SIBRATSHOFEN. Das Programm, welches die Zuhörer an diesem Frühlingsabend im Dorfsaal in den Händen hielten, versprach ein abwechslungsreiches zu werden. Die Musikkapelle Sibratshofen, unter der Leitung von Anna Schulze und Rosa Rietzler, versuchten diese Versprechung umzusetzen und der Ankündigung Taten folgen zu lassen oder besser gesagt den Saal mit Klängen zu fluten.
Zur Eröffnung ging es zunächst in den hohen Norden mit dem Hochzeitsmarsch „Bruremarsj fra Sor-Aurdal, arrangiert von John Philip Hannevik, der das Lebensgefühl Norwegens, mit seinem eingängigen Thema und seinen Gesangsweisen, sehr plastisch vermittelte. Anschließend ging es mit dem Stück „Paidushko“ aus der Feder von Alfred Bösendorfer, in den wilden und geheimnisvollen Balkan. So verschieden und abwechslungsreich wie die dort lebenden Volksgruppen mit ihren Sitten und Bräuchen, so vielfältig präsentierten sich auch die Melodien und Rhythmen in dieser anspruchsvollen Komposition, die mit ihren schnellen Taktwechseln die Musiker forderte. Doch das nächste Abenteuer wartete schon auf die Zuhörer im Dorfsaal und sie wurden durch die Kapelle auf die hohe See entführt. „Treasure Island“ von Bert Appermont, ist die musikalische Variante des weltberühmten Seefahrerromans „Die Schatzinsel“ und beschreibt die dramatische Expedition und Jagd nach dem berüchtigten Piratenschatz des „Captain Flint“. Nach hohem Wellengang und donnerndem Kanonenhall, brachten die Musikkapelle Sibratshofen ihre Konzertbesucher wohlbehalten zurück von der ruhmreichen Reise in den heimischen Hafen und entließ das Publikum mit dem Konzertmarsch „Sympatria“ von Robert Asanger in die wohlverdiente Pause.
Die zweite Hälfte des Konzertabends wurde fulminant mit der strahlenden „Huntington Celebration“ von Philip Sparke eingeläutet. Wahrhaft magische Momente bescherte dann die weltbekannte Filmmusik „The Wizard of Oz“, arrangiert von James Barnes, in welcher Zauberer, Hexen und allerhand fabelhafte Wesen, das musikalische Regiment übernahmen und den Zuhörern einen Blick in das Land über dem Regenbogen gewährten. Ähnlich fantastisch präsentierte sich auch „Birdland“ von Josef Zawinul, der sein eigenes Stück zwar als erfolgreichstes aber auch als schwierigstes beschrieben hatte. Der eingängige, lässige Big-Band-Sound, ließ die Füsse im Saal im Takt wippen und vermittelte spielerische Leichtigkeit. Den Abschluss des Frühjahrskonzerts machte der wuchtige Marsch „Impuls“ von Martin Scharnagl.
Der anhaltende Beifall bestätigte, dass des den Dirigentinnen und der Musikkapelle Sibratshofen offenbar gelungen war ihr musikalisches Programm-Versprechen einzulösen. Die Sibratshofer Musikanten bedankten sich wiederum bei ihren Besuchern mit der Zugabe „Over the Rainbow“, mit Ursula Rief die hier ihr gesangliches Talent voll zur Geltung brachte, und dem Marsch „Sternstunden“.