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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 41/2023
Aktuelles
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Wenn die Schuhe im Kühlschrank stehen

Mary Witsch, Ute Remshagen und Maike Ehses bei der Infoveranstaltung zum Thema Demenz.

Über den Umgang mit dementen Menschen referierte Maike Ehses in der Grafschaft

GRAFSCHAFT. TW. Die Schuhe stehen im Kühlschrank, der Schlüssel ist wie vom Erdboden verschwunden, der Name der Nachbarin fällt einem nicht mehr ein. Demenz ist da. Was aber bedeutet das für die Angehörigen der dementen Menschen? Was sollen sie tun, wie mit der Entwicklung umgehen? Wie kann ihr Alltag aussehen? Das war Thema einer Informationsveranstaltung, die in der Caritas-Containeranlage im Innovationspark Grafschaft stattfand. Eingeladen hatten das Projekt „Älter werden in der Grafschaft mitgestalten“, die Gemeindeschwester plus Ingrid Neubusch sowie Ute Remshagen vom Pflegestützpunkt.

Maike Ehses, Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege und Pflege- und Sozialberaterin in der Altenpflege vermittelte das Wissen um die Thematik mehr als einem Dutzend anwesenden Gästen sehr einfühlsam. Dabei bewies sie ein großes Hintergrundwissen. Maike Ehses ging auf die Gäste, die allesamt Berührungspunkte mit an Demenz erkrankten Menschen haben, ein. Sie ermutigte sie, auch Aufgaben rund um die Pflege der Menschen abzugeben. Schließlich müssten auch die Angehörige die Kraft haben, ihres und das Leben des oder der an Demenz leidenden Patienten gemeinsam weiterzuleben. Wünsche und Bedürfnisse müssten für beide Seiten erfüllt werden können, machte die Fachkraft klar.

Darum lautete auch eines der Schlagworte für eine positive Unterstützung: „So viel Hilfe wie nötig und so wenig wie möglich.“ Die Betreuenden sollten den Menschen mit Demenz in erster Linie Kompass sein, den Menschen dabei unbedingt ernst nehmen und die Realitäten anerkennen. Ganz wichtig: dem an Demenz erkrankten sollte möglichst viel Sicherheit vermittelt werden. Nicht fehlen dürften zudem Aktivitäten und Bewegung, ein aktives Leben also.