Das neue Dreigestirn in Eckendorf: (v.l.) Jungfrau Volkaracho I., Prinzessin Stephanie I. und Bauer Max I.
Abschied nehmen hieß es für das scheidende Dreigestirn um Prinz Alfred I. (Mitte).
Rund 600 Narren feierten das neue Dreigestirn bei dessen Einzug.
Der Jungfrau neues Schuhwerk: Crumps als Mischung aus Crocs und Pumps.
ECKENDORF. TW. Da bebte buchstäblich der Stall: im kleinen Grafschafter Örtchen Eckendorf wurde tatsächlich eine Woche vor dem offiziellen Karnevalsstart in die Session 2023/24 wieder ein närrisches Dreigestirn proklamiert. Vor rund 600 feiernden Narren wurden dabei am späten Abend Prinzessin Stephanie I. (Cabot), Bauer Max I. (Schäfer) und Ihre Lieblichkeit Jungfrau Volkaracho I. (Volker Sieburg-Ziegler) in den närrischen Adelsstand erhoben. Ihnen zur Seite stehen die Adjutanten Maike Schönhofen, Marcus Krupp-Mattern und Sascha Cabot.
Fünf Jahre nach dem letzten Dreigestirn gibt es in Eckendorf also Nachfolger für Prinz Alfred I. (Mücke), Bauer Franz I. (Schäfer) und Jungfrau Erika I. (Rader), die mit einem Showauftritt samt Gesang das Ende ihrer von 2018 bis 2023 gestreckten Amtes feierten. „Was vor fünf Jahren mit drei Unterschriften auf einem Bierdeckel begann, geht heute zu Ende“, verkündete Ex-Bauer Franz Schäfer, ehe die scheidenden Tollitäten das designierte Dreigestirn auf die Bühne baten. Hier trat der Erste Beigeordnete der Gemeinde Grafschaft, Michael Schneider, in Aktion, um das Prozedere der Proklamation vorzunehmen. Die ersten Orden wechselten die Besitzer.
Wer sind die drei? Die neue Prinzessin Stephanie ist auf ihrem Weg über die Krönungsstraße von Frankfurt nach Aachen vor 20 Jahren in Eckendorf hängengeblieben. Am Samstag gab es für die Zahnärztin ein Krönchen aufs Haupt, im Job ist sie für Kronen ihrer Kunden auf den Zähnen zuständig. Gründe genug, als Motto für die anstehende Session „D’r Krönungswääch eraff – dreimol Eckendorf Alaaf“ zu wählen. Bauer Max ist als „Erdbeerbaron“ bekannt, der Eckendorfer Jung tritt als Bauer im Dreigestirn in die Fußstapfen seines Vaters Franz, der obligatorische Dreschflegel bleibt also in der Familie. Und Jungfrau Volkaracho hat es irgendwann von Fritzdorf nach Eckendorf verschlagen. Auch er kommt aus der Landwirtschaft und zeigt sich zudem handwerklich bestens aufgestellt, wie sein Schuhwerk als Mischung aus roten Crocs mit hohem Holzabsatz verriet. Dass eine Massenproduktion geplant ist, konnten zumindest die Moderatoren des Abends, Ursula Krupp-Mattern und Andreas Pfeffer bei ihrer Laudatio nicht ausschließen.
Gut vier Stunden lang hatte das Publikum aus Eckendorfern und vielen Narren der näheren und weiteren Umgebung auf die Proklamation des neuen Trifoliums warten müssen. In dieser Zeit wurden sie natürlich prächtig unterhalten. Weil das örtliche Bürgerhaus viel zu klein ist, hatten die gastgebende Trägergemeinschaft Eckendorf und das Orgateam keine Kosten und Mühen gescheut, um aus einer landwirtschaftlichen Halle mit viel Aufwand eine Narhalla zu gestalten. Hier fehlte es an nichts und auch das Bühnenprogramm war eine Klasse für sich. Das NarrenCorps Blau-Gold aus Rheinbach sorgte zum Auftakt für einen ersten Farbtupfer auf der Bühne. Aus dem Brohltal waren die „Schäl Pänz“ gekommen, um der wartenden Meute mit Stimmungsliedern einzuheizen. Die Garde Zippchen aus dem Westerwald, die Tanzgruppe Europe oder das Gelsdorfer Männerballett wurden kräftig angefeuert und Trompeter Markus Stollenwerk brachte die Stimmung zum Kochen, ehe die Pink Ladys mit toller Tanzdarbietung die Proklamationszeremonie und damit den Höhepunkt des Abends einläuteten.