Im Zuge des Klimawandels häufen sich Extremwetterereignisse wie Hitzeperioden. So warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in den vergangenen Wochen vermehrt vor extremer Hitzebelastung auch im Gemeindegebiet. Hitze belastet den menschlichen Organismus, insbesondere das Gehirn sowie das Herz-Kreislaufsystem. Besonders gefährdete Personengruppen sind Pflegebedürftige, chronisch kranke sowie ältere Personen, Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung, Schwangere, Babys und Kleinkinder sowie im Freien Arbeitende. Krankheitsbilder nicht kompensierbarer Hitzebelastungen sind unter anderem Sonnenstich, Hitzschlag und Hitzekollaps, welche sich symptomatisch ankündigen durch Schwindel, Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe sowie trockene, heiße Haut. Neben dem physischen ist Hitze auch ein psychischer Stressfaktor, welcher durch die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen die Schlafqualität und -dauer negativ beeinflusst, Aggressivität sowie depressive Verstimmung bewirken kann.
Wie trotzt man der Hitze und schützt sich und andere?
1) Vermeidung: Die Hitze sollte bestenfalls vermieden werden. Wohnräume sollten durch nächtliches Lüften sowie das Aussperren von Sonnenlicht am Tag kühl gehalten werden.
2) Hydrierung: Eine ausreichende und regelmäßige Zufuhr von Trinkwasser sollte sichergestellt werden, um den Wasserverlust des Körpers zu kompensieren. Zwischen zwei und drei Liter Wasser können nötig sein. Softdrinks, Koffein und Alkohol schaffen keine Abhilfe und sollten vermieden werden.
3) Leichtes Essen: Kleine Portionen und frisches, wasserhaltiges Obst und Gemüse sind leichter verdaulich und entlasten den gestressten Körper. Scharfe Gewürze wie Chili und Ingwer unterstützen die natürliche Kühlung des Körpers indem Sie das Schwitzen fördern.
4) Mineralstoffe zuführen: Durch Schwitzen verliert der Körper Mineralstoffe wie Natrium, welche über das Wasser und frisches Obst und Gemüse wieder zugeführt werden können. Eine Prise gelöstes Salz im Trinkwasser, insbesondere bei sportlicher Betätigung, füllt die Natriumspeicher wieder auf.
5) Körperliche Ruhe: Anstrengung, vor allem während der heißesten Tageszeit, sollte vermieden werden. Sport und Termine sollten auf die kühleren Morgen- und Abendstunden gelegt werden.
6) Haut kühlen: Lauwarmes Duschen sowie Umschläge auf Stirn, Nacken, Armen und Beinen sind bei Hitze wohltuend.
7) Kleidung anpassen: Kann man den Gang ins Freie nicht vermeiden, sollte auf weiße oder helle, luftige Kleidung geachtet werden, die das Sonnenlicht reflektiert und die Luft am Körper zirkulieren lässt. Eine Kopfbedeckung, um das Gehirn vor Überhitzung zu schützen, ist essentiell.
8) UV-Schutz: Bei intensiver Sonnenstrahlung sollten die Augen durch eine Sonnenbrille mit hohem UV-Filter geschützt werden und ein Sonnenschutzmittel für die Haut mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 verwendet werden.
9) Medikamenteneinnahme anpassen: Die Wirkung mancher Arzneimittel, wie blutdrucksenkende Präparate kann die Hitzeverträglichkeit negativ beeinflussen. Eine Anpassung des Medikamentenplans bei Hitzewarnungen sollte unter ärztlicher Rücksprache in Erwägung gezogen werden.
10) Innenräume kühlen: Der gezielte und sparsame Einsatz von Klimaanlagen kann in Innenräumen Abhilfe schaffen, wobei der Temperaturunterschied zum Freien nicht zu groß sein sollte um Erkältungen zu vermeiden. Wer keine Klimaanlage besitzt, kann Ventilatoren nutzen. Um den Kühleffekt zu verstärken, kann ein Gefäß mit Eiswürfeln vor dem Ventilator aufgestellt werden.
Beim Umgang mit Feuerzeugen, E-Zigaretten, Grillanzündern, Akkus und Druckluftflaschen u. ä. ist in Hitzeperioden besondere Vorsicht geboten, da diese sich entzünden oder explodieren können, weshalb sie insbesondere vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden sollten. Lassen Sie weder Personen noch andere Lebewesen im Auto zurück, egal für welche Dauer, da dies schwerwiegende Organschäden oder sogar den Tod zur Folge haben kann.
[Gemeindeverwaltung Grafschaft]