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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 37/2023
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Jan Sommer ist Schützenkönig in Lantershofen

Der neue Schützenkönig Jan Sommer (M.) wird gefeiert.

Erste Gratulanten waren Hauptmann Clemens Queckenberg (l.) und Ex-König Nils Henscheid.

Der 33-jährige stellvertretende Vorsitzende steht nun am Kirmeswochenende im Mittelpunkt

LANTERSHOFEN. TW. Die Lantershofener Junggesellen-Schützen haben einen neuen Schützenkönig, sein Name ist Jan Sommer. Das Schützenfest am zweiten Septemberwochenende bildet den Auftakt zu den eine Woche später stattfindenden Feiern der Lambertuskirmes. Bei dieser wird die neue Majestät im Mittelpunkt des in einer seit dem Jahr 1928 begangenen Tradition stehen.

Sonntagabend, 20:55 Uhr am Schießplatz gleich neben der Lantershofener Lambertushütte. Rund 250 Menschen feiern ein fröhliches Fest und blicken immer wieder auf den hölzernen Vogel hoch oben im Kugelfang. Zwei Junggesellen zielen unentwegt auf dessen Stamm, wollen ihn ihm Ganzen von der Stange holen. Das Holz ist widerspenstig und weich, in der Mitte des Stammes ist bereits ein großes Loch entstanden. Gerade hat Fähnrichsbegleiter Adrian Schmitz wieder Teile des Stamms weggeschossen. Nun legt Jan Sommer, seines Zeichens 1. Offizier und damit Zweiter Vorsitzender der Gesellschaft zum 11.5 Schuss an. Der gibt dem Stamm den Garaus, der Vogel kippt nach vorne und fällt. Böllerschüsse verkünden es denen, die im Ort geblieben sind: Lantershofen hat einen neuen Schützenkönig, es ist der 86. im Reigen der Majestäten. Jan Sommer ist 33 Jahre alt und schon lange Junngesellen-Schütze im Grafschafter Ort. Seit dem Jahr 2020 leistet er Vorstandsarbeit, wurde erst zweiter Offizier und rückte in der Nacht zum 1. Mai dann auf. Lange Jahre war der neue König als Marine-Soldat aktiv und ist mittlerweile wieder in seinem erlernten Beruf als Garten- und Landschaftsbauer tätig. Nach kurzer Gratulation noch im Schießstand gab es auf den Schultern der Kameraden ein erstes Bad in der Menge, in der Lambertushütte erfolgte die offizielle Proklamation durch Hauptmann Clemens Queckenberg. Als äußere Zeichen der Königswürde überreichte die scheidende Majestät Nils Henscheid die Königsketten und Zepter an den sichtlich berührten Nachfolger, der sich nun erstmal feiern ließ.

Ans Mikrofon trat Ortsvorsteher Leo Mattuscheck und tat kund, der neuen Majestät liege Lantershofen nun zu Füßen. Für die Bürgervereinigung und namens der Ortsvereinsvertreter sprach Erich Althammer von einer zu erwartenden fantastischen Kirmes. Althammer dankte der neuen Majestät aber auch für die Übernahme eines verantwortungsvollen Amtes. Schützenkönig in Lantershofen ist wesentlich mehr, als nur feiern. Der Hauptmann der befreundeten Ahrweiler Junggesellen-Schützen, Raphael Mausberg, der mit komplettem Vorstand angereist war, gratulierte im Namen der Brudergesellschaft und bekundete, mit den beiden Kandidaten mehr gezittert zu haben, als beim Königsvogelschießen in Ahrweiler.

Den ganzen Tag über hatten Junggesellen-Schützen und ihre Gäste auf dem Schützenplatz gefeiert. Am Mittag testeten Vertreter der Vereine ihre Treffsicherheit im Schießstand, wobei der Trägerverein des Winzervereins und der Musikverein Ahrtalente sich den Lambertuspokal im kommenden Jahr teilen müssen. Vertreter beider Vereine benötigten die gleiche Schusszahl, um ihr Logo von der Stange zu holen. Am Nachmittag galt es für die Lantershofener Jungs, sich im Vergleich mit ihrer Ahrweiler Gästen für den Abend warmzuschießen. Das Wettschießen beider Vorstände auf hölzerne Sauen entschied Moritz Kelter für die Gäste aus dem Ahrtal. Für flotte Klänge sorgten derweil die Lantershofener Musikfreunde.