Titel Logo
Zusamtaler Landbote
Ausgabe 12/2023
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Objekt des MonatsNovember: eine Schiefertafel samt Griffeln

Die Schiefertafel der Marke Teutonia mit der Lineatur für die erste Klasse

Das Objekt des Monats November kann man in die Zeit von 1900 bis 1960 datieren. In der ersten Klasse lernte man das Schreiben auf einer Schiefertafel. Geschrieben wurde mit Griffeln, die ebenso aus dem Material Schiefer bestanden. Die Tafel des Heimatmuseums besteht aus einer Schieferplatte, die von einem Buchenholz-Rahmen eingefasst ist. In diesen Rahmen ist ein kleines Loch gebohrt, damit dort mit einer Schnur ein Lappen oder ein Schwämmchen befestigt werden kann. Der Rahmen ist zusammengesteckt, verleimt und mit überstehenden Kunststoffdübeln verstärkt, so dass die Tafel sicher aufliegt ohne zu rutschen. Beschrieben wurde die Tafel zunächst mit reinen Schieferminen, die lediglich im Griffbereich mit Aluminium ummantelt waren. Vorsichtig musste man ans Werk gehen, denn der Werkstoff war in dieser Form sehr bruchanfällig. Später gab es mit Holz ummantelte Minen, die nicht so leicht brachen. Die Schiefergriffel konnte man in weich, mittel oder hart kaufen. Heute würde man die Schreibmaterialien von einst mit dem Prädikat „nachhaltig“ versehen: Es gab keinen Papierverbrauch beim Schreibenlernen. Das Geschriebene wurde gelöscht, indem man mit einem nassen Schwämmchen oder Lappen darüber wischte. Eine Seite der Tafel des Heimatmuseums ist blank, auf der anderen Seite ist die vierzeilige Lineatur für Erstklässler eingraviert und rot gefärbt, so dass sie auch nach vielseitigem Gebrauch gut sichtbar blieb. Die Schiefertafeln waren bis Anfang der 1960er Jahre im Einsatz. Erst wenn die Handschrift einigermaßen beherrscht wurde, wechselte die Klasse zum Federhalter mit Schreibfeder und Tinte, später zum Füllfederhalter. Das war in der Regel gegen Ende des ersten Schuljahres bzw. zu Beginn der zweiten Jahrgangsstufe der Fall.