Die Nierendorfer sind am Sonntag ins Wahllokal gebeten.
Margret Nelles-Lawnik ist einzige Kandidatin für das Ortsvorsteheramt in Nierendorf.
NIERENDORF. TW. Die Kommunalwahl vom Juni dieses Jahres ist noch nicht beendet. In der Gemeinde Grafschaft steht am Sonntag, 29. September, noch die Wahl des Ortsvorstehers im Ortsbezirk Nierendorf an. Zu dieser wollten am Wahltag, dem 9. Juni, der amtierende Ortsvorsteher Josef Braun (CDU) und Herausforderer Sebastian Moog (SPD) antreten. Allerdings verstarb Josef, genannt „Jöbi“ Braun, am Tag vor der Wahl im Alter von 75 Jahren. Der Landeswahlleiter sagte daraufhin die Ortsvorsteherwahl ab. Der Grafschafter Gemeinderat votierte später in seiner konstituierenden Sitzung für den 29. September als neuen Tag der Ortsvorsteherwahl in Nierendorf.
Zwischenzeitlich haben sich die Personalien geändert. Die CDU nominierte Margret Nelles-Lawnik als Kandidatin für das Ortvorsteheramt. In den Reihen der SPD hat der bisherige Ortsvorsteher-Kandidat Sebastian Moog seine Kandidatur zurückgezogen. „Sebastian Moog und die Nierendorfer Sozialdemokrat*innen sind der Auffassung, dass die Kandidatin der CDU sich sowohl für alle BürgerInnen als auch für die Dorfvereine einsetzen wird. Die Sozialdemokraten haben die Erwartung, dass Margret Nelles-Lawnik und der gesamten Ortsbeirat auch das Neun-Punkte-Programm für Nierendorf weitgehend umsetzen werden“, ließen die Sozialdemokraten verlauten.
Somit ist Nelles-Lawnik am Sonntag einzige Kandidatin auf dem Stimmzettel und hat damit allerbeste Chancen, in der aktuellen Legislaturperiode einzige Ortsvorsteherin in der Grafschaft zu sein. Dass sie dann in große Fußstapfen treten wird, ist ihr durchaus bewusst. Rückblickend bezeichnet sie Jöbi Braun als einen Ortsvorsteher, der sich praktisch rund um die Uhr für seinen Ort einsetzte: „Es war Alltagshelfer, hat Leute aus dem Dorf regelmäßig zum Arzt oder Einkaufen gefahren und hat Elektroleitungen im Rahmen der Nachbarschaftshilfe verlegt. Er hat den Jugendraum mit renoviert, Spielgeräte auf dem Spielplatz mit gestrichen, hat dabei immer für Essen und Trinken gesorgt. Er war jahrelang ein sehr aktiver Karnevalswagenbauer, hatte guten Kontakt zu Verwaltung und Bauhof. Junggesellen, Rentnergang oder Dorfhelfer konnte er motivieren, sich ehrenamtlich für das Dorf einzusetzen“, so Margret Nelles-Lawnik.
Immer dann, wenn es im Ort ein Problem gab, hätte er gesagt: „Ich kümmere mich drum.“ Die CDU-Kandidatin lobte zudem eine sehr geordnete Buchführung bei Jöbi Braun und sagt weiterhin: „Er wurde von manchen unterschätzt, weil man seine guten Taten weder in der Zeitung, noch in den sozialen Medien nachlesen konnte. Er war humorvoll und verschwiegen, wenn es drauf ankam. Er war einer, der angepackt hat.“ Nelles-Lawnik nannte beispielsweise den Rückschnitt der Hecken am Hausberg „Americh“, was zum Erhalt des besonderen Lebensraums für Pflanzen und Tieren beitrug. Braun sei ein Mensch für kurze Dienstwege und kein großer Redner gewesen. „Er hatte ein dickes Fell, denn als Ortsvorsteher ist man oft Blitzableiter von Unzufriedenheiten, die man nicht zu verantworten hat.“ Das Fazit seiner Stellvertreterin: „Jöbi Braun das Ehrenamt de Ortsvorstehers mit vielen Arbeitsstunden gewissenhaft ausgeübt.“