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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 49/2023
Aktuelles KANN
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Exkursion der IAGA e.V. führt zur Burg Kempenich

Mitglieder der IAGA vor den Resten des spätromanischen Palasgebäudes auf der Burg Kempenich. Bernd Ziegler, Bernd Schmitz, Petra Schugt, Ralph Ropertz, Armin Herfort, Oliver Schüller, Marcel Mauer, Gabriel Heeren und Melina Nickel (v.l.)

KEMPENICH. Die diesjährige Abschlussexkursion der Interessengemeinschaft Archäologie und Geschichte im Kreis Ahrweiler e. V. (IAGA) führte am 18. November zur Burg Kempenich. Vorstandsmitglied Oliver Schüller erläuterte hierbei die wechselvolle Geschichte der Anlage, welche im 13. Jahrhundert an dieser Stelle als Ersatz für eine aufgegebene, nahe des Ortes gelegene ältere Anlage errichtet wurde.

Erbaut von den ab 1093 belegten Edelherren v. Kempenich folgt nach deren Aussterben 1424 eine wechselvolle Reihe unterschiedlicher Besitzer, bis schließlich 1571 die Herren v. Eltz vom goldenen Löwen, die heutigen Grafen von und zu Eltz-Kempenich und seit 33 Generationen Eigentümer der Burg Eltz, Burg und Herrschaft Kempenich für über 200 Jahre bis 1777 übernehmen.

Von der einstigen Wehrhaftigkeit der Burg Kempenich konnten sich die Vereinsmitglieder bei der Umrundung der Burg entlang des schroffen Berghanges zum Bachtal mit Resten des turmbesetzten äußeren Mauerrings und durch die beeindruckende Doppelgrabenanlage am Zugangsbereich einen Eindruck machen.

Auf der Burg selbst wurde mittels eines alten Grundrisses und einer Abbildung der einst siebentürmigen Burg aus der Zeit um 1700 deren ursprüngliches Aussehen erläutert, das durch zunehmenden Verfall ab dem 16. Jahrhundert und schließlich weitgehenden Abbruch um 1780 sonst größtenteils nur noch an den Grundmauern und den erhaltenen Teilen des Palas ablesbar ist.

Die verbliebenen Gebäudeteile dienten ab Ende des 18. Jahrhunderts als kurtrierisches, französisches und preußisches Forsthaus, ehe sie vor rund 90 Jahren in Privatbesitz übergingen.

Ein besonderer Dank gilt den heutigen Besitzern, die seit 1994 die Anlage sanieren und dauerhaft bewohnen. Durch sie wurde den Mitgliedern der IAGA exklusiv die Möglichkeit eröffnet, die ansonsten nicht zugängliche Anlage zu besichtigen.

Ihren Abschluss fand die Exkursion bei einem wärmenden Cafébesuch.