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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 40/2022
Aktuelles
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Ungewöhnlicher Gottesdienst mit Hirschröhren

Staunend lauschen die TeilnehmerInnen dem Röhren der Hirsche

Dr. Wagner erläutert den Unterschied zwischen Hörnern und Geweih

Nächste "Wunderzeit" in Planung

DEKANAT/KESSELING. „Heute ist die Natur unsere Lehrmeisterin und erzählt uns von einem zugewandten und lebensbejahenden Schöpfergott!“, eröffnete Markus Hartmann, Gestalter des neuen Gottesdienstformates "Wunderzeit", die Zusammenkunft von 35 Interessierten in Kesseling Ende September.

Dass am Sonntagabend ein Gottesdienst stattfindet, ist nicht ungewöhnlich. Auch nicht, dass die Feiernden die Natur aufsuchen. Doch diesmal war der Wald nicht einfach Kulisse für das, was man auch in der Kirche tun könnte, sondern mutierte zum Mitgestalter. Die "Wunderzeit" sucht mit offenen Sinnen die Wunder der Schöpfung, um von ihnen zu lernen und in ihnen ein Stück Himmel zu finden. Das umschreibt bereits den ersten Teil des ungewöhnlichen Gottesdienstes, den Dr. Thomas Wagner (NABU) anleitete. Er übernahm den naturwissenschaftlichen Part und erklärte, was die Hirsche kennzeichnet und was sie von anderen Geweih- und Hornträgern unterscheidet anschaulich an Schädeln. Er schilderte das Brunftverhalten und legte die Verschwendung offen, mit der die Natur Paarungsverhalten ausschmückt.

Die kurze Wanderung der bunten Gruppe jeden Alters aus dem ganzen Dekanat fand ihren Höhepunkt an einem Aussichtspunkt, an dem sich die Brunft besonders gut mitverfolgen lässt - gebannt lauschten die TeilnehmerInnen dem eindringlichen Röhren, das das Tal erfüllte.

Dass diese Naturerfahrung in einen Gottesdienst eingebettet und spirituell untermauert wurde, empfanden alle als besonders bereichernd. Ihr Staunen und Überraschtsein bündelte eine gemeinschaftliche Brotfeier und ein Segenswunsch. Das abschließende Picknick ließ Zeit, sich weiter kennenzulernen und auszutauschen.

Eine weitere Wunderzeit widmet sich den Gewürzen, die in der Winter- und Weihnachtszeit die Sinne anregen. Fotos von "Wunderzeiten" und weitere Infos: www.verbundenanderahr.de.