in Kempenich, die gleich vier Mitarbeiterinnen auf deren Wunsch hin zum Kursus entsandte: „Je mehr, desto besser, damit es viele Multiplikatoren gibt.“ Es sei wichtig, dass Pflegekräfte stets neuen Input bekämen: „Man wird so schnell vom Alltagstrott eingeholt.“ Auch der Leiter des Seniorenheims Kleine Perle in Bad Breisig, Jürgen Löhr, begrüßte die Schulung in Palliativer Praxis. Die Mitarbeitenden müssten handlungssicherer werden. Ohne Fortbildung gehe das nicht. Qualifizierungsmaßnahmen würden von den Bediensteten vermehrt nachgefragt. Zwei Mitarbeiterinnen seines Hauses erhielten jetzt das Zertifikat, darunter die Leiterin der Sozialen Dienste. Löhr: „Das Thema ist bei uns auch in der Leitungsebene angekommen. Das ist uns sehr wichtig.“

Durchweg positive Resonanz gab es auch von den Teilnehmenden nach einer intensiven Woche. „Ich habe Dinge gelernt, die ich nicht nur im Beruf umsetzen kann“, so Anja Greif vom Seniorenheim Marienburg. Mit ihren Kolleginnen Anja Sabine Wagner, Kathrin Kunert und Heike Schmickler gehe sie mit geschärfter Wahrnehmung zurück in den Alltag.

Ihre Zertifikate für eine erfolgreiche Teilnahem am Kurs „Palliative Praxis Basisqualifikation“ erhielten: Manuela Datan und Sibel Baltaci (beide Seniorenheim Kleine Perle Bad Breisig), Mirza Palislamovic (Seniorenheim Sankt Anna Bad Neuenahr-Ahrweiler), Sabine Wagner, Anja Greif, Heike Schmickler und Kathrin Kuhnert (alle vier Seniorenheim Marienburg Kempenich), Rita Müller (DRK ambulante Pflege Niederzissen), Gabriele Gräf (Seniorenzentrum Haus Elisabeth Weibern), Heike Weber (Seniorenheim Johanniter Haus Sinzig), Sonja Klevenhaus (Curasanus ambulante Pflege Niederzissen), Birgit Cremer-Schmidt (DRK ambulante Pflege Niederzissen), Sabine Kahles (Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler) und Sandra Müller (Seniorenresidenz Augustinum Bad Neuenahr-Ahrweiler).