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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 32/2023
Kinder- und Jugendbüro
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Unter Strom oder #BERGLIEBE

Die stolze Canyoning-Truppe.

Action Days mit dem Kinder- und Jugendbüro Grafschaft

Zum Beginn der Sommerferien wurde es für die Jugendlichen der Gemeinde sogleich rasant. Für vier Tage startete eine motivierte, abenteuerlustige Truppe nach Österreich, um beim Canyoning, Raften, Mountainbiken sowie in schwindelerregenden Höhen eine ganze Menge Adrenalin auszuschütten.

Mitten in der Nacht setzte sich der Konvoi, bestehend aus drei Fahrzeugen, in Bewegung Richtung Österreich. Die Fahrt war glücklicherweise unkompliziert, so dass das Programm wie geplant bereits am Mittag beginnen konnte.

Für den größten Teil der Gruppe stand eine Mountainbike – Tour in den Bergen auf dem Programm. Guide Chri erwartete die Radler bereits und jagte die Truppe einige Höhenmeter bergauf und bergab. Da kamen alle ordentlich ins Schwitzen, so dass die milderen Temperaturen die meisten trotzdem nicht davon abbringen konnten, wenigstens mal kurz in den glasklaren, aber sehr kühlen Bergsee zu hüpfen. Nach dieser gelungenen Abkühlung ging die Fahrt mit den MTB’s weiter den Berg hinab. Dies erforderte viel Konzentration der Radler.

Der Rest der Truppe eroberte zusammen mit Tina und Yasmin den Hahnenkamm, zunächst bergauf mit der Seilbahn und anschließend runter zur Talstation über den Staig zu Fuß. Man musste einiges an Geschimpfe ausblenden, um dennoch heraushören zu können, dass die Jugendlichen von dem Trip in die gewaltigen Berge am Ende doch fasziniert waren.

Nach dem Beziehen der Zimmer im Selbstversorgerhaus und dem gemeinsamen Zubereiten des Abendessens, bei dem sich alle ordentlich stärkten, ging es sogleich aktiv weiter ins Abendprogramm. Eine Nachtwanderung zur Ehrenburg stand auf dem Programm. Wiederum Guide Chri war es, der die Gruppe empfing und gemeinsam mit ihnen in der Dämmerung den Aufstieg zur Burg wagte. Fasziniert davon wie schnell es in den Bergen dunkel wird, erkundeten die Jugendlichen alle Ecken der Burg mit Stirn- oder Taschenlampen. Dies bot selbstverständlich Gelegenheit für allerlei Schabernack. Besonders die weiblichen Betreuerinnen erwiesen sich als recht schreckhaft. Zurück im Haus starteten ein paar Unermüdliche noch einige Partien Tischkicker, alles in Allem wurde es jedoch recht schnell leise.

Am Mittag des zweiten Tages ging es auf nach Haiming, wo man beim Actionanbieter „Outdoorplanet“ zum Canyoning erwartet wurde. Die erste Herausforderung hieß rein in die Neos (Neoprenanzüge). Zum Glück waren bereits ein paar erfahrene Jugendliche dabei, so dass schnell alle den Startpunkt der Tour zur gemeinsamen Einweisung der Guides erreichten.

Die Tour durch die Klamm startete mit dem Abseilen von einer Brücke und anschließender kleiner Schwimmstrecke. Das Wasser glasklar und eisig. Es folgten für die 21-köpfige Truppe Sprünge, bei denen man bestimmte Punkte im Wasser genau treffen musste, Abseilstrecken an der nassen Felswand herunter und einige Naturwasserrutschen.

Bei dem ein oder anderen war ein bisschen Überzeugungsarbeit des Guides notwendig. Zum Glück konnte man sich zu 100 Prozent auf die Guides verlassen. Einige der Jugendlichen mussten allen Mut zusammennehmen und gingen stolz aus der Tour heraus. Wer sich mal nicht traute, konnte alle Stellen auch umgehen. Das Springen machte allen am meisten Spaß, wobei auch die Naturwasserrutschen sehr erfrischend waren.

Zur Belohnung zeigte sich nach der warmen Dusche an der Basis sogar mal kurz die Sonne und verschönerte für alle die Fahrt über den Fernpass, die ebenfalls ein Erlebnis darstellte. Für den Abend hatte Betreuer Swaggy ein Kicker Turnier vorbereitet und um 0 Uhr wurde zudem in Linas Geburtstag hineingesungen. Früh zu Bett waren die wenigsten.

Wie gut, dass man sich nach kurzer Nacht am nächsten Morgen schon wieder in den Neo zwängte. Denn am nächsten Tag stand Raften auf dem Programm. Ob im großen Raft oder in den kleineren Booten, alle hatten eine riesen Gaudi und freuten sich natürlich insbesondere über die Stromschnellen. Ob beim Paddeln, dem Flip mit dem Boot oder beim gegenseitigen Nassspritzen, alle bewiesen wahren Teamgeist. Und wieder Mal bewahrheitete sich der Spruch: Die letzten werden die ersten sein!

Wahre Adrenalinjunkies gehen abends nicht einfach ins Bett. Nein, sie lauern darauf, dass der Regen endlich endet und rufen dann gegen 21 Uhr doch noch zur Fahrt zu Skyline Bridge, der größten freischwebenden Hängebrücke Europas. Also wieder Aufstieg Richtung Ehrenburg und dann das Drehkreuz passieren, um 116 m über der Erde eine 406 m lange Brücke zu überqueren. Ein Wahnsinnserlebnis und vielleicht gar nicht schlecht, dass es schon dunkel war. Das zweite Kickerturnier war versprochen und wurde auch trotz fortgeschrittener Uhrzeit noch mit Zwischenrunde und Spiel um Platz 3 durchgezogen.

Auf der Heimfahrt am nächsten Morgen machte die Gruppe auf einen kleinen Zwischenstopp am Baumkronenweg in Füssen. Auch beeindruckend, aber nach der schwindelerregenden Höhe vom Vorabend verhielten sich hier alle sehr professionell.

Die erste Zeit der Rückfahrt war es sehr still in den Fahrzeugen, eine Truppe wollte auch irgendwie noch nicht nach Hause, sie zog es erst noch kurz Richtung Italien. Trotzdem genossen alle die Busfahrt als Teil der Tour und am Abend erreichte man wohlbehalten und mit ganz viel Stolz über das Geleistete wieder die Grafschaft.

Ein großer Dank ging von Jugendpflegerin Tina an die Betreuer und tapferen Fahrer Swaggy, Hermann und Yasmin sowie seelischer Beistand Lukas, Alex und Felix.