Fahrzeug – Feuerwerk - Nachwuchs

Die Vettelhovener Wehr ist auch als „100-jährige“ schlagkräftig

VETTELHOVEN. TW. Schon im Jahr 1888 wurde im Grafschafter Ort Vettelhoven ein sogenanntes Brandcorps gegründet, Ortsvorsteher Eschweiler stand diesem Vorläufer einer Feuerwehr vor. Am 1. Juni 1921 folgte dann die Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr Vettelhoven.“ Die Feiern zum 100-jährigen Jubiläum der Wehr aus dem vergangenen Jahr wurden nun nachgeholt. Die Corona-Pandemie verhinderte eine solche Feier im Jubeljahr, die Einsätze nach der Flutkatastrophe im Ahrtal taten ihr Übriges dazu, dass der Gedanke an ein Fest nach hinten rückte. Am vergangenen Wochenende aber war es so weit. Dabei wurde die stetig wachsende Wichtigkeit einer funktionierenden und gut ausgestatteten Wehr immer wieder in den Vordergrund gestellt. Das beste Beispiel bildet die Jubiläumswehr selbst, ist deren Spritzenhaus nach den Unwettern im Juli 2021 noch immer nicht funktionsfähig. Gefeiert wurde deshalb am Sportplatz, und das volksnah. Auf einen Kommers mit langen Reden verzichtete die Wehr. Dafür gab es eine Blaulichtparty und ein großes Feuerwerk am Samstag. Die Jugendfeuerwehr zeigte ihren Ausbildungsstand unter den Augen vieler Wehrleute bei einer Übung am Sonntag. Hier galt es, schnell und präzise eine Wasserversorgung aufzubauen, und dass vor einer großen Menge an „Schaulustigen.“ Auch die Rettungshundestaffel des Ahrkreises präsentierte ihre Arbeit. Der Bölinger Liederkranz unterhielt die Gäste bei Kaffee und Kuchen und verschiedene Hilfsorganisationen stellten ihr Equipment aus und beantworteten Fragen neugieriger Besucher. Wer wollte, konnte sogar hoch hinaus und sich mit der Drehleiter in die Höhe bringen lassen.

Geschenke gab es für die hundertjährige Wehr auch. Am meisten dürfte sich die Löschgruppe um Gruppenführer Karl-Heinz Schäfer über ein neues Fahrzeug gefreut haben. Das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 10) bildet den Ersatz für die in die Jahre gekommenen Fahrzeuge der Vettelhovener Wehr. Es ist auf einem geländegängigen MAN-Fahrgestell aufgebaut worden. Unter anderem ist in das 290 PS starke Fahrzeug eine Pumpe eingebaut, die auch eine Löschwasserabgabe während der Fahrt erlaubt. 1.200 Liter Wasser sind an Bord, zur Beladung gehören zudem hydraulische Rettungsgeräte und weiteres Equipment für technische Hilfeleistungen. Rund 450.000 Euro koste ein modernes Einsatzfahrzeug im Schnitt, sagte der Grafschafter Beigeordnete Ingo Derz am Freitagabend. Da gab es von Pastor Alexander Burg den kirchlichen Segen für das HLF 10, parallel war die komplette Grafschafter Wehr zum Kameradschaftstag zusammengekommen.