Im Spritzenhaus in Esch findet ein Auto Platz, zwei müssen draußen stehen. Über eine neue Lösung wird seit 15 Jahren geredet.
HOLZWEILER. TW. Auf der Agenda des Ortsbeirats im Grafschafter Ortsbezirk Holzweiler-Esch stand am Montag die Fortentwicklung des Dorfgemeinschafts- und des Feuerwehrhauses im Ortsbezirk. Ein Thema, dass nicht nur die Wehrleute seit rund 15 Jahren umtreibt. Das Spritzenhaus steht in Esch und genügt keinerlei Anforderungen mehr. Für zwei der drei Fahrzeuge gibt es keine Garage, von einem Schulungsraum ganz zu schweigen. Wie ein neues Spritzenhaus in Kombination mit einem Dorfgemeinschaftshaus aussehen könnte, hatten bunte Planungsskizzen schon vor Jahren gezeigt. Doch mehr als das Papier aus dem Drucker gibt es bislang nicht. Weil es nämlich kein Grundstück für das neue Gebäude gibt. Das soll zwischen den beiden Ortschaften gebaut werden, aber es scheint keinen Fortgang der Kaufverhandlungen zu geben. „Um das Bauleitverfahren sinnvoll durchzuführen, ist der Abschluss von Verkaufsverhandlungen über ein Grundstück für den Neubau geboten“, ließ die Gemeindeverwaltung Ortsvorsteher Wilhelm Dreyer (FWG) wissen. Ob überhaupt aktuell verhandelt wird und wie weit mögliche Verhandlungen fortgeschritten sind, war da nicht zu erfahren. Der Ortsbeirat nahm diese Information zur Kenntnis und fasste in Anbetracht noch vieler weiterer Jahre des Wartens auf die neue Kombination aus Spritzen- und Bürgerhaus den Beschluss, die Gemeindeverwaltung um Wiederherstellung des bei den Starkregenereignissen am 14. Juli 2021 beschädigten Escher Vereinstreffs „Saal Ibs“ für Veranstaltungen zu bitten. So könnte zumindest dem fehlenden Dorfgemeinschaftshaus begegnet werden.
Besagter Saal war zuvor schon Gegenstand der Beratungen über Meldungen für den Grafschafter Haushalt 2023. Hier hatten Bündnis 90/Die Grünen vier Vorschläge parat. Eine der Ideen sah vor, Gelder für die Wiederherstellung der Nutzbarkeit des Saals Ibs als Veranstaltungsstätte zu verankern. „Es dauert noch Jahre, bis wir ein Dorfgemeinschaftshaus haben, solange sollte dieser Saal nutzbar gemacht werden“, begründete Frank Halfen den Antrag. Ortsvorsteher Dreyer erklärte, es handele sich um einen Flutschaden, da sollte doch der Besitzer des Saals über den Wiederaufbaufonds tätig werden. Denn die Sanierung ist eigentlich nicht Sache der Gemeinde, sie ist gar nicht im Eigentum. Dies sei jedoch bei der Kaiserhalle in Vettelhoven ähnlich und hier habe die Gemeinde 300.000 Euro Schaden beim Land angemeldet, bemerkte Boris Zons (Bündnis 90/Die Grünen). Warum das in Vettelhoven gehe, in Esch aber nicht, konnte ihm niemand sagen. Für einen Haushaltstitel zur Sanierung des Escher Saals votierten drei Ortsbeiratsmitglieder bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Dabei betonten Bruno Zimmermann (CDU) und Winfried Schäfers (FWG), die mit „nein“ gestimmt hatten, keine grundsätzliche Ablehnung gegen die Sanierung, wohl jedoch gegen eine Belastung des Grafschafter Haushalts.
Weniger Erfolg hatten die Grünen mit ihren weiteren Anträgen. Eine Vergrößerung des aktuellen Spritzenhauses in Esch lehnte der Ortsbeirat mehrheitlich ab, nachdem auch ein Vertreter der Grafschafter Wehrleitung gehört wurde und aussagte, die Wehrleitung sei dagegen. Es bestehe kein Erfolg auf eine Genehmigung, weil bestehende Vorschriften nicht umgesetzt werden könnten. Den Antrag auf Errichtung einer Behelfsbrücke in der Anton-Mönch-Straße zogen die Grünen zurück, mit dem Antrag auf Begutachtung der gesperrten Brücke in der Pützstraße hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit erhielten sie keine Mehrheit. Ersatz für beide Brücken, die beim Starkregen 2021 zerstört oder beschädigt wurden, soll es nach Beschluss des Gemeinderats im kommenden Jahr geben.