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Zusamtaler Landbote
Ausgabe 1/2025
Vereine und Verbände
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Objekt des Monats Januar ist ein Weihwasserpinsel, ein Aspergill (von lat. aspergere: besprengen)

Der Weihwassersprenger des Heimatmuseums sowie einige Rohlinge

Heute ist die gebräuchlichste Form des Aspergills ein silberner Stab, an dem vorne eine Kugel mit kleinen Löchern sitzt. Im Inneren dieser Kugel befindet sich ein Schwamm. Es gibt aber auch die alten Varianten mit Borsten oder einem pinselartigen Kopf. Um eine solche Variante handelt es sich beim Objekt des Monats Januar im Heimatmuseum Wertingen. Vor der Verwendung wird der Weihwassersprenger in einen kleinen Kessel getaucht, das Aspersorium, in dem sich Weihwasser befindet. Der Priester verwendet das Aspergill zum Beispiel bei der Erneuerung des Taufversprechens, bei Segnungen sowie bei Begräbnissen.

Der Weihwassersprenger des Heimatmuseums stammt von der Bürstenbinderei Siwi, die sich seit 1909 in den Ladenräumen des ehemaligen Spielzeuggeschäfts befand. Die Bürstenmacherei wurde in den 1970er Jahren aufgegeben, das Geschäft erweitert: Leder- und Haushaltswaren, Schirme, Spiele und Spielzeug waren im Angebot. Mitte der 1980er Jahre kamen deshalb einige Objekte aus der Bürstenbinderei ins Heimatmuseum unter ihnen der Weihwassersprenger. Außerdem einige Rohlinge aus Holz zur Weihwasserwedel-Herstellung in unterschiedlichen Größen. Die Rohlinge sind gedrechselt und schwarz lackiert. In die Löcher am Rohling-Kopf müssen nur noch die Borsten eingezogen werden. Will man heute diese Art Weihwassersprenger kaufen, muss man in ein Fachgeschäft für Kirchenbedarf gehen. Bis in die 1970er Jahre waren sie in Wertingen beim Bürstenmacher vorrätig.