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Unsere Bergstätten Mitteilungsblatt mit amtlichem Bekanntmachungsteil
Ausgabe 19/2023
Aktuelle Vorlauftexte
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Liebe Bürgerinnen und Bürger aus Missen-Wilhams,

einige intensive und richtungsweisende Sitzungen liegen hinter dem Gemeinderat Missen-Wilhams.

So wurden dem Gremium und einer äußerst zahlreich erschienenen Zuhörerschaft sowohl die Planungen für die Interimskindertagesstätte als auch die umfassende Machbarkeitsstudie für Sanierung und Ertüchtigung des „Haus des Gastes“ in Missen zum Veranstaltungssaal samt Erweiterung der Kindertagesstätte vorgestellt.

Für die zusätzlichen Gruppen in der Interims-Container-Lösung, die auf dem Gelände des alten Sportplatzes hinder den Tennisplätzen entstehen soll, wurde mit den Plänen auch die Kostenschätzung vorgestellt: In Summe ist für die beantragte Laufzeit von 48 Monaten mit einem Invest von über 880.000 EUR zu rechnen. Das stellt den Haushalt der Gemeinde Missen-Wilhams vor Herausforderungen und daher kommen auch mahnende Stimmen aus den Reihen des Gemeinderats, wohlwissend, dass eine Investition in unsere Kinder wichtig und richtig ist. Der Zeitplan ist sportlich, daher wurde zwischenzeitlich der Bauantrag zur Genehmigung an das Landratsamt Oberallgäu weitergeleitet. Mit etwas eingerechnetem Puffer für die nötigen Erdarbeiten sind die neuen Gruppen zum Oktober 2023 bezugsfertig und 12 Krippen- und 20 Kindergartenkinder erhalten einen Betreuungsplatz in der Nähe der bestehenden Kindertagesstätte. Die Bewerbungsgespräche für das nötige zusätzliche Fachpersonal laufen – bei Interesse kann man sich aber gerne noch bei der Gemeindeverwaltung, der Leiterin der Kita, Frau Willer oder auch direkt bei mir melden.

Ein weiterer großer und mit Spannung erwarteter Tagesordnungspunkt war die Vorstellung der Machbarkeitsstudie zum „Haus des Gastes“ des Architekturbüros Wurm aus Ravensburg. Neben den nötigen Sanierungsmaßnahmen wurden die Parameter Barrierefreiheit, Anbau eines Bühnenelements und Einbau einer Cateringküche neben der aktuellen Turn- und Mehrzweckhalle vorgestellt. Der Wunsch nach der mittelfristigen Integration der beiden Interimsgruppen an die bestehende Kindertagesstätte war ebenso Teil der Studie wie der Umzug von Verwaltung und Tourismusbüro in ein repräsentatives Obergeschoss – mit Aufzuganbindung. Der Bauhof könnte sich um Umsetzung aller Punkte aus der Studie auf einen Neubau bzw. Umzug an einen anderen Standort freuen; damit wären auch hier die Platzprobleme gelöst. Auch wenn hier noch einige Hausaufgaben zu machen sind - Wo kommt der Bauhof hin? – Wo finden künftig öffentliche Gemeinderatssitzungen oder Chorproben statt? – Was passiert mit dem Carl-Hirnbein-Museum? – es ist doch klar erkennbar, dass viel Potential in der Bestandsertüchtigung und Umnutzung steckt. Die aufgerufene Kostenschätzung für alle Maßnahmen beläuft sich zwar auf 8,8 Mio. EUR, jedoch relativiert sich dieser Invest dahingehend, dass in verschiedenen Abschnitten die Umsetzung erfolgen könnte und auch nicht alles umgesetzt werden muss, schon gar nicht sofort.

Mit diesen vorliegenden Ideen und Erkenntnissen wird sich der Gemeinderat umfassend beschäftigen und auch die Vereinsvertreter mit ins Boot holen. Eines ist ganz klar: Wir brauchen in der Gemeinde Missen-Wilhams eine Versammlungsstätte. Eine Umnutzung der Turnhalle zur Mehrzweckhalle erfordert die Bereitschaft zu Kompromissen.

Miteinander soll so gemeinsam eine tragbare Lösung erarbeitet werden, damit der Gemeinderat mit gutem Gewissen entscheiden kann, welcher Weg weiter verfolgt wird.

Das Thema Energiewende steht wie bei so vielen Gremien auch in Missen-Wilhams auf der Agenda. Es wurde der Entschluss gefasst, aktuell keinen offiziellen Suchraum für Windenergie zu benennen, da das Gremium v.a. den Bau von Freiflächen-PV als erneuerbare Energiequelle forcieren möchte. Dazu wurden uns in einer der letzten Sitzungen die rechtlichen Rahmenbedingungen der Bauleitplanung und die Möglichkeiten zur Umsetzung vorgestellt. Mit diesen Informationen wird der Gemeinderat nun einen Kriterienkatalog erarbeiten, der die aus unserer Sicht geeigneten Flächen definiert, um in einem nächsten Schritt in die nötige Änderung des Flächennutzungsplans einzusteigen.

Bereits seit einiger Zeit rückt das Thema „Abwasserbeseitigung“ wieder in den Fokus als eine der wichtigsten zu erledigenden Pflichtaufgaben. Neben der anstehenden Sanierung des Schmutzwasserkanals braucht es auch in der Kläranlage eine Optimierung. Das stete Wachstum des Ortes und die reinigungsintensiven Betriebe von Molkerei und Brauerei bedeuten für die seit 1989 arbeitende Anlage immer mehr Herausforderung. Aktuell kann jedoch keine belastbare Prognose für das Aufkommen der Abwässer in den kommenden Jahren abgegeben werden. Jedoch wird schon kurz- bis mittelfristig eine Lösung gebraucht, um die Ablaufwerte sicherzustellen. Daher hat der Gemeinderat jetzt den Beschluss gefasst, zwei sog. Festbettcontainer samt Lamellenschrägklärer zu beschaffen und diese noch im Sommer 2023 aufzustellen. Das Invest von rd. 250.000 EUR relativiert sich in Anbetracht dessen, dass keine zusätzlichen Gebühren für die Einleitung mehr fällig werden.

Was positives zum Abschluss: Es hat mich ganz besonders gefreut, dass der Theaterverein Missen-Wilhams nach der unfreiwilligen Coronapause heuer zur Osterzeit wieder spielen konnte und im Dorfsaal Sibratshofen so gut aufgenommen wurde.

Bis zur nächsten Seite 3 aus Missen-Wilhams.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Wilhelm
Erste Bürgermeisterin