Erste Bürgermeisterin Martina Wilhelm
In einer der letzten Sitzungen des Gemeinderats wurde unter anderem der Bauantrag für eine kleine Kapelle im Weiler Missen-Berg behandelt; die Bürgerschaft hegt bereits seit langem den Wunsch, eine eigene Kapelle zu haben. Nun wurde ein passendes Grundstück gefunden und ein Kapellenverein, der sich um alles Weitere und auch den Unterhalt kümmert, aus der Taufe gehoben. Selbstredend wurde zu diesem Bauvorhaben das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Neben dem Beschluss ein Ersatzgerät für das irreparable Notstromgerät der Feuerwehr zu beschaffen, wurde der Auftrag für die Erschließungsarbeiten für ein Betriebsleiterhaus in Börlas vergeben.
In Sachen Digitalisierung ist der Gemeinderat Missen-Wilhams zusammen mit dem Markt Weitnau und der Verwaltungsgemeinschaft Weitnau dabei, ein Ratsinformationssystem einzuführen. Die Beschaffung der notwendigen Geräte für jedes Gremiumsmitglied und den Sitzungsdienst wurde nun beauftragt. Damit sind die Weichen gestellt, dass papiersparend die Ladungen samt Informationen zu den Tagesordnungspunkten, unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben, den Gemeinderatsmitgliedern digital zur Verfügung stehen.
Damit es weitergehen kann im Dorferneuerungsverfahren, hat der Gemeinderat den offiziellen Aufstellungsbeschluss zum Dorferneuerungsplan für die Dorferneuerung Missen III gefasst. Im Herbst 2022 soll ein Planer für den ersten Bauabschnitt – die Dorfmitte – ausgewählt und beauftragt werden; selbstredend unter Berücksichtigung der Vorplanung und der Vorgaben der beteiligten Gremien. Hier geht es auch darum, zu ermitteln, welchen Finanzbedarf diese Maßnahmen haben, um die Haushaltsmittel für die kommenden Jahre entsprechend vorsehen zu können. Bekanntermaßen hängt sehr viel davon ab, wie sich die finanzielle Lage der Gemeinde entwickelt – hieraus ergibt sich unmittelbar das Volumen für mögliche Kreditaufnahmen und damit verbundene Tilgungsleistungen. Aus diesem Grund wurde nun auch eine Studie beauftragt, die sich mit dem Sanierungsbedarf für die Freitzeitanlage/Haus des Gastes befasst. Dies kann in einem nächsten Schritt als Grundlage dafür dienen, welche Nutzungen in diesem Gebäudekomplex untergebracht werden können.
Und damit bin ich bei den Themen, die aktuell mit am meisten in der Bevölkerung diskutiert werden: Der fehlende Dorfsaal als Treffpunkt und Ort für gelebtes Miteinander in der Gemeinde und die fehlenden Kinderbetreuungsplätze ab dem Kindergartenjahr 2022/2023.
Leider stehen aktuell 14 Kinder (Krippe und Kindergarten) auf der Warteliste, was bedeutet, dass diese jungen Bürgerinnen und Bürger keinen Betreuungsplatz in unserer gemeindlichen Kindertagesstätte St. Martin bekommen haben. Seit dies im Mai 2022 bekannt wurde, gab es bereits eine Vielzahl von Gesprächen und Ortsterminen – leider konnte der Platz für die Errichtung von zusätzlichen Betreuungsplätzen noch nicht gefunden werden.
Die Idee den Bewegungsraum im 1. OG der Kita dafür zu nutzen, musste verworfen werden, da das Landratsamt dies nicht als zusätzlichen Gruppenraum genehmigt. Überhaupt sind die Bestimmungen und Vorschriften wie diese Räumlichkeiten ausgestaltet sein müssen sehr komplex. Von der angespannten Lage bei der Suche nach geeignetem Personal ganz zu schweigen.
Auch die Umnutzung des Bürgersaals würde in der aktuellen Situation dazuführen, dass aufgrund der baulich vorzunehmenden Veränderung keinerlei andere Nutzung mehr möglich wäre. Weder für den Gemeinderat als Sitzungssaal, noch für Vereine und Gruppierungen und deren Veranstaltungen bzw. Proben; das gilt es sorgfältig abzuwägen.
Weitere mögliche Alternativen wären Container oder auch die Umrüstung privater Räumlichkeiten – hier kann ich versichern – wir sind mit Hochdruck dabei dies zu prüfen.
Seit dem Gemeinderat die Ergebnisse zur Bedarfsentwicklung an Betreuungsplätzen nach dem ‚Hildesheimer Modell‘ durch das Landratsamt Oberallgäu vorgestellt wurden, steht fest, dass wir nicht nur kurzzeitig einen Engpass in der Betreuung haben. Diese Prognosen anhand der Bevölkerungsentwicklung decken sich mit den Ergebnissen aus der im Juni durchgeführten Elternbefragung. Es sind nun zeitnah die Weichen dafür zu stellen, dass anstelle der bisher 12 Krippenplätze noch weitere 12 Plätze für Kinder von 1 bis 3 Jahren geschaffen werden können. Im Bereich der 3 – 6-jährigen Kinder werden zusätzliche 48 Plätze als Bedarf gesehen – aktuell sind 50 Plätze in der Kindertagesstätte genehmigt.
Wenn jemand Interesse hat als Tagesmutter/Tagesvater tätig zu werden, auch hierfür gibt es Bedarf in der Gemeinde: https://www.tagesmuetter-oberallgaeu.de - Ansprechpartner im Kreisjugendamt für entsprechende Kurs ist Vroni Konrad, Tel. 08321/612-824.
Auch die Zahlen aus dem Bereich der Mittagsbetreuung in der Grundschule steigen. Das Angebot wird sehr stark nachgefragt, sodass auch hier die Räumlichkeiten knapp werden. Die Einführung des Anspruchs auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab dem Schuljahr 2026/2027 bringt auch dieses Thema weiter nach oben auf die Agenda der zu leistenden Pflichtaufgaben.
Diese neuen Aufgabenstellungen machen es nicht einfacher, auch den Wunsch nach einem eigenen Dorfsaal zu realisieren. Trotzdem kann ich versichern, dass der Gemeinderat es nicht aus den Augen verlieren wird, eine Lösung zu finden. Einstweilen bin ich aber froh, dass wir bei der aktuellen Preisentwicklung den Bau noch nicht gestartet haben.
Überhaupt sind die Kostensteigerungen in allen Bereichen etwas, was konkrete Planungen zunehmend erschwert. Wie stark uns die steigenden Energiepreise betreffen, ist auch noch nicht abzusehen.
Für den Hangrutsch im Bereich der Straße nach Aigis hoffe ich bald eine Einschätzung zu erhalten, wie die Straße dauerhaft gesichert und repariert werden kann. Der Gemeinderat hat hierzu entsprechende Gutachten und Planungen beauftragt.
Es bleibt spannend - Bis zur nächsten Seite 3 aus Missen-Wilhams.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Wilhelm
Erste Bürgermeisterin