BIRRESDORF. TW. Dass in der Berkumer Straße in Birresdorf zu schnell gefahren wird, ist seit Jahre immer Thema im dortigen Ortbeirat. Der schlug nun vor, dass die Gemeinde Grafschaft die Geschwindigkeitsüberwachung selbst in die Hand nehmen soll. Man habe in den vergangenen Jahren schon unzählige Maßnahmen ergriffen, um das Problem in den Griff zu bekommen, doch nichts scheine zu fruchten, so der stellvertretende Ortsvorsteher Uwe Igelmund (CDU). Selbst die Tempo-30-Schilder würden ignoriert, und die Bremsschwellen am oberen Ortseingang verursachten lediglich Lärm, hätten aber ansonsten keine Wirkung. „Man bekommt die Leute nur übers Geld, und das heißt über Geschwindigkeitskontrollen“, so das Gremium, dass Kontrollen der Polizei vermisst. Doch seit 2004 hätten die rheinland-pfälzischen Kommunen die Möglichkeit, die Geschwindigkeitsüberwachung in die eigene Hand zu nehmen. Allerdings müsste die Kommune dann nicht nur die Gerätschaften anschaffen, sondern auch noch mehrere Mitarbeiter vorhalten und ausbilden, die auch für die Nachverfolgung der „Knöllchen“ zuständig wären. Nun beantragte der Ortsbeirat bei der Gemeindeverwaltung, in dieser Richtung aktiv zu werden und auch die Zusammenarbeit mit einer oder mehreren anderen Kommunen zu prüfen.
Ein weiterer Vorschlag des Gremiums: das Anlegen eines Rundwanderweges rund um Birresdorf zur Naherholung mit Anbindung an die Nachbarorte Leimersdorf und Nierendorf sowie an den Sportplatz. Einstimmig befürwortete man einen entsprechenden Antrag von Claus Hartmann (SPD), der von einem kleeblattförmigen Wegegeflecht in alle vier Himmelsrichtungen rund um das Dorf träumt. Die Wege dafür seien vorhanden, schon jetzt gebe es viel Bewegung von Spaziergängern, Wanderern und Radfahrern. Doch die Wirtschaftswege rund um den Ort seien fast allesamt in einem katastrophalen Zustand, selbst die erst kürzlich mit Kalkkies hergestellten Wirtschaftswege seien schon wieder ausgeschwemmt. Hier sieht er auch die Jagdgenossenschaft in der Verantwortung, die nach seiner Ansicht ihrer Pflicht, die Wirtschaftswege in Ordnung zu halten, nicht in ausreichendem Maße nachkomme. Wenn Wege, die eine Arbeitsgruppe des Ortsbeirates noch festlegen will, zu Wanderwegen umgebaut würden, handele es sich jedoch um ein touristisches Angebot, das von der Gemeindeverwaltung und nicht mehr von der Jagdgenossenschaft in Schuss gehalten werden müsse, argumentierte Hartmann. Dafür reiche es, aus bisher wenig genutzten Wirtschaftswegen schmale Fußwege zu machen, glaubt er. Trotz der Einwände von Gemeinderatsmitglied Peter Kündgen (FWG), dass möglicherweise Anliegerbeiträge fällig würden, beantragte der Ortsbeirat einstimmig, Geldmittel bereitstellen.