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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 18/2023
Aktuelles
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Eckendorf will Probleme zeitnah angehen

Auf die alte Brücke wurde einfach eine neue gesetzt. Bei Starkregen ist der Durchfluss zu gering bemessen.

Ortsvorsteher Jung: Baurecht für Spritzenhaus könnte im Sommer dieses Jahres da sein

ECKENDORF. Zwei große Themen beherrschen die Kommunalpolitik im Grafschafter Ortsbezirk Eckendorf: Hochwasserschutz und die Situation der Feuerwehr. Beides könnte nach jahrelanger Warterei zeitnah gelöst werden, gab Ortsvorsteher Johannes Jung (CDU) bei der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats zu Protokoll. Da ist zum einen die Situation der Feuerwehr, die vor beinahe neun Jahren von der Unfallkasse buchstäblich vor die Tür gesetzt und aus dem damals zu klein gewordenen Spritzenhaus geworfen wurden. Seitdem fristet die Wehr eine Art Nomadendasein, weil mit der Umsetzung eines neuen Spritzenhauses nicht voran geht. Ein Problem: hier will sich der Kreis anschließen und eine Lagerstätte für den Katastrophenschutz integrieren, kommt aber nicht zu Potte. Denn nachdem es im Ahrtal 2021 zur Flutkatastrophe kam, denkt man im Kreishaus darüber nach, auch die Technische Einsatzleitung in Eckendorf unterzubringen. Eine Entscheidung fällt und fällt nicht.

Die Gemeinde Grafschaft will nun nicht länger warten und hat die eigene Baumaßnahme abgetrennt. Soll heißen: es kann nun schnell gehen mit einem neuen Feuerwehrhaus. Gerade erst beschloss der Rat die zweite Offenlegungsrunde. Johannes Jung, der auch Löschgruppenleiter der Eckendorfer Wehr ist, rechnet noch in diesem Jahr mit Baurecht.

Gleich am neuen Spritzenhausgelände vorbei läuft der Swistbach, der nach starken Regenfällen Probleme hat, die Wassermenge unter der Scheidtstraße zu transportieren. Dort wurde einst eine neue Brücke auf bei bestehende, gemauerte Rundbrücke gelegt. Die Durchflussmenge ist zu gering. Führt der Swistbach zu viel Wasser, tritt er über und flutet die tiefergelegenen Grundstücke samt Häusern in der Scheidtstraße. Hier die Durchflussmenge zu erhöhen, ist wichtigste Maßnahme für Eckendorf im Hochwasserschutzkonzept der Gemeinde Grafschaft. Weil der Gemeinderat auch vier Jahre nach Verabschiedung des Konzepts noch immer keine Priorisierung der zahlreichen Maßnahmen vorgenommen hat, trafen sich nun die Ortsvorsteher der Ortsbezirke der oberen Grafschaft und beschlossen, noch einmal gegenüber der Verwaltung die Umsetzung der ihrer Meinung nach wichtigsten Maßnahmen einzufordern. „Wenn der Durchlass unter der Brücke groß genug ist, hat Eckendorf wohl kein Problem mit Hochwasser mehr“, so Franz-Josef Schäfer (Wählergruppe Jung). Johannes Jung wies darauf hin, dass die Maßnahme am Bach in die Spritzenhausplanung mit einfließe und dass hier somit zeitgleich gehandelt werden könne, was nichts an der neuerlichen Forderung änderte.

Der Ortsbeirat sprach weiterhin über das zu aktualisierende Radwegekonzept der Gemeinde. Aus der Bevölkerung wurde moniert, dass es keinen sicheren Radweg für die Kinder zu Schule und Kindergarten nach Gelsdorf gebe. Hier wird der entsprechende Ausbau der Straße „Schmaler Weg“ in Richtung der Autobahnunterführung angeregt. Zudem sieht Franz-Josef Schäfer es als befremdlich an, dass die Planung den Ausbau von kaum mehr genutzten Graswegen mit Teer- oder wassergebundener Decke vorsehe, wenn parallel bereits geteerte Wirtschaftswege verlaufen. Einen Radweg entlang der K34 aus Richtung Vettelhoven, wie ihn das Radwegekonzept des Kreises vorsieht, lehnt der Eckendorfer Ortsbeirat ab. „Das ist Verschwendung von Steuergeldern“, so Ortsvorsteher Jung angesichts schönerer und kürzerer Verbindungen durch die Feldflur. Ein Wachtberger Bürger sieht Eckendorf sogar als Knotenpunkt für Radwege, hier sollten Verbindungen aus dem Ahrkreis zu den gut ausgebauten Meckenheimer und Wachtberger Radwege entstehen, sofern es diese nicht schon gibt.

Auch am jüngst verteilten Konzept zur Gemeindeentwicklung sieht der Ortsbeirat Kritikpunkte. Das Konzept beruhe auf alten Daten, sei entsprechend veraltet und vor vielen Jahren unter damals noch anderen Umständen entstanden. Es sei wenig repräsentativ. So müssten in Eckendorf Leerstände und Baulücken neu erfasst werden, um wieder aktuell zu sein.

Keine Wünsche äußerte der Ortsbeirat zum anstehenden Nachtragshaushalt der Gemeinde Grafschaft.