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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 42/2023
Aktuelles
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Kein Platz für soziale Projekte

Gemütlich ist anders, aber besser als nichts: Ehrenamtler vor den Caritas-Containern im Innovationspark.

In der Grafschaft suchen Jugendliche und Senioren nach künftigen Bleiben

GRAFSCHAFT. TW. Die Gemeinde Grafschaft besticht durch viele soziale Projekte für Menschen aller Altersschichten. Allerdings geht der Verwaltung allmählich der Platz für die Unterbringung alle Menschen aus. Grund ist der immer stärker werdende Bedarf an Kindergartenplätzen.

Was also tun? Die Ideen sind vielfältig. Insbesondere geht es um die Jugendarbeit und um das gemeinsam mit der Caritas betriebene Projekt „Älter werden in der Grafschaft mitgestalten.“ Das Grafschafter Jugendbüro war einst im Kellergeschoss des Ringener Bürgerhauses untergebracht. Dort gab es im Außenbereich viel Platz für Projekte und Spielmöglichkeiten aller Art. Jetzt sind die Räume durch provisorische Kindergartengruppen belegt, die beiden Jugendpfleger haben ein Büro im Rathaus bezogen, wo es weder im Außen-, noch im Innenbereich Platz für die Jugendlichen gibt, um sich auszubreiten. Eine Rückkehr ins Bürgerhaus ist zumindest aktuell nicht in Sicht.

Das Projekt „Älter werden in der Grafschaft mitgestalten" ist mittlerweile in eine Containeranlage im innovationspark Rheinland gezogen, dort war nach der Flut auch das Projekt „Aus dem Staub machen“ für Senioren aus dem Ahrtal untergebracht. 17 Container gibt es vor Ort, diese sind gemietet. Aktuell gibt es nun Überlegungen, die Containeranlage im innovationspark in ihrer Form zu belassen und dort neben dem Seniorenprojekt auch die Jugendarbeit unterzubringen.

"Dort ist auf jeden Fall Platz für Gestaltungsfreiheit, nicht wie hier im Rathaus" plädiert Marcel Werner (CDU) für diese Lösung. Grünen Speicher Mathias Heeb sieht diese Lösung aber keineswegs als positiv an und spricht davon, vom Regen in die Traufe zu kommen. Udo klein (SPD) sieht auch das Projekt „Älter werden“ im innovationspark nicht richtig verortet und fordert, dieses in die Dörfer zurückzuholen. Schließlich gibt es auch noch Stimmen, die besagen, dass die Jugendarbeit nicht nur zentral an einem Ort der stattfinden müsse.

Und dann hat der Grafschaft der Rat vor zwei Jahren auch noch ein Projekt namens "Zukunft geben" beschlossen, dass auf verschiedenen Säulen steht und das ebenfalls Platz benötigt. Nachdem es im Sozialausschuss keine Lösung gab, verabschiedete der Hauptausschuss nun zumindest einen Beschlussvorschlag der SPD für den Gemeinderat. Dieser besagt, dass das Projekt „Zukunft geben“ aufgehoben werden soll, dass das Projekt „Café Ruhezeit“ nicht weiterverfolgt werden soll und dass die weiteren Teilprojekte „Bikerzeit“, „Gartenzeit“ und „Shoppingzeit“ aus dem Projekt „Zukunft geben“ später erneut beraten werden sollen. Ferner sieht der Beschlussvorschlag vor, dass die Containeranlage im innovationspark reduziert, aber für das Projekt „Älter werden“ und die Jugendarbeit genutzt werden soll. Entscheiden muss nun der Gemeinderat in seiner Sitzung im November. Zuvor aller sollen zumindest die Jugendlichen und die Jugendpfleger gehört werden, wie denn ihre Vorstellungen zu den Orten der Jugendarbeit sind. Sie gehören in den anstehenden Fragen zu den wichtigsten Personen und kamen bislang noch gar nicht zu Wort.