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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 48/2022
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„Raumzeichen 7“ steht in Karweiler

Feierlich entfüllt wurde die Kunst an der Weierstraße von (v.l.) Dieter Bornschlegl, Helmut Lanzerath, Detlef Lypken und Rudolf P. Schneider.

Der Kreuzberger Künstler Rudolf P. Schneider erschuf eine Bronzeskulptur

KARWEILER. TW. „Kunst im Dorf“ ist seit dem vergangenen Wochenende in Karweiler zu bewundern. Dort investierte der Ortsbeirat einen Teil seiner Gelder aus dem letztjährigen, sogenannten „20.000 Euro Maßnahmen“ für Kunst. Eine private Spende deckte einen weiteren Teil der Kosten. Eine Intension des Ortsbeirats war es, einen Künstler aus dem Flutgebiet an der Ahr zu unterstützen. Man entschied für den Kreuzberger Rudolf P. Schneider und bat ihn, eine Bronzeplastik für den Ort zu schaffen. Schneider machte sich unmittelbar ans Werk, der Vorstoß aus Karweiler hatte ihn positiv überrascht. „Das war ein Zeichen für mich, dass es nach der Flutkatastrophe weitergeht“, so der Künstler, der als „Chef“ der örtlichen Feuerwehr miterleben musste, wie Kreuzberg am 14. Juli 2021 von mehreren Seiten mit den Wassermassen geflutet und in großen Teilen zerstört wurde. Das Wasser kam zum einen von der Ahr, aber auch vom Vischeltalbach und dem Sahrbach. Letzter war auf sechs Meter Wasserhöhe angestiegen. „Da war ich bei den Aufräumarbeiten froh, mich abends der Kunst widmen zu können, die ein wenig ablenkte“, so Rudolf P. Schneider. Und so schuf er besagte abstrakte Plastik zunächst aus Holz, ehe diese in Oberbayern in Bronze gegossen wurde.

Derweil gab es in Karweiler Hilfe zur Selbsthilfe, berichtete Ortsvorsteher Dieter Bornschlegl. Der örtliche Landwirt Carlo Jöntgen war zur Stelle, um einen gut zwei Zentner schweren Basaltstein an der Ecke Weierstraße / Ringener Straße gleich neben einer Sitzbank zu platzieren. Auf diesen wurde die Plastik mit dem Namen „Raumzeichen 7“ von fleißigen Helfern befestigt und am Samstag vom Künstler und Ortsbeirat unter dem Applaus zahlreicher Karweiler Bürger enthüllt. „Der Betrachter soll selbst fühlen, wie das Werk auf ihn wirkt,“ machte der Künstler bei der Enthüllung deutlich. Vor Ort war auch der Erste Beigeordnete der Gemeinde Grafschaft, Michael Schneider, der sich über die Platzierung neuer Kunst im Dorf freute, die die ansonsten übliche Kunst in und an Kirchen ergänzt.