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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 48/2023
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Bislang ruhiges Jahr für die Grafschafter Wehren

Bürgermeister Achim Juchem (l.) vereidigt zwei neue stellvertretende Löschgruppenführer.

Wegen Lehrgangsstau im Kreis bildete die Kommune ihre Wehrleute selbst aus

GRAFSCHAFT. TW. Es war bislang ein ruhiges Jahr 2023 für die Wehren der Gemeinde Grafschaft. Entsprechend locker ging es beim Kameradschaftsabend in der Ringener Sporthalle zu. Wehrleiter Achim Klein blickte auf insgesamt 117 Einsätze bis zum vergangenen Freitag zurück. Nach ereignisreichen Jahren gab es in diesem Jahr bislang keine Großbrände und keine übermäßigen Starkregen-Einsätze für die Grafschafter Wehren, für die 241 aktive Mitglieder in die Einsätze gehen. Auch die Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen in den Gewerbegebieten bei Beller und Gelsdorf gingen zurück, lobte Klein die Anstrengungen der dortigen Betriebe bei der stetigen Verbesserung der Anlagen.

Und so blieb genügend Zeit für die Ausbildung der Wehrleute. Da auf Seiten der Kreisausbildung aufgrund von Corona und der Flutkatastrophe ein gewaltiger Lehrgangsstau herrschte, wurde von der Grafschafter Wehr ein eigener Grundausbildungs-Lehrgang mit 26 Teilnehmern in Absprache mit dem Kreis geplant und durchgeführt. Zudem gab es zum zweiten Mal einen Ausbildungstag zum Thema Wald- und Vegetationsbrände, an dem 20 Wehrleute teilnahmen.

Wehrleiter Klein blickte zudem nach vorne. Neben den notwendigen Baumaßnahmen auf Seiten der Feuerwehr mit den Gerätehäusern für die Löschgruppen Eckendorf und Holzweiler/Esch werden Umrüstung und Neuausrichtung der Ortsbezirke mit neuen Sirenen in Digitaltechnik umzusetzen sein.

"Wir werden uns auch weiterhin auf Wald- und Vegetationsbrände sowie Extremwetterereignisse vorbereiten müssten, dürfen dabei aber unsere sonstigen Einsatzbereiche nicht aus den Augen verlieren“, so Klein. Insgesamt würden auch für diese Ereignisse Gerätschaften, aber auch notwendige Fahrzeuge neu angeschafft, ausgetauscht oder ergänzt sowie die Ausbildung in diesem Bereichen forciert.

Klein und Bürgermeister Achim Juchem nutzten den Kameradschaftsabend aber auch, um eine ganze Reihe von Personalien zu vollziehen. Neben einer Fülle von Beförderungen wurden alleine 26 neue Mitglieder verpflichtet. Jugendwehren an den Standorten Nierendorf und Gelsdorf mit zusammen 32 Jugendlichen garantieren weitere personelle Verstärkung in den kommenden Jahren Mit Thomas Schmickler und Herbert Münch aus der Löschgruppe Bengen schieden zwei langjährige Aktive aus dem Dienst aus und wechselten in die Ehrenabteilung. Knapp ein Dutzend Kameraden wurde mit bronzenen und silbernen Feuerwehrabzeichen für langjährige Tätigkeit in den Grafschafter Löschgruppen geehrt. Zudem nahm der Bürgermeister zwei Vereidigungen vor. Dennis Kayser wurde als stellvertretender Löschgruppenführer der Leimersdorfer Wehr vereidigt, Dominik Schäfer als stellvertretender Löschgruppenführer in Bengen.

Juchem machte unterdessen deutlich, dass es nach den jüngsten höchstrichterlichen Entscheidungen zum Einsatz von Finanzmitteln auf Bundesebene in naher Zukunft zu Einschränkungen bis hinab in die Kommunalhaushalte kommen werde, versprach aber gleichzeitig der Grafschafter Wehr und dem Roten Kreuz, dass sie auch weiterhin nach allen Möglichkeiten gefördert würden.