Hier soll bald wieder eine Brücke über die L83 führen.
Die Tiny-Häuser am Herzensweg in Ringen werden derzeit abgebaut. Auf der Fläche könnte ein Seniorendorf entstehen,
GRAFSCHAFT. TW. In seiner letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen fasste der Grafschafter Gemeinderat noch einige wichtige Entscheidungen. Es ging um Radwege, Bürgerhäuser, Seniorenwohnen und eine Jubiläumsglocke.
Tiny-Häuser gaben neue Idee fürs Wohnen im Alter
Die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal auf einer Bedarfsfläche der Gemeinde Grafschaft in Ringen errichteten 25 Tiny-Häuser für obdachlos gewordene Flutopfer werden derzeit wieder abgebaut, der Verein „Haribo hilft“ gibt diese an den Lieferanten zurück. Auf der Fläche plant die Gemeinde seit vielen Jahren ein Bauwerk für altersgerechtes Wohnen. Für die Ausgestaltung gibt es vier Vorschläge. Nun kam die Idee eines Seniorendorfs noch auf die Vorschlagsliste. Auf Antrag der Grünen soll daher die für die Tiny-House-Siedlung errichtete Infrastruktur zunächst nicht zurückgebaut werden. Sechs Ratsmitglieder stimmten gegen den Antrag.
Sichere Radwege zur Schule
In der Fortschreibung des Radwegekonzepts entschied der Gemeinderat mehrheitlich, eine für die abgesagte Landesgartenschau in Bad Neuenahr gefertigte Ahrbrücke zu kaufen und als Querung der L83 auf den Bahndamm in Ringen aufzulegen. Der Damm muss dafür nördlich der Rheinbacher Straße wieder aufgeschüttet werden und führt den Radweg dann. So können Kids auf dem Weg zur Ringener Grundschule die L83 sicher queren. Mit allen Nebenkosten fallen für die 37 Meter lange Brücke Kosten von rund 660.000 Euro brutto an. Ein 75-prozentige Bundesförderung steht in Aussicht, so dass bei der Gemeinde ein Finanzierungsbedarf von rund 165.000 Euro verbleibt.
Nierendorf bekommt sein Bürgerhaus
Der Grafschafter Rat beschloss die Änderung des Bebauungsplans für den Bereich am Feuerwehrhaus. Dieses soll erweitert werden, zudem soll dort ein Bürgerhaus entstehen. Das Gelände ist nicht unumstritten, liegt der Bereich doch in unweit des Nierendorfer Bachs und könnte bei Starkregen gefährdet sein. Von den anwesenden 27 stimmberechtigten Ratsmitgliedern votierten 15 mit „ja“, neun sprachen sich gegen den Beschlussvorschlag aus.
Bauland und Bürgerhaus für Karweiler
In Karweiler konnte in der Gemarkung Kalbsgraben kein Bauland ausgewiesen werden, dem sprach ein Lärmgutachten entgegen, welches das mögliche Bauen enorm verteuert hätte. Nun soll im Kalbsgraben ein Bürgerhaus samt neuem Feuerwehrhaus entstehen und auch der Karweiler Bolzplatz soll dorthin verlegt werden. Parallel kann in zweiter Reihe am Heideweg weitere Wohnbebauung entstehen. Der Rat beauftragte die Verwaltung, für beide Areale Aufstellungsbeschlüsse vorzubereiten und die Verkaufsbereitschaft der Flächen im Kalbsgraben bei den Besitzern zu prüfen. Auch dieser Beschluss fiel mehrheitlich.
Eine Glocke zum Gemeindejubiläum
Die Grafschaft wird 50 Jahre alt, dazu würde der Ortsbezirk Ringen gerne eine Glocke gießen lassen. Weil das ein teures Projekt ist, hätten die Verantwortlichen gerne einen Zuschuss aus dem Gemeindesäckel von bis zu 13.000 Euro. Andere Ortsbezirke erhalten für ihre Festlichkeiten jeweils 5.000 Euro. Eine Modifizierung der Zuschussregelung, die jedem Ortsbezirk statt 5.000 nun 10.000 Euro zusprechen sollte, lehnte der Rat jedoch ab. Auch der Glockenguss wird mit maximal 5.000 Euro bezuschusst.