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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 43/2023
Aktuelles
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Busbahnhof vor Kindergarten kann bald Geschichte sein

Der rege Busverkehr vor dem Ringener Kindergarten könnte bald ein Ende haben.

In Ringen zeichnet sich eine Verlegung des Knotenpunktes in den Innovationspark ab

RINGEN. TW. Ist der Busbahnhof im Ringener Wohngebiet „Im Kreuzerfeld“ unmittelbar vor Schule und Kindergarten bald Geschichte? Zumindest zeichnet sich ab, dass schon zum Fahrplanwechsel im Dezember eine Verlagerung des Provisoriums in den Innovationspark Rheinland und hier auf den Parkplatzbereich an der Lise-Meitner-Straße machbar ist. Damit könnte der Busbahnhof genauso schnell wieder verschwinden, wie er einst gekommen war. Ein Blick zurück: als im Sommer 2018 der ÖPNV in den östlichen Teilen des Kreises Ahrweiler neu konzipiert wurde, war Ringen als einer der Knotenpunkte angedacht, an denen es Umsteigemöglichkeiten und Anschlüsse an andere Linien gibt. Dazu bedurfte es eines Busbahnhofs, dessen Umsetzung aber immer wieder gescheitert war. Die Idee der Einrichtung des Umsteigebahnhofs auf einer gemeindeeigenen Fläche im Innovationspark Grafschaft war vom Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) abgelehnt worden, weil der Takt damit nicht eingehalten werden könne. Quasi über Nacht wurden damals sechs Haltebereiche vor der Grundschule provisorisch angelegt, spätestens mit Schulbeginn nach den Sommerferien hagelte es Proteste, vor allem wegen der Gefahren durch die großen Gelenkbusse für die Kinder. Eine Verlegung auf den Bereich vor dem Bürgerhaus fiel in der damals aufgeheizten Stimmung in der Bevölkerung sang- und klanglos durch, nur die Forderung nach der Verlegung in den Innovationspark wurde aufrechterhalten.

Mit diesem Thema beschäftigte sich die Verwaltung weiter. Zur Verkürzung der Fahrstrecke wurde sogar eine Teilstrecke über Wirtschaftswege zwischen Kreuzerfeld und Innovationspark ins Auge gefasst und vertieft. Das ging so weit, dass elektronische Poller auf den Wirtschaftswegen geplant werden sollten, um zusätzliche Verkehre fernzuhalten. Eine solche Pollerlösung hat zuletzt bei Birresdorf den gewünschten Effekt erzielen können. Der Ringener Ortsbeirat wehrte sich jedoch immer gegen eine solche Busroute, die schnell den Namen „Südspange“ erhielt.

Jüngst überschlugen sich die Ereignisse dann förmlich. Zunächst war im VRM doch die Bereitschaft entstanden, schon zum Fahrplanwechsel im kommenden Dezember statt des Kreuzerfeldes den Innovationspark als Knotenpunkt anzufahren. Notwendig blieb die Route über die Südspange. Im September wurde dem Hauptausschuss zur sofortigen Entscheidung eine entsprechende Ausarbeitung vorgelegt, die sah auch noch die Errichtung eines Funktionsgebäudes mit Toiletten und anderen Einrichtungen an den neuen Haltestellen im Innovationspark vor. Diesem „Schnellschuss“ aber schob der Ausschuss einen Riegel vor und beschloss, die originäre Beratungsfolge über Fachausschuss, Hauptausschuss und Gemeinderat einzuhalten. Die schnelle Entfernung des Busbahnhofs aus dem Kreuzerfeld war damit vom Tisch.

Jetzt hat sich die Lage erneut verändert, denn der VRM teilte der Gemeindeverwaltung in Ringen mit, dass zur Einhaltung der Taktzeiten bei einer Verlegung des Busbahnhofs in den Innovationspark durch Optimierung der Fahrzeiten eine Route auch ohne Nutzung der Südspange möglich ist. Aus einer entsprechenden Information von Bürgermeister Achim Juchem an die Ratsmitglieder zitierte der Ringener Ortsvorsteher Lothar Barth in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats. Demnach habe Juchem im Hinblick auf die sich nun bietende Chance, Anwohner und Kinder im Kreuzerfeld zu entlasten und den regen Busverkehr aus dem Wohngebiet abzuziehen, dem VRM mitgeteilt, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung im November über diese Lösung sprechen werde. Über den Umbau des möglichen neuen Knotenpunkts im Innovationspark wollen die Gremien dann im neuen Jahr beraten.

Weil diese neue Entwicklung den Beschlüssen des Ringener Ortsbeirats und den Ergebnissen aus der Bürgerbeteiligung im Zuge der Verkehrsuntersuchungen in der Grafschaft entspricht, sprach sich der Ringener Ortsbeirat nun einstimmig für die schnelle Verlegung des Busbahnhofs aus dem Kreuzerfeld in den Innovationspark aus.