Peter Freytag (81) war 36 Jahre lang Vorsitzender der WBV Westallgäu
Weitnau/ LKR. Oberallgäu. Seine 81 Lebensjahre sieht man ihm beileibe nicht an. Peter Freytag, der ehemalige Bürgermeister des Marktes Weitnau und ehemalige Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands Oberallgäu war auch 36 Jahre ehrenamtlich Vorsitzender der WBV Westallgäu. In der jüngsten Mitgliederversammlung trat er nicht mehr zur Wahl an.
Kaum einer kennt die Entwicklung der forstpolitischen Zusammenschlüsse besser als er. Immerhin war er schon früh mit von der Partie. Geboren in Saalfeld an der Saale im Jahr 1941 zog es den jungen Diplomingenieur zunächst in die bayerische Metropole München. Er bezeichnete sich damals schon als „Allgäu-verliebt“.
Nach der Hochzeit mit seiner Frau Helga zog er nochmal ins Saarland, wo er als Bauingenieur in der Mittelstadt St. Ingbert arbeitete. 1970 landete er im Allgäu, wo er eine Anstellung als Tiefbauamtsleiter des neugeschaffenen Landkreises Oberallgäu annahm. „Seitdem tanze ich hier im schönen Allgäu herum“, schmunzelt Freytag. Schon wenig später wurde er Bürgermeister des Marktes Weitnau. Von 1984 bis 2008 bekleidete er dieses Amt mit großem Engagement. 1986 wurde er zum zweiten Vorsitzenden der WBV gewählt, zu der auch der Markt Weitnau gehörte. „Im Vordergrund meiner Arbeit in der WBV stand am Anfang die rechte Waldgesinnung.“ Diese beruhte auf einem ausgewogenen Wald-Wild-Verhältnis. „Das Gleichgewicht war damals recht gestört. In den ersten Jahren nach dem Krieg gab es zu viel Reh- und Rotwild, da die Besatzungsmächte – die einzigen die jagen durften – nur wenig und punktuell den notwendigen Abschuss erledigten. Und zuvor, während des Krieges, waren ja keine Männer da, die hätten jagen können. Unsere Region war ursprünglich kein Rotwildhegegebiet. Doch in den 30er Jahren, als die Jagd eine große Rolle spielte, hatte man die Hochwildgebiete vergrößert. Diese Grenze zurückzuverlangen war im Interesse des Waldes und mein Anliegen.“
„Die Professionalisierung der WBV war ein weiteres Ziel von Freytag. Die Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers, die Beförsterung über Waldpflegeverträge von jetzt zirka 1000 Hektar Wald, die Holzvermarktung und weitere Dienstleistungen waren sein Anliegen. Als einer der ersten forstlichen Zusammenschlüsse des Freistaats ließ er das Vereinsgebiet standortkartieren. Zudem gelang es ihm, das Rotwildhegegebiet wieder zu verkleinern. Freytag war auch Gründungsmitglied des „Allgäuholz Markenverbands“, und der Holzhandelsgesellschaft „in Silva eG“. Er ist auch heute noch aktiv und engagiertes Mitglied am Runden Tisch der Bergwaldoffensive des AELF Kempten. „Diese Aufgaben möchte ich noch wahrnehmen, solange ich noch geistig und körperlich fit bin“, erklärt er. Und was ist sein Geheimnis für diese Vitalität in seinem hohen Alter? Dazu Freytag: „Ich liebe es, lange Wanderungen zu machen. Am liebsten natürlich im Wald. Für mich war der Wald immer etwas Schönes, Erholung pur, ein Raum, um den Kopf freizubekommen.“
Die Waldbesitzervereinigung Westallgäu e.V. (WBV) wurde 1955 von Waldbesitzern gegründet um die Strukturnachteile des kleinteiligen Waldbesitzes auszugleichen. Heute sind wir ein moderner leistungsfähiger Dienstleister für unsere rund 2.400 Mitglieder und damit mit rund 9.000 ha Mitgliedswaldfläche.
Die WBV gibt der nachhaltigen Familienforstwirtschaft in der Region eine Stimme. Dies bedeutet vor allem für den Schutz des Eigentums , für gesunde, stabile und leistungsfähige Wälder durch Beratung, Pflege und Bewirtschaftung einzutreten und dabei die Multifunktionalität unserer Wälder für Schutz und Erholung im Interesse der Landeskultur und des Umwelt- und Klimaschutzes zu erhalten – Heute und Morgen unter dem Motto: Wald natürlich nutzen!
Kontakt:
Geschäftsführer Andreas Täger
WBV Westallgäu e.V. Austraße 29; 88161 Lindenberg
Tel.: 0 83 81 / 80 173-15 Mobil: 0171 / 774 37 80
Fax: 0 83 81 / 80 173-20 E-Mail: Andreas.Taeger@wbv-westallgaeu.de